Genau das richtige für alle die nach einer witzigen und unterhaltsamen Zerstreuung suchen.
Meine Meinung
In der Mini-Comic-Serie »Gwenpool schlägt zurück« erhält die Titelheldin Gwendolyn Poole eine letzte Chance, um nicht von den anderen Superhelden-Comics mit (zumeist) männlichen Superhelden ...
Meine Meinung
In der Mini-Comic-Serie »Gwenpool schlägt zurück« erhält die Titelheldin Gwendolyn Poole eine letzte Chance, um nicht von den anderen Superhelden-Comics mit (zumeist) männlichen Superhelden verdrängt zu werden.
Gar kein leichtes Unterfangen, denn Gwen verfügt über keine richtige Superkraft, ist sich jedoch im Gegensatz zu ihren Superhelden-Kolleginnen bewusst, dass sie in einem Comic steckt. Diesen Vorteil nutzt Gwenpool und beeinflusst damit den Verlauf ihrer Geschichte, indem sie ihr Wissen über das Comicverse verwenden, im Weißraum zwischen den Panels verschwinden und auf beliebige Comics und deren Heldinnen zurückgreifen kann.
Comic-Szenaristin Leah Williams hat sich der Aufgabe gestellt und einen humorvollen Plot kreiert, der sich Gewns Kampf um das Überleben in der Comic-Welt annimmt. Sogar Gwenpool Schöpfer Christopher Hastings erhält einen Auftritt, der wundervoll schräg von Zeichner David Baldeón in Bildern eingefangen wurde. Die cartoonesken Illustrationen haben mir wirklich gut gefallen, denn sie passen einfach herrlich gut zur witzigen Grundnote der Story.
Gwenpool hat sich mehrere Pläne zurechtgelegt, um nicht endgültig aus der Comic-Welt gestrichen zu werden, dabei greift sie nach jedem Strohhalm, der sich ihr bietet. Zunächst versucht sie sich von Spiderman beißen zu lassen, in der Hoffnung so an richtige Superkräfte zu kommen und demaskiert den guten Peter Parker dabei fast. Dann holt sie sich Unterstützung bei Deadpool, der ihr mit einem Einbruch bei den Fantastic Four hilft, für Aufsehen zu sorgen, schließlich kommt es zu einem Kuss zwischen Gwen und dem verheirateten Reed Richards.
In ihrem letzten Versuch sich der Comic-Leserschaft schmackhaft zu machen, baut sie darauf als Böse Gwenpool beliebter zu sein und ruft das halbe Marvelverse für ein Finale zusammen, das bei ihrem Kampf gegen Hulk als Zeuge fungiert. Ob das alles genügt für den Start einer weiteren Gwenpool Solo-Story? Mich hat die kurzweilige Geschichte auf jeden Fall unterhalten und ich mochte die flapsige Art der Titelheldin sofort. Allerdings hätte ich mir etwas weniger Gejammer (dieses ständige „Mimimi“ wollte einfach nicht zu ihrer tatkräftigen Art passen) und mehr Tiefgang erwartet.
Fazit
Eine Comicverrückte, die selbst zur Comic-Figur wird, schon alleine das liefert den Grund, Gwenpool kennenlernen zu wollen. Die abgefahrene Story liest sich wie ein parodistischer Mix, dem jeglicher Funke Ernsthaftigkeit fehlt. Genau das richtige für alle die nach einer witzigen und unterhaltsamen Zerstreuung suchen.
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 03.09.2020