Ein Leseabenteuer!
Wir lernen in diesem außergewöhnlichen und eindrucksvollen Roman Siegi Heehrmann kennen, der in einem ländlichen Nest gelandet ist, wo er als Musikschullehrer für Saiteninstrumente seinen Lebensunterhalt ...
Wir lernen in diesem außergewöhnlichen und eindrucksvollen Roman Siegi Heehrmann kennen, der in einem ländlichen Nest gelandet ist, wo er als Musikschullehrer für Saiteninstrumente seinen Lebensunterhalt verdient.
In seiner Freizeit hat Siegi aber eine andere Leidenschaft als das Musizieren.
Sein Herz schlägt für das Fliegenfischen, das ihm von Ernstl Thalinger beigebracht wird.
Aber mehr noch als für das Fliegenfischen selbst, interessiert und begeistert er sich für das Herstellen des perfekten Köders, der sog. Fliege.
Das Binden dieser Fliegen, die aus verschiedenen Materialien hergestellt werden und natürliche Beutetiere imitieren sollen, muss erstmal gelernt werden und ist ein eigenständiges und zeitintensives Hobby, dem Siegi verfällt und das er perfektioniert.
Ein seltsamer Mann mit ebenso seltsamen Freunden wird schnell zum Außenseiter im Dorf und bald brodelt die Gerüchteküche.
Ausgehend von der Thematik des Fliegenfischens, das sich auf die Themen Freundschaft, Feindschaft und Intrigen ausdehnt, eröffnet sich ein weiter thematischer Kosmos, der sich von Kunst über Gesellschaftspolitik bis zu den Folgen der NS-Zeit erstreckt.
Die überbordende, lebendige Sprache und der fesselnde Inhalt zogen mich schnell in ihren Bann. Leander Fischer jongliert mit den Worten und spielt mit seinen Lesern.
„Die Forelle“ ist eine sprachgewaltige literarische Perle, der es an Komik und Originalität nicht mangelt und die gleichzeitig zart und fesselnd ist.
Ich empfehle Leander Fischers Debütroman, der mir großen Lesegenuss bereitete und mich mit einer Tätigkeit bekannt machte, von der ich bis dato keine Ahnung hatte, dem Fliegenfischen, sehr gerne weiter!
„Die Forelle“ ist kein Pageturner im landläufigen Sinn, der sich einfach so weg liest, sondern es ist ein vielschichtiger Roman, der springt, abschweift und Kreise zieht und zum Assoziieren und Interpretieren anregt.
Man muss sich einlassen und aktiv lesen, man kann sich hier nicht nur berieseln lassen.
Ein außergewöhnlicher Autor hat ein außergewöhnliches Werk mit einem außergewöhnlichen Thema komponiert!
Komponiert, nicht geschrieben!