Ein Krimihäppchen für zwischendurch!
Es liegt nicht nur an der Kürze des Krimis mit seinen 111 Seiten. Leni Nathraths Schreibstil ist es viel eher zu verdanken, dass dieser Krimi mir als Leser wie ein "leckeres Häppchen für zwischendurch" ...
Es liegt nicht nur an der Kürze des Krimis mit seinen 111 Seiten. Leni Nathraths Schreibstil ist es viel eher zu verdanken, dass dieser Krimi mir als Leser wie ein "leckeres Häppchen für zwischendurch" erscheint. Klein, aber fein. So ein leckeres Häppchen geht immer.
Ganz im Stile anderer Krimiautoren, wie z. B. Ruby Summer, Bianca Palma, Rainer Kottke, usw., die ich ebenso lese, schätze und beurteile, kann Nathrath auf besonders drastische Gewaltszenen in ihrer Erzählung verzichten, ohne dass dabei das Buch an Spannung verliert. Ich vertrage durchaus gewaltgefüllte Szenen, zwar ziehe ich Harmonie vor, doch ist und bleibt Gewalt ein Teil unseres Lebens. Die Auseinanderzusetzung damit in Form eines Buches finde ich hilfreich. Doch ebenso gefallen mir Bücher die gänzlich oder soweit wie möglich auf Gewaltdarstellungen verzichten.
Schachfreunde werden mit diesem Buch ihre Freude haben. Nathrath ist vernarrt in das Schachspiel, sie ist Vorsitzende eines Schachclubs. In "Graffittimord in Lauf" kommt es zu einer Schachpartie, welche die Autorin detailverliebt beschreibt. Sehr unterhaltsam, es hat mich durchaus angeregt einige Spielverläufe und Spielausdrücke nachzuschlagen und tiefer zu erörtern.
Leni Nathraths hat Lust am Schreiben. Sie mag es Geschichten zu erzählen. Die 1949 in Bad Pyrmont geborene Autorin hat einiges zu erzählen, und dieses hält sie gerne in ihren Geschichten fest. Für mich als Leser wird all dies beim Lesen ihrer Krimis deutlich. Ihre Erzählart wirkt auf mich sehr erfrischend.
Eine Besonderheit sei unbedingt noch erwähnt: Nathraths Krimi wird durch einige Skizzen zusätzlich aufgewertet. Die Zeichnungen halten Momente des Krimis künstlerisch fest. Eine schöne Abwechslung.