Cover-Bild Sommerfabel
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 244
  • Ersterscheinung: 13.05.2019
  • ISBN: 9783749409990
Lenny Löwenstern

Sommerfabel

Roman
Somerfabel oder Josefines Notizbuch und die Geheimnisse der praktischen Welt.

Die 29-jährige Hutmacherin Josefine steht häufig neben sich und tut die seltsamsten Dinge. Eile kennt Josefine nicht. Lieber flaniert sie und spricht mit Tieren ebenso wie mit Dingen. Magisches begegnet ihr überall im Alltag.

Doch eine verflossene Liebe lässt sie nicht los. Wird Josefine die richtige Entscheidung für ihr Leben treffen? Eine entschleunigte Geschichte über Träume, über das Loslassen und einen schier endlosen blauen Sommertag in der Stadt.

"Wenn dir das Herz blutet, sagt der Himmel, dann lass es zu, lass es bluten. Wenn es leer ist, bist du frei. Wenn du leicht genug bist, nehme ich dich auf, sagt der Himmel. Strömen wir zusammen die Welt entlang. Immer knapp unterm Himmelszelt. Sterne im Nacken, die Sonne voraus. So ergeht es einem Menschenwesen, wenn es nur leicht und himmelblau genug ist."

Von wem lesen wir in diesem leichtherzigen Sommerroman?

Josefine Bach (29) - Die selbstständige Hutmacherin gilt als seltsam, ulkig und versponnen. Sie wohnt in ihrer Werkstatt im eigenen Haus. Sie ist nie ohne ihren hölzernen Bauchladen namens Luise unterwegs.

Georg Bruck (36) - Exfreund von Josefine. Er war Matrose und kommt nur in der Erinnerung vor.

Henni Kuschel (33) - Josefines beste Freundin redet und lacht viel. Ihre eigenen Probleme ignoriert sie ausnahmslos.

Anita Roswitha Käsebein (89) - Josefines Nachbarin ist eine ehemalige Tänzerin, die mittlerweile durch das Leben rollt.

Johnny Schulz (30) - äußerlich ein Schlaks von einem Punker, der eigentlich ein ausgebildeter Schnellmaler ist. Er ging mit Josefine zur Schule.

Frau Himmel (56) - Bäckersfrau mit Sonnenscheinhänden.

Bibiana von Stolzenburg (44) - gehetzte und verzweifelte Verlagsmanagerin, die an diesem Tag in Bernburg strandet.

Thorsten Enkegard - früherer Bestsellerautor. Kommt nur aus der Ferne vor.

Philippine Wilhelmine - Gymnasiallehrerin und Bibianas beste Freundin. Kommt nur aus der Ferne vor.

Die Geschichte spielt an einem einzigen langen Sommertag. Sie ist verträumt und lässt sich Zeit. Was soll man auch anderes machen bei der Hitze ... Hol dir hier das lange, blaue Sommergefühl!

Zitate aus dem Buch:

Manchmal braucht man einen Anker und manchmal einen Traum.

Ein Seestern riecht nach Salz, weil er im Meer schwimmt. Der Mond hingegen duftet luftig, weil er über den Himmel ziehen darf.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2021

Sommerfabel

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In der „Sommerfabel“ folgen wir der Protagonistin Josephine durch einen sehr heißen Sommertag. Hierbei verliert sie sich unentwegt in intensiven Tagträumereien, die sehr entrückt und fantasievoll sind. ...

In der „Sommerfabel“ folgen wir der Protagonistin Josephine durch einen sehr heißen Sommertag. Hierbei verliert sie sich unentwegt in intensiven Tagträumereien, die sehr entrückt und fantasievoll sind. Einige dieser Tagträumereien sind einem schon selbst vorgekommen, andere sind humorvoll beschrieben und lassen einen schmunzeln. Mehrfach habe ich jedoch den Faden verloren und musste Absätze wiederholt lesen, weil die Tagträumereien ins Fantastische, nahezu ins Absurde ausgeartet sind. Das haben Tagträumereien zwar generell so an sich, es entspricht aber nicht meinem Geschmack und war durch die Omnipräsenz für mich oft schwer zu ertragen. Ferner liegt die Aufmerksamkeit bei den kleinen Dingen des Alltags, die sonst wenig Beachtung finden. Jedoch driften auch diese sehr oft in aufwendige Gedankenkonstrukte ab. Der Fokus auf Josephines zum Teil abstruse Gedankenwelt führt dazu, dass die Geschichte – vermutlich beabsichtigt - an Aktionen, Schärfe und Spannung kaum bis keinen Inhalt bietet.

Die Protagonistin selbst ist in ihrer Art schräg, verschroben und weltentrückt. Sie hängt einer alten Liebe noch nach und sinniert vor sich hin. Sie ist zudem sehr herzlich und hilfsbereit anderen Menschen gegenüber, was sie mir sympathisch macht. Ihre Begegnungen mit Bekannten oder Freunden verlaufen ebenfalls fremdartig. Auch hier schweift Josephine oft in ihre Gedankenwelt ab. Dialoge sind daher nur sehr selten anzutreffen und die Begegnung mit anderen Figuren wie z.B. ihrer gemütlichen Freundin Henriette sind oft nur von kurzer Dauer. Am besten gefallen hat mir Josephines Zugreise, die ich zwar als skurril, aber unterhaltsam und belustigend empfand.

Die Stimmung der Geschichte wird vom Autor gut transportiert. So ruft sie sowohl Entschleunigung an einem heißen Sommertag als auch zeitweise innere Zerrissenheit, Belustigung und Nachdenklichkeit hervor. Trotz seiner Entschleunigung überkam mich während des Lesens mehrmalig ein Gefühl von Schwermut. Dies passt zu einem heißen Sommertag, rief bei mir jedoch nicht die mit Entschleunigung gewünscht einhergehende Entspannung oder Leichtigkeit hervor.

Der Sprachstil erscheint elaboriert und es finden sich viele amüsante Wortkreationen wie schmetterlingsflügelleicht oder flussverzaubert. Die detailreichen Schilderungen der Tagträumereien waren mir allerdings insgesamt zu überbordend und wirkten häufig zu bemüht auf mich. Wenn sie geringer dosiert worden wären, hätte es mich sicherlich eher angesprochen. Auch wurden viele Wortkreationen zu oft wild aneinandergereiht – dies wirkte auf mich wie ein unvollendetes Brainstorming der Adjektive und störte meinen Lesefluss. Neben den vielen Tagträumen fand sich auch ein Potpourri aus Floskeln und Binsenweisheiten. Zudem wurden hin und wieder Vorurteile eingestreut, die vermutlich (oder hoffentlich) ironisch gemeint sind, bei denen mir aber ein ironischer Unterton fehlte. So ließen mich der Sprachstil und -rhythmus in all ihrer Bemühung leider Leichtigkeit und Unbeschwertheit vermissen.

Nicht zuletzt muss ich leider erwähnen, dass ich den Titel „Sommerfabel“ als irreführend empfunden habe, da eine Fabel meines Schulwissens nach eine kürzere Erzählung mit belehrender Absicht ist. Einen Roman mit 240 Seiten hatte ich daher nicht erwartet.

Zusammenfassend liegt die „Sommerfabel“ mit ihrer speziellen, sehr verträumten Art jenseits meiner gewohnten Lese-Comfortzone und lässt mich zwiegespalten zurück. Ich habe es mir mit meiner Bewertung nicht leicht gemacht, doch der Funke ist für mich leider nicht so richtig übergesprungen. Die diversen, abstrusen Tagträumereien an einem heißen Sommertag passen als Kontrast vermutlich gut in eine hektische Welt wie diese und bewirken möglicherweise entspannende Relaxation und genießerisches Wohlgefühl, wenn man diese zum Ausspannen in der Sommersonne liest und keine Kurzgeschichte („Fabel“) erwartet. Aufgrund der derzeit desolaten Situation mit einer Pandemie, die einen in die Isolation und Passivität zwingt, wodurch es oft an Anregung mangelt, ruft die „Sommerfabel“ mit ihrem eigentlichen Reiz der gedankenversunkenen Entschleunigung gegenwärtig leider keine ausufernden Begeisterungsstürme meinerseits hervor. Im Gegenteil musste ich mich bedauerlicherweise zu oft durch Abschnitte mit aneinandergereihten Klischees oder auch Adjektiven mühen. Dennoch bin ich dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte und das Buch als Rezensionsexemplar lesen konnte. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich mich im Sommer immer mal wieder an die verträumte Josephine zurückerinnern und schmunzeln werde. Vielleicht ist ja dann auch der ein oder andere Tagtraum dabei…

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