Schubladendenken
Schubladendenken
Ein Jahr war Alina „Nina“ Kolodziej mit ihrer Tochter Anna im Wohnwagen unterwegs. Nun kehrt sie in das Haus zurück, das sie für sich und ihren Freund Christoph gekauft hat. Hier wollen ...
Schubladendenken
Ein Jahr war Alina „Nina“ Kolodziej mit ihrer Tochter Anna im Wohnwagen unterwegs. Nun kehrt sie in das Haus zurück, das sie für sich und ihren Freund Christoph gekauft hat. Hier wollen sie zusammen leben und arbeiten. In einem Baumarkt lernt sie, als sie Regale für ihr neues Büro sucht, Uwe Pohl kennen. Einen Nachbarn, der sich kümmert und immer da ist, wenn sie ihn braucht – im Gegensatz zu Christoph. Auch ein Mann, den sie nicht mehr in ihr Leben lassen wollte, taucht wieder auf – ihr Mann Lars, von dem sie sich nun endlich scheiden lassen will.
Friederike Wohlfahrt hatte lange Jahre einen Brief- später auch persönlichen Kontakt zu dem einsitzenden Mörder Pierre Gronau. Nun ist Pierre frei, hat es sich in ihrem Haus eingenistet und hängt nur noch mit seinem Freund Uwe ab. So hatte sich Friederike ihr Zusammenleben nicht vorgestellt. Nach dem Mord an ihrer Freundin Sonja gerät ihr Leben so aus dem Gleichgewicht, dass sie Hilfe bei Nina sucht. Beide Frauen ahnen nicht, wie sehr ihre Leben ab nun zusammenhängen.
Dies ist nun schon der achte Psychothriller, den ich von Leonie Haubrich lese und immer noch bin ich von ihrer Schreib- und Erzählweise begeistert. Die Spannung steigt schon ab der ersten Seite, wobei ich die ganze Zeit gewartet habe, wo in der Geschichte der Prolog sich einfügt bzw. wo er mich hin führt. Ich habe lange warten müssen bis sich das mit einem „ahhh“auflöst.
Es sind doch einige Protagonisten, die sich hier vorstellen. Aber dadurch, dass sie schnell alle miteinander bekannt werden, hatte ich keine Probleme sie zuzuordnen.
Was hier sehr gut zum tragen kommt, ist das Schubladendenken, von dem auch ich mich nicht freimachen konnte. Bleibt ein Mörder immer ein Mörder? Kann sich der Mensch so grundlegend ändern? Wer ist hier der Gute, wer der Böse?
Im Nachhinein beneide ich weder Nina noch Friederike um ihre Männerbekanntschaften. Aber es ist halt auch nicht einfach gleich zu Anfang hinter die Fassaden zu blicken. Ich jedenfalls bin froh, dass sich alles zum Schluss nachvollziehbar aufgelöst hat und die Frauen mit einem Schrecken davon gekommen sind.
Es war wieder sehr spannend in die Köpfe der hier Handelnden schauen und deren Gedanken verfolgen zu können.
Wieder spannende und gut konstruierte Unterhaltung, die ich gerne weiter empfehle und die von mir die volle Punktzahl von 5 Sterne bekommt.