Wenn Rentner ermitteln, ist Spaß vorprogrammiert...
Eine sechs-köpfige Rentner WG macht Urlaub und gerät (mal wieder) mitten in einen Kriminalfall. Mit Hörgerät und Gehstock stürzen sie sich in die Ermittlungen, obwohl in dem abgelegenen Spa doch Entspannung ...
Eine sechs-köpfige Rentner WG macht Urlaub und gerät (mal wieder) mitten in einen Kriminalfall. Mit Hörgerät und Gehstock stürzen sie sich in die Ermittlungen, obwohl in dem abgelegenen Spa doch Entspannung warten sollte. Klingt irre und unterhaltsam? Ist es auch! Außerdem ist ein Corgi auf dem Cover… Ich musste es haben.
Zu den Ermittlern gehören eine ehemalige Geheimagentin, die überall eine Mission wittert, eine vielfach Geschiedene mit Hang zur Dekadenz, eine Blinde mit geheimnisvoller Vergangenheit, ein Rollstuhlfahrer, den nichts aus der Ruhe bringt, der Marschall, der leicht zu verwirren ist und dann natürlich Agnes. Sie ist ehemalige Polizistin und behält immer alles im Blick, weshalb sie auch die Protagonistin der Geschichte ist (es gibt mehrere Perspektivwechsel). Mordfälle scheint sie magisch anzuziehen und da die jungen Polizisten von heute eh keine Ahnung haben (ihrer Meinung nach), muss sie eben für Recht und Ordnung sorgen.
Der stumpfe, sarkastische und manchmal auch schwarze Humor zieht sich schon von den ersten Seiten an durch das ganze Buch. Zu Lachen hatte ich auf jeden Fall genug.
Manche Situationen waren fast schon zu skurril, vor allem der Umstand, dass von der Chaos-WG alles als normal hingenommen wird.
Kleines Beispiel gefällig? Man findet ein lebensgefährliches Tier in einem Hotel, das sich wohl im Kontinent geirrt haben muss. Was macht man da? In Panik geraten? Flüchten? Schreien? Artenschutz informieren? Nö, ganz einfach: Man macht es zum neuen Haustier, versteckt es im Badezimmer und sagt einfach niemandem Bescheid.
Rechnet also mit einer guten Portion Irrsinn, wenn ihr es lesen wollt.
Der Vorteil des ganzen Irrsinns: Ich hatte während des Lesens lange gar keine Vermutungen mehr, wer hier zum Täter/ der Täterin geworden sein könnte. Im Grunde war alles möglich. Eigentlich clever von der Autorin.
Ein Kritikpunt ist für mich der Einstieg. Die Anfangsszene hat bis zum Ende absolut keine Relevanz für die Geschichte, wird nur hier und da mal erwähnt. Vielleicht sollte es ja schon eine Einleitung für den Folgeband werden, aber falls nicht, wirkt es auch mich nur wieder etwas wirr.