Also perfekt beobachtet und erzählt! Dies ist ein Roman und doch so nah erzählt, so authentisch, dass es berührt.
Redaktioneller Hinweis: Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Es ist doch alles in Ordnung, wenn man ein neues Herz hat. Oder?
Cover
Die erhabenen Lettern, auch auf ...
Redaktioneller Hinweis: Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Es ist doch alles in Ordnung, wenn man ein neues Herz hat. Oder?
Cover
Die erhabenen Lettern, auch auf dem Buchrücken, geben dem Buch schon vom Tastsinn her eine besondere Note.
Das Cover selbst wirkt eher etwas langweilig, aber der Titel reißt es wieder heraus.
Inhalt und Aufteilung des Buches
Schon der erste Satz führt den Leser ins Off, zieht ihn nicht hinein, sondern lässt ihn die angegebene Linkadresse in seinen Browser eintippen. (http://www.jungundherzkrank.de/). Allerdings gibt es diese Seite nicht. So ist der erste Eindruck ... na lesen wir mal weiter ...
Und wirklich. Von Anfang an (also fast, wenn wir den ersten Satz mal weglassen) gewinnt die Geschichte an Fahrt, ist schon auf Seite 2 interessant, die Finger spüren erneut die Erhabenheit der Schriftzeichen des Buchcovers, während die Gedanken fliegen.
Ich lese den Klappentext über die Autorin, suche das Nachwort, frage mich: „Ist dies ein Erfahrungsroman? Woher hat sie ihr Wissen, dass so klar und mitfühlsam dargelegt ist?“
Ich bin erinnert an den Titel „Unter Tränen gelacht“. Das war ein Erfahrungsbericht. Dies ist ein Roman und doch so nah erzählt, so authentisch, dass es berührt.
Die Geschichte packt, obwohl es an einer Stelle unglaubwürdig ist einfach mal so zu einer fremden Person zu fahren und sein Herz anzubieten. Umso interessanter ist es seine Reaktion zu beobachten, zumal der Leser die Gefühlswelt und die Denkweise ebendieser Person im Vorfeld erfahren durfte. Diese Mischung, den Leser in die Person hineinzuversetzen und dann die Protagonisten aufeinanderprallen zu lassen, erzeugt den Reiz. Ebenso lesenswert sind die Reaktionen der Eltern, des Bruders und dazu die eigene Befindlichkeit. Sogar das Handeln der Freundesmutter, ist perfekt in Szene gesetzt. Wer im Krankenhaus arbeitet, alle möglichen Fakten und Hintergründe kennt, geht mit manch einem Thema des Lebens anders um. In diesem Fall ist die Reaktion der Mutter gut nachzuvollziehen, die Reaktion ihres Sohnes umso mehr. Beide übernehmen Verantwortung und prallen aufeinander.
Und nicht nur das. Selbst ein Begriff wie Blogtroll wird erklärt und nimmt Leser mit, die diesen Bereich des Internet nicht kennen.
Zielgruppe
Die Geschichte bringt viel Hintergrundwissen zu Transplantationen ein, löst Fragen auf und stellt neue. Es hilft, zu verstehen, zeigt wie unbedachte Äußerungen wirken können und hilft zu verstehen. Von daher ist es ein Roman, der als ebendieser gelesen werden kann oder aber als Fingerzeig in einer besonderen Situation auch für indirekt Betroffene.
Fazit
Es ist alles in Ordnung, wenn man ein neues Herz hat, ist zu kurz gedacht und dies zeigt dieses Buch eindringlich, verknüpft mit einer Geschichte zweier junger Leute. Unterhaltung mit perfekt eingestreuten Aha-Effekten.