Cover-Bild Sternenschweif, 11, Spuren im Zauberwald
4,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kosmos
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Ersterscheinung: 05.04.2013
  • ISBN: 9783440139004
  • Empfohlenes Alter: bis 11 Jahre
Linda Chapman

Sternenschweif, 11, Spuren im Zauberwald

Bettina Schaub (Übersetzer)

Ferien auf dem Reiterhof! Laura und Mel freuen sich riesig, eine ganze Woche mit ihren Pferden verbringen zu können. Aber nächtliche Besuche im Stall sind verboten. So kann Laura ihr geliebtes Pony Sternenschweif nachts nicht in ein Einhorn verwandeln! Doch dann verirren sich die Mädchen bei einer Schatzsuche im Wald. Kann Laura es wagen, Sternenschweifs magische Zauberkräfte zu wecken?

Eine spannende und magische Geschichte mit viel Platz zum Träumen!

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2020

Wettbewerbe und bedrohte Freundschaften

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„Spuren im Zauberwald“ ist der elfte Band der Pferdebuchreihe mit magischem Hintergrund, „Sternenschweif“ ( im englischen Original „My Secret Unicorn“ ), der Engländerin Linda Chapman, die tatsächlich ...

„Spuren im Zauberwald“ ist der elfte Band der Pferdebuchreihe mit magischem Hintergrund, „Sternenschweif“ ( im englischen Original „My Secret Unicorn“ ), der Engländerin Linda Chapman, die tatsächlich nur die fünfzehn ersten Bücher der Reihe selbst geschrieben hat. Aufgrund des großen Erfolgs und der vielen Freunde, die mutmaßlich in der überwiegenden Mehrzahl Freundinnen sind, die „Sternenschweif“ in Deutschland gefunden hat, wurde die Reihe von den unterschiedlichsten Autoren und Ghostwritern einfach fortgesetzt – und inzwischen sind bereits über sechzig Geschichten erhältlich.
Was macht den Zauber dieser Bücher aus, mag man sich bei dieser stolzen Zahl fragen! Nun, das Erfolgsrezept ist nicht schwer zu definieren: man nehme ein unscheinbares graues Pony, das keiner will, bringe es mit einem pferdeverrückten Mädchen zusammen, genau in dem Alter, in dem Mädchen und Pferde einfach zusammengehören, gebe einen Schuss Magie, viel heile Welt gepaart mit einer Unmenge Gefühlen und großer emotionaler Intelligenz hinzu und würze das Ganze mit zauberhaften Geschichten, die zum Träumen einladen. Genau dies macht Linda Chapman – und die Folge-Autoren tun es ihr gleich!
Alles dreht sich um die etwa neunjährige Laura, die nach dem Umzug aufs Land von ihren Eltern das langersehnte Pony geschenkt bekommt. Und dieses zerzauste graue Pony, Sternenschweif, hat nur auf Laura gewartet, damit sie ihn in seine wahre Gestalt, die eines Einhorns nämlich, verwandelt. Seine Einhornfreundin wird ihm nun dabei helfen, seiner Bestimmung, Menschen und Tieren in Not beizustehen, nachzugehen. Einen Haken allerdings hat die Sache: niemand darf erfahren, dass Sternenschweif ein Einhorn ist, denn dieses Wissen, kommt es in die falschen Hände, könnte die Welt der Einhörner, Arkadia, in Gefahr bringen! Es ist nicht immer leicht für Laura, ihr und Sternenschweifs Geheimnis zu hüten, denn gerade mit ihren beiden besten Freundinnen, Mel und Jessica, ebenso pferdeverrückt wie sie selbst, würde sie es gerne teilen. Doch Sternenschweifs Sicherheit ist natürlich wichtiger – und schließlich verbringt sie die schönsten Stunden mit ihm, nur mit ihm, wenn sie ihn des Nachts in ein Einhorn verwandelt und mit ihm durch die Lüfte reitet!
In „Spuren im Zauberwald“ aber wird Laura die Möglichkeit zu den allabendlichen Treffen mit Sternenschweif verwehrt, denn sie verbringt mit ihrer Freundin Mel eine Woche in einem Reitercamp, in dem, wie sich schnell herausstellt, strenge Regeln herrschen. Nicht nur ist es verboten, die Pferde nach Einbruch der Dunkelheit im Stall zu besuchen, um ihre Nachtruhe nicht zu stören, was natürlich Sinn macht, sondern Mel und Laura werden dazu noch unterschiedlichen Gruppen zugeteilt. Eine wahre Katastrophe für die beiden Mädchen, die sich so gefreut haben auf die Ferienwoche, die sie, das versteht sich von selbst, auch gemeinsam verbringen wollten. Während Mel sehr schnell Anschluss in ihrer Gruppe findet, sitzt Lauras Enttäuschung tiefer, was dazu führt, dass sie sich unklugerweise zur Außenseiterin macht, zumal Mel es sogar vorzieht, die wenige freie Zeit im strikt reglementierten Tagesablauf mit den neugewonnenen Freundinnen ihrer Gruppe zu verbringen anstatt mit Laura. Sie scheint ganz begeistert zu sein von Kate, dem tonangebenden Mädchen, der selbsternannten Anführerin der Gruppe, und deren Erfüllungsgehilfin Erin. Keine netten Mädchen, findet Laura, was man als Eifersucht abtuen könnte, aber es ist mehr! Kate tut ihr Möglichstes, den Keil zwischen Mel und Laura immer tiefer zu treiben – mit Erfolg! Daraufhin beschließt letztere, sich mit den, übrigens sehr liebenswerten, Mädchen ihrer eigenen Gruppe anzufreunden, anstatt weiterhin Trübsal zu blasen. Damit Mel und Laura dann doch wieder zusammenfinden und auch Sternenschweif seinen Einsatz bekommt, muss erst etwas Unvorhergesehenes und nicht Ungefährliches geschehen, das Mel hinter die Fassaden der intriganten Kate blicken lässt....
Ein wenig fällt dieser elfte Band heraus aus dem Schema, auf dem die Serie basiert, denn er spielt ganz und gar in einem Feriencamp, das, wie andere seiner Art, die als Freundschaftszerstörer verrufen sind, nicht unbedingt ein Ort ist, an den die Leser der sympathischen Laura folgen möchten. Und warum der Aufenthalt in diesem Camp ein einziger Wettbewerb darum sein muss, wer am ordentlichsten aussieht, wer sein Bett am schönsten gemacht hat, wessen Pferde die am saubersten geputzten, die schnellsten, die geschicktesten, die höchsten Springer sind, das verstehe, wer will – und erinnert mehr als nur ein wenig an das, was Bundeswehrveteranen gerne zum Besten geben. Darüberhinaus aber, und das gebe ich gerne zu, missfallen mir Wettkämpfe generell, da sie dem viel anstrebenswerteren Miteinander statt Gegeneinander ganz und gar nicht förderlich sind. Und wenn das noch dazu in den Ferien geschehen muss, wird mir das einfach zuviel.
So kann ich mich mit „Spuren im Zauberwald“ nicht wirklich anfreunden, zumal das Zusammenspiel zwischen Laura und ihrem Einhornfreund, das nämlich, was der Buchreihe ihren besonderen Reiz verleiht, nur am Rande eine Rolle spielt. Bleibt zu hoffen, dass eine Folge wie diese die Ausnahme bleiben wird und uns die nächste Geschichte wieder in gewohntes und bewährtes Terrain führen und vor bissigen Alpha-Mädchen verschonen möge!