Cover-Bild Der rote Ballon
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kunstmann, A
  • Genre: Kinder & Jugend / Bilderbücher
  • Seitenzahl: 32
  • Ersterscheinung: 14.09.2016
  • ISBN: 9783956141393
  • Empfohlenes Alter: ab 3 Jahren
Liniers

Der rote Ballon

Ulrike Becker (Übersetzer)

Samstag ist einfach der beste Tag, findet Matilda. Kein Kindergarten, keine Schule, die Eltern schlafen länger, und was könnte man nicht alles machen: sich aufs leckerste Frühstück der Woche freuen, dann Blumen pflücken oder ein Picknick machen. Wenn nur der Regen nicht wäre! Matilda mag ihn ja, aber ihre kleine Schwester Clemmie findet ihn einfach zu NASS! Matilda muss ihr erst mal zeigen, dass Regen SPASS macht: Man kann riechen, wie toll er duftet, in Pfützen springen, sich Tropfen auf die Zunge fallen lassen und Regenwürmer suchen. Und wenn man Glück hat – und die beiden haben Glück – kommt sogar ein schöner bunter Regenbogen!
Doch da macht Matilda einen großen Fehler und Clemmie ist untröstlich. Bis Matilda eine gute Idee hat, der Samstag gerettet ist – und sich alle auf Sonntag freuen können. Denn Sonntag, das ist einfach der allerbeste Tag ...

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2017

stimmungsvolles Bilderbuch in Comic-Form

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Wenn man "Der rote Ballon" aufschlägt, erkennt man sofort, dass man es mit einem ganz speziellen Bilderbuch zu tun hat. Der argentinische Cartoonist Liniers erzählt einfühlsam die Geschichte zweier Schwestern ...

Wenn man "Der rote Ballon" aufschlägt, erkennt man sofort, dass man es mit einem ganz speziellen Bilderbuch zu tun hat. Der argentinische Cartoonist Liniers erzählt einfühlsam die Geschichte zweier Schwestern und zwar in Comic-Form.

Matilda liebt den Samstag, denn da kann man tausend Sachen machen. Picknicken, Blumen pflücken, .... und so weckt sie voller Vorfreude ihre kleine Schwester. Nach dem Frühstück realisieren sie jedoch, dass es regnet. Matilda findet das überhaupt nicht schlimm, denn schliesslich macht Regen Spass. Man muss nur das Richtige anziehen. Sie ist voller Tatendrang, Clemmie ist jedoch sehr skeptisch und findet den Regen nur nass. So versucht ihr ihre grosse Schwester den Regen schmackhaft zu machen, denn da kann man so viel machen: Regentropfen mit der Zunge auffangen, in die Pfützen springen oder Regenwürmer suchen.

"Der rote Ballon" ist nicht nur ein Plädoyer für die Freizeit der Kinder, eine Anregung in allem das Positive zu sehen, sondern auch eine wunderbare Geschichte einer Geschwisterbeziehung. Matilda möchte ihrer kleinen Schwester zeigen, wie toll Samstage sind, zeigt ihr viele Möglichkeiten und übernimmt für sie Verantwortung. So ist die ganze Geschichte eigentlich ein Monolog von ihrer Seite, der nur von einzelnen Wörtern, die Clemmie dazwischen sagt, unterbrochen wird.

"Der rote Ballon" weckt aber auch eigene Kindheitserinnerungen, denn Regen war noch nie ein Hindernis für Kinder. Da möchte man selber nochmals klein sein und barfuss im Sommerregen in die Schule gehen, in die grössten Pfützen springen und Schneckenrennen veranstalten.

Die Illustrationen von Liniers sind wunderbar. Passend zum Regenwetter hat er mit Wasserfarbe und Tinte gearbeitet, zum Teil scheint der Regen sogar auf die Bilder getropft zu haben. Zwar sind die Farben eher gedeckt, doch die Emotionen, die Lebensfreude quillt aus jeder Seite.

Fazit:
"Der rote Ballon" ist ein wunderbares Buch über Geschwisterliebe, über die Freiheit der Samstage und über die Schönheit von Regen.
Liniers hat eine stimmungsvolle und liebevolle Geschichte geschaffen, die durch die Comic-Form etwas ganz Besonderes ist und gross und klein in seinen Bann zieht.

Veröffentlicht am 10.03.2017

Wir lieben es!

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Der rote Ballon erzählt die Geschichte zweiter Geschwister, die zusammen einen Samstag verbringen. Es regnet, doch das hindert die Kinder nicht, in den Garten zu gehen. Das ältere Geschwisterchen übernimmt ...

Der rote Ballon erzählt die Geschichte zweiter Geschwister, die zusammen einen Samstag verbringen. Es regnet, doch das hindert die Kinder nicht, in den Garten zu gehen. Das ältere Geschwisterchen übernimmt fast ausschließlich die Rede, einen Erzähler gibt es nicht und das kleinere Geschwisterkind unterstütz nur mit einzelnen Worten. So wird das Buch im Grunde zu einem einzigen Monolog. Ein ausdrucksstarker Monolog.
Die Geschichte wird darum auch erst in Zusammenhang mit den Bildern vollständig, die vom Autor selbst stammen. In einer wunderschönen Symbiose führt das große Kind sein jüngeres Geschwisterchen, das noch im Gitterbettchen schläft, und damit den Leser durch den verregneten Samstag. Dabei zeigt es die beneidenswerte Fähigkeit, immer das Positive zu sehen. Das reißt mit. Sowohl das kleinere Kind, als auch den Leser jeden Alters.
Sehr gelungen finde ich die universelle Art der Kinder. Der einzige Hinweis, dass der Autor eventuell seine Kinder als Vorlage nutzt – zwei Mädchen – steckt in dem Kosenamen des größeren Kindes für das Kleine. „Clemmie“, sagt es. Die jüngste Tochter von Liniers heißt Clementina. Doch das Geschlecht spielt keine Rolle. Genauso wie es für Kinde in dem Alter der Figuren absolut noch keine Rolle spielt. Der Blick, den der Autor und Künstler hiermit erzeugt, ist exemplarisch für das Buch. Es ist der absolut unschuldig kindliche Blick. Der Blick, der das Samstagsfrühstück besser schmecken lässt und Regen zu einem wunderbaren Spiel werden lässt.
Doch das ist noch nicht alles, was Der rote Ballon Lesern, Vorlesern, Zuhörern und Betrachtern ermöglicht. Das Buch zeigt außerdem eine rührende Geschichte von einer Geschwisterbeziehung. So wie das kleine Kind sein großes Geschwisterchen verehrt und folgt, bemüht sich das Große, auf die Ängste und Bedürfnisse einzugehen, die das Kleinkind zeigt. Ein wunderbarer Spiegel für die Verkopftheit der Erwachsenen, die nur ihren eigenen Weg sehen. Doch hier ist das ältere Kind zwar in gewisser Weise lehrend, lernt aber selbst genauso. Fast scheint es, dass es seine kindlichen Fähigkeiten nur entdeckt, um das Kleine zu begeistern.
Viel Herz und Wärme stecken in diesen 32 Seiten, die uns alle begeistern. Der Große liest es seinen kleinen Geschwistern vor, die sich auch allein durch die Bilder begeistern. Und ich freue mich immer wieder auf das Buch, auf seine Geschichte, sein Ende, das Gefühl, dass es in uns hinterlässt. Absolute Empfehlung!