Urbanes Wohnen in Frankreich

Jeder Tourist, der durch die Straßen von Paris flaniert, verbindet mit der Metropole Begriffe wie Urbanität und Dichte – Paris ist eine gebaute Vorstellung von europäischer Stadt. Man spürt ein starkes, tief verwurzeltes Bewusstsein für Stadt und eine urbane façon de vivre. Aber wie begründet sich dieses französische Stadtbewusstsein?

In einem historischen Überblick der Stadt- und Wohnentwicklung im 19. und 20. Jahrhundert – ausgehend von den Auswirkungen der radikalen Transformation von Paris durch Baron Haussmann und geprägt durch die Zerstörungen des Kriegs und Wiederaufbaus – werden die Leitbildern in Stadtplanung und Wohnungsbau nachgezeichnet.

In sieben exemplarischen Fallstudien aus verschiedenen Epochen wird die Entwicklung des französischen Stadtwohnens im Eigentum vertieft. Die Untersuchung der städtebaulichen Qualitäten und der durch zahlreiche Bewohnerinterviews untermauerten Nutzungsgeschichte ermöglichen schließlich eine Reihe interessanter Schlussfolgerungen zu urbanen Wohnbedürfnissen. Insbesondere werden die Bedeutung von Lage, Wohnumfeld und Architektur sowie die Vor- und Nachteile bestimmter Typologien aufgezeigt.

Bei der Suche nach qualitativ hochwertigen städtischen Wohnprojekten kann ein Blick auf die 150-jährige französische Tradition des Stadtwohnens und auf Paris, das in der Fortentwicklung kompakter Quartiere und urbaner Wohntypologien einen Vorsprung hat, Planern und Akteuren wichtige Impulse geben.