Cover-Bild Der Klang der Lüge
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 31.05.2018
  • ISBN: 9783423217316
Liv Winterberg

Der Klang der Lüge

Historischer Roman

Ein mitreißender historischer Roman

Sériol, 1308: Als die junge Alissende abgezehrt und verwahrlost das idyllische Pyrenäendorf erreicht, wird sie dort freundlich aufgenommen und erhält eine Anstellung als Magd. Dass ihre neuen Herren ebenso wie viele andere Bewohner des Dorfes Katharer sind, kümmert sie nicht. Und als sie sich in den Schäfer Simon verliebt, scheint ihr Glück vollkommen. In dieses Paradies bricht jäh der Schrecken ein, als Bischof Durand aus dem nahen Pamiers alle »Ketzer« festnehmen lässt. Zurück bleiben die Kinder und Alissende, die sich nicht länger heraushalten kann und will.
 

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2018

Die Verfolgung der "guten Menschen"

0

Dieser Roman thematisiert die Verfolgung der Glaubensrichtung der Katharer, die sich selbst auch „bonshommes“ also „die guten Menschen“ nannten.
Und dieser Bezeichnung werden sie hier gerecht, als die ...

Dieser Roman thematisiert die Verfolgung der Glaubensrichtung der Katharer, die sich selbst auch „bonshommes“ also „die guten Menschen“ nannten.
Und dieser Bezeichnung werden sie hier gerecht, als die achtzehnjährige, aus Paris vertriebene, Alissende mittellos und halb verhungert in das Bergdorf Seriol gelangt. Der reiche Bauer Benoit und dessen Mutter stellen sie als Magd ein und sie wird für seinen Sohn Paul zu einer Mischung aus Ersatzmutter und großer Schwester. Bald findet Alissende Freundinnen und mit dem Schäfer Simon auch einen Liebsten.
Doch über dem Dorf schwebt ein Damoklesschwert, denn die meisten Bewohner sind Anhänger der Katharer und der Pamierser Bischof Durand ist fest entschlossen, die Ketzerei in seiner Diözese zu bekämpfen, und geht dabei durchaus geschickt vor.

Diese Geschichte ist von realen historischen Ereignissen inspiriert.
Sie wird flott und lebendig erzählt, sodass man wunderbar in die Handlung eintauchen und die Bewohner Seriols bei ihren Erlebnissen begleiten kann.
Weiters sind die Protagonisten interessant, nachvollziehbar und vor allem ohne Schwarz-Weiß-Malerei gezeichnet. Auch die „Guten“ machen Fehler und anders als in den meisten ähnlichen Büchern wird selbst der Bischof, der die Katharer verfolgt, nicht als übler Bösewicht dargestellt.

So entsteht ein wirklich lesenswerter historischer Roman, der auch ausleuchtet, wie eine Gemeinschaft mit ständigem Druck von außen und Konflikten im Inneren umgeht.

Veröffentlicht am 18.10.2024

Der Klang der Lüge

0

Frankreich, 1308, in den Pyrenäen. Alissende ist ca. 18 Jahre alt und hat schon ein bewegtes Leben hinter sich. Von ihrer leiblichen Mutter im Wald ausgesetzt und als Wechselbalg beschrieben, wird sie ...

Frankreich, 1308, in den Pyrenäen. Alissende ist ca. 18 Jahre alt und hat schon ein bewegtes Leben hinter sich. Von ihrer leiblichen Mutter im Wald ausgesetzt und als Wechselbalg beschrieben, wird sie von Sybilla – einer abtrünnigen Jüdin – gefunden, aufgezogen und auch christlich getauft. Sie ist 9, als Sybilla stirbt und Sybillas jüdische Familie nimmt sie als Magd in Paris auf. Doch Anfang des 14. Jahrhunderts vertreibt der König die Juden aus dem Land, sie werden verfolgt und Alissende fliegt zusammen mit den 2 Söhnen der Familie. Halb verhungert kommen sie in Seriol, einem kleine Pyrenäendorf, an. Für Alissende kommt es ihr vor, als wäre sie im Paradies gelandet. Es gibt Essen, die Menschen sind freundlich und hilfsbereit – eine richtige Idylle. Leider nicht für lange, denn die Menschen hängen dem Glauben der Katharer an und werden damit bald auch zu Verfolgten. Wärend Alissendes Begleiter rechtzeitig fliehen, will sie im Dorf und bei ihrer großen Liebe Simon, dem Schäfer, bleiben …

Das Buch spielt in der Zeit nach der massiven Katharerverfolgung. Während noch rund 50 Jahre vorher die Menschen sehr gequält und sofort verbrannt wurden, geht es jetzt ein wenig „menschlicher“ zu. Die Leute kommen ins Gefängnis, doch es wird bei weitem nicht mehr so oft gefoltert und es kommen sogar Menschen frei, obwohl man weiß, dass sie den Katharern zumindest nahestehen. Trotzdem werden viele für ihren Glauben verfolgt und die Kirche spielt dabei eine sehr unrühmliche Rolle. Nicht der Glauben steht im Vordergrund, sondern oft die persönliche Bereicherung. Das Buch ist gut lesbar und beschreibt eine Zeit, die sonst nicht oft in Büchern vorkommt. Manche Figuren sind ein wenig zu schwarz/weiß gezeichnet und wirken dadurch ein wenig „platt“ und auch einige Klischees werden nicht ausgelassen. Dadurch wirken einige Entscheidungen ein bißchen zu weit hergeholt. Auch die Dialoge sind manchmal zu „modern“ und Alissendes Entwicklung von einer halb verhungerten Magd zu einer doch sehr emanzipierten Frau ist nicht immer ganz nachvollziehbar. Doch alles in allem ist es ein guter historischer Roman, der diese Zeit interessant beschreibt und sich gut „wegliest“.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere