Leserunde zu "Geiger" von Gustaf Skördeman

Du glaubst, du kennst deine Frau. Bis sie dich tötet ...
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Gustaf Skördeman (Autor)

Geiger

Thriller

Thorsten Alms (Übersetzer)

Das Festnetz-Telefon klingelt, als sie am Fenster steht und ihren Enkelkindern zum Abschied winkt. Agneta hebt den Hörer ab. "Geiger", sagt jemand und legt auf. Agneta weiß, was das bedeutet. Sie geht zu dem Versteck, entnimmt eine Waffe mit Schalldämpfer und tritt an ihren Mann heran, der im Wohnzimmer sitzt und Musik hört. Sie setzt den Lauf an seine Schläfe - und drückt ab.


Als Kommissarin Sara Nowak von diesem kaltblütigen Mord hört, ist sie alarmiert. Sie kennt die Familie seit ihrer Kindheit ...



Timing der Leserunde

  1. Bewerben 01.02.2021 - 21.02.2021
  2. Lesen 08.03.2021 - 28.03.2021
  3. Rezensieren 29.03.2021 - 11.04.2021

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 31.03.2021

Polit-Thriller mit wenig Spannung

7

Die Enkelkinder der Familie Broman verbringen einige Tage bei ihren Grosseltern. Nachdem diese von ihren Eltern abgeholt haben, klingelt das Festnetztelefon. Agneta nimmt den Hörer ab, meldet sich und ...

Die Enkelkinder der Familie Broman verbringen einige Tage bei ihren Grosseltern. Nachdem diese von ihren Eltern abgeholt haben, klingelt das Festnetztelefon. Agneta nimmt den Hörer ab, meldet sich und hört nur ein Wort «Geiger». Danach wird aufgelegt. Für sie ist jetzt klar, was sie zu tun hat. Sie geht in Schlafzimmer, holt eine Pistole und begibt sich ins Wohnzimmer, wo ihr Mann Stellan Musik hört. Ohne Gefühl hält sie ihm die Pistole an die Schläfe und drückt ab. Danach packt sie die nötigsten Dinge zusammen und flieht auf ihrem Fahrrad. Wenig später wird der Ermordete von seiner Tochter entdeckt, die nochmals zu ihrem Elternhaus zurückkehren musste.

Sara Nowak, Kommissarin bei der Sitte wird von ihrer Kollegin Anna, die bei der Mordkommission arbeitet informiert. Sara ist total entsetzt über diese Information und begibt sich umgehend zum Tatort. Sie kennt die Familie schon seit ihrer Kindheit.

Anfänglich habe ich gedacht, dass es sich hier um einen Racheakt handelt. Stellan Broman war früher ein bekannter und beliebter Moderator im schwedischen Fernsehen. Doch weit gefehlt. In weiteren Kapiteln erfährt man so einiges über die Zeit des «Kalten Krieges», welche Rolle Schweden in den 60er bis 90er Jahren zur DDR gespielt hat und auch die Beziehungen zur ehemaligen Sowjetunion. Diese Kapitel wurden gut recherchiert. Dabei hatte auch Stellan eine sehr wichtige Funktion innegehabt.

Für die Polizei ist der Fall schnell gelöst und abgeschlossen. Nicht so für Sara. Gleich zu Beginn hinterfragt sie alles und stellt ihre eigenen Ermittlungen an. Dabei bekommt sie Informationen und Einblicke, mit denen sie niemals gerechnet hat.

Sara hat mich mit ihren Handlungen öfters genervt als überzeugt. Doch ihre Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Dabei erfährt sie auch Dinge aus ihrer Jugend, die sie fast zerstören. Die weiteren darin vorkommenden Personen sind ebenfalls facettenreich beschrieben. Was mir weniger gefallen hat sind die ellenlangen Erklärungen und Beschreibungen über die Zeit des «Kalten Krieges». Zudem ist das ausführliche Privatleben über Sara sowie was sie alles während ihrer Kind- und Jugendzeit erlebte zu intensiv.

Fazit: Dieser Politthriller ist sehr komplex der leider in mir nicht die nötige Spannung aufgebaut hat.
Wer sich hingegen für diese Art Storys interessiert ist mit dieser Reihe sicherlich gut bedient.

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Vielversprechender Klappentext – enttäuschender Inhalt

8

Inhalt:
„Das Festnetz-Telefon klingelt, als sie am Fenster steht und ihren Enkelkindern zum Abschied winkt. Agneta hebt den Hörer ab. "Geiger", sagt jemand und legt auf. Agneta weiß, was das bedeutet. ...

Inhalt:
„Das Festnetz-Telefon klingelt, als sie am Fenster steht und ihren Enkelkindern zum Abschied winkt. Agneta hebt den Hörer ab. "Geiger", sagt jemand und legt auf. Agneta weiß, was das bedeutet. Sie geht zu dem Versteck, entnimmt eine Waffe mit Schalldämpfer und tritt an ihren Mann heran, der im Wohnzimmer sitzt und Musik hört. Sie setzt den Lauf an seine Schläfe - und drückt ab.


Als Kommissarin Sara Nowak von diesem kaltblütigen Mord hört, ist sie alarmiert. Sie kennt die Familie seit ihrer Kindheit ...“


Schreibstil/Art:
Bereits nach nur wenigen Seiten ist man schnell in der Geschichte drin, denn das Telefon klingelt bereits zu Anfang. Ab diesem Moment erwartete ich einen Plot der mich fesselt und begeistert. Dass sich aber ein politikbeladener Krimi herausstellt, habe ich nicht vermutet. Das Thema enttäuschte mich, lediglich der unkomplizierte Schreibstil ließ sich mühelos lesen. Wobei ich auch hier Schwierigkeiten hatte die vielen Namen immer wieder richtig zuzuordnen und bei den ganzen Wirrwarr an Spionagen, Intrigen und Zeitsprüngen mitzukommen.

Mit Kommissarin Sara Nowak kommt ein wenig mehr Schwung in die Geschichte rein. Ihr Charakter ist eigensinnig, eckt an und ihr stures, trotziges Verhalten provoziert.
Ihre Verbindung zur Familie ist einer der Bestandenteile dieser Story und machte für mich vieles wieder gut.


Fazit:
Viele Momente schockierten, machten fassungslos und fesselten zugleich. Einige Szenen konnte ich dennoch nicht immer nachvollziehen und wunderte mich bspw. über das ausführlich beschriebene Privatleben von Sara. Aus diesem Grund würde ich zumindest den zweiten Teil lesen wollen um zu erfahren um welche Thematik es sich diesmal handelt und wie es mit Sara & Co. weitergeht.

Eine faire und gerechte Bewertung ist schwer abzugeben. Einerseits bewundere ich die Idee, die Recherche und die Kombination zwischen Fiktion und wahren Begebenheiten, andererseits hat es nicht ganz meinen Geschmack getroffen. Den Klappentext hätte ich mir hier ausführlicher gewünscht. Politische Themen interessieren leider nicht jeden, für politikinteressierte Krimi Fans aber vermutlich genau das Richtige.

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Spionageroman mit Spannungsauf- und -ab

7

Der Klappentext und die Leseprobe haben mich etwas in die Irre geführt, da man aufgrund dieser Informationen nichts davon ahnt, wie sehr man mit Politik, Spionage und Kaltem Krieg konfrontiert wird - meine ...

Der Klappentext und die Leseprobe haben mich etwas in die Irre geführt, da man aufgrund dieser Informationen nichts davon ahnt, wie sehr man mit Politik, Spionage und Kaltem Krieg konfrontiert wird - meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.
So spektakulär das Buch auch beginnt – immerhin erschießt Agneta, eine alte Frau und Großmutter, nur aufgrund eines Anrufes kaltblütig ihren langjährigen Ehemann Stellan, der vor seiner Pensionierung ein allseits beliebter Fernsehmoderator war. Sie packt ihre Siebensachen und macht sich auf den Weg, um einen vor Jahrzehnten erhaltenen Auftrag auszuführen – so fulminant und actionreich endet es auch.
Aber zu diesem Ende muss man sich erst durchkämpfen, wenn man (so wie ich) an Politik, speziell an schwedischer Politik in der Nachkriegszeit, nicht wirklich sehr interessiert ist. Die politischen Hintergründe und Intentionen Schwedens zur Zeit des Kalten Krieges, die Haltung gegenüber der DDR usw. sind offensichtlich ausgiebig recherchiert. Wie viel davon Realität und wie viel der Fantasie des Autors entsprungen ist, war für mich nicht erkennbar. In die Handlung sind sehr detaillierte Informationen hinein verpackt. Ich fand es schwierig, die vielen Personen zuzuordnen, habe über so manche Passagen einfach hinweg gelesen. Die Spannung ging mir immer wieder verloren, obwohl es durchaus nicht an überraschenden Enthüllungen und Wendungen mangelt.
Im Prinzip werden zwei Handlungsstränge miteinander verbunden. Einerseits die Flucht von Agneta, die Frage nach ihrem Motiv, ihrer Aufgabe. Denn offensichtlich ist sie eine Spionin, eine Schläferin. Aber für wen oder gegen wen arbeitet sie? Andererseits die Ermittlungstätigkeit der Polizistin Sara, die ihre Kindheit im Haushalt von Agneta und Stellan verbracht hat und nun nicht nur skandalöse Dinge über diese stets angesehene Familie, sondern auch über ihr eigenes Leben ans Licht befördert und nebenbei mit beruflichen und privaten Problemen kämpft.
Was die Charaktere anbelangt, so ist vor allem Sara sehr eingehend dargestellt, in all ihren Gefühlen, Ängsten und Sorgen und ihrem unerschütterlichen Bestreben nach Gerechtigkeit. Meine volle Sympathie konnte sie mit ihren teils zu impulsiven, andere verletzenden Aktionen leider nicht gewinnen. Obwohl auch Agnetas und Stellans Eigenschaften im Zuge der Rückblicke auf ihr Leben beschrieben werden, blieb es ein oberflächlicher Eindruck.
Von den inhaltlich schwierigen Textpassagen abgesehen, liest sich das Buch recht flüssig, durch die gewisse Langatmigkeit ist es jedoch für mich (vom explosiven Ende abgesehen) kein Thriller, sondern primär ein Spionage-Roman.
„Geiger“ ist der Auftakt für eine Triologie. Ich bin mir noch nicht im Klaren, ob ich die Fortsetzung lesen möchte. Immerhin blieben am Ende Fragen offen, die mich neugierig machen …

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Spionage-Thriller

7

Einen Anruf, mehr brauchte es nicht, um die allseits geschätzte Ehefrau der bekannten Fernsehlegende Onkel Stellan zur Mörderin zu machen. Eine Großmutter, die sich in der einen Minute noch liebevoll ...

Einen Anruf, mehr brauchte es nicht, um die allseits geschätzte Ehefrau der bekannten Fernsehlegende Onkel Stellan zur Mörderin zu machen. Eine Großmutter, die sich in der einen Minute noch liebevoll um die Enkel kümmert, richtet in der nächsten ihren betagten Mann mit einem Kopfschuss hin und flieht. "Geiger" war das Codewort. Doch wer ist Geiger? Was hat das Wort zu bedeuten?

"Geiger" ist das Debüt von Gustaf Skördeman, ein Agententhriller der sich mit der Zeit des kalten Krieges und der ehemaligen DDR befasst.

Nach dem fesselnden und spannenden Einstieg nimmt die Spannung leider ab, aber nach und nach wird klar, worum es überhaupt geht. Im hier und jetzt ermittelt Sara Nowak, die eigentlich als Polizistin gegen die Prostitution in Schweden kämpft, auf eigene Faust. Denn sie kannte Onkel Stellan aus ihrer Kindheit, lebte mit ihrer Mutter in einem Haus der Bromans und wuchs mit den Töchtern von Stellan auf. Sie hat viele glückliche Kindheitserinnerungen, die Aufklärung des Mordes ist ihre ganz persönliche Mission.

Sara ist gut charakterisiert, allerdings ist sie nicht unbedingt eine Sympathieträgerin. In ihrem Job ist sie verbissen, ihre Familie kommt erst an zweiter Stelle. Verständlich, dass das nicht gerade förderlich für den Familienfrieden ist. Ihre Handlungen konnte ich oft nicht nachvollziehen, sie wirken teils überzogen. Man erfährt viel über ihre Kindheit mit Stellans Familie, die anderen Protagonisten dageben blieben für mich leider zu blass. Schade.

In Rückblicken erfährt man mehr über Agneta, ihre Kindheit und Vergangenheit. Die Handlung wendet sich politischen Themen aus der Vergangenheit zu: die DDR, der kalte Krieg, die Rolle Schwedens in dieser Zeit und Spionage.

Einerseits fand ich das Thema fesselnd, es war aber aber nicht spannend genug aufbereitet, es kam zu Längen. Erst im letzten Drittel kommt dann die Hochspannung auf, die ich von einem Thriller erwarte. Allerdings wirkt der Showdown etwas konstruiert, hier wäre weniger Mehr gewesen.

Fazit: Lesenswerter Thriller, hat mich aber nicht komplett überzeugt. Teils zu langatmig und über weite Strecken wenig Spannung. Die Thematik ist fesselnd, wer sich für die Zeit des kalten Krieges interessiert ist hier gut beraten.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Verwirrend und tödlich.

7

Als Agneta am Telefon das Wort „Geiger“ hört, legt sie auf, holt den Revolver aus seinem Versteck, geht ins Wohnzimmer und erschießt ihren Mann Stellan. Dieser war einst der gefeierte Fernsehstar und Gastgeber ...

Als Agneta am Telefon das Wort „Geiger“ hört, legt sie auf, holt den Revolver aus seinem Versteck, geht ins Wohnzimmer und erschießt ihren Mann Stellan. Dieser war einst der gefeierte Fernsehstar und Gastgeber berühmter Partys in ihm gemeinsamen Heim. Und Stellan verschwindet. So beginnt dieser Agenten-Thriller, welcher einen verwirrenden Verlauf nehmen soll. Sara, eine Polizistin und ehemalige Jugendfreundin von Agnetas Töchtern, will unbedingt Stellans Mörder und Agneta finden. Dass sie dabei bei ihren Vorgesetzten nicht auf helle Freude stößt, ist ihr klar. Und bald bemerkt sie auch, dass sie bei ihren Nachforschungen dunkle Geheimnisse ans Licht bringt, welche besser verborgen geblieben wären. Auch körperliche Angriffe bleiben nicht aus und gefährden ihr Leben. Doch sie setzt unbeirrt ihren Weg fort, gräbt weiter in der dunklen Geschichte und steuert unerbittlich auf ein fürchterliches Finale zu. Im Wesentlichen hat diese Agentengeschichte auch viele Längen und private Elemente, welche sicher nicht zum flüssigen Verlauf der Abhandlung beitragen. Laut Verlagsankündigung handelt es sich hier um „Geiger-Reihe, Band 1“, was im Nachhinein wie eine Drohung klingt. Schade um den interessanten Hintergrund, der schlecht aufgearbeitet wurde.

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