Die Krähe ermittelt wieder!
Ich hatte mich richtig auf den 5. Band der Mara Billinsky-Reihe gefreut und bin mittlerweile auch schon ein großer Fan der Ermittlerin. Auch in diesem Teil konnte sie mich wieder durch ihre unerschrockene ...
Ich hatte mich richtig auf den 5. Band der Mara Billinsky-Reihe gefreut und bin mittlerweile auch schon ein großer Fan der Ermittlerin. Auch in diesem Teil konnte sie mich wieder durch ihre unerschrockene Art überzeugen, auch wenn sie sich dadurch selbst in Gefahr gebracht hat.
Das macht es natürlich sehr spannend und man fiebert mit - wobei ich gestehen muss, dass ich während des Lesens immer im Hinterkopf hatte, dass es schon gut ausgehen wird, weil Leo Born nicht seine Hauptfigur sterben lässt (hoffe ich).
In diesem Teil hat mich aber eine andere Person fast noch mehr begeistert als Mara, nämlich ihr Kollege Jan Rosen. Er hat in den letzten Teilen schon eine starke Entwicklung durchgemacht und wächst jetzt über sich hinaus. Um das würdigen zu können, sollte man meiner Meinung nach die Vorgängerbände kennen, auch wenn "Vergessene Gräber" in sich abgeschlossen ist und man ihn auch als Einzelband lesen kann.
Da die Krähe, wie Maras Spitzname lautet, mittlerweile ihrem Chef gezeigt hat, was sie kann, kommt es nicht mehr zu so vielen Zusammenstößen zwischen den Beiden. Das habe ich fast ein bisschen vermisst, andererseits freut man sich als Leser auch mit, dass ihr und ihren unkonventionellen Ermittlungsmethoden endlich Vertrauen geschenkt wird.
Ermittelt wird wieder in Frankfurt, allerdings treibt der Mörder auch über die Stadtgrenzen hinaus sein Unwesen. Das macht die Ermittlungen schwieriger, den bzw. die Fälle aber auch noch spannender. Wenn sich Billinsky und Rosen im Milieu bewegen und auf düstere Gestalten treffen, dann jagt es mir immer einen besonderen Schauer über den Rücken, weil es quasi vor meiner Haustür passiert.
Nichtsdestotrotz erwartet den Leser hier nicht die Bedienung von Klischees, also dass die Drogen-/Schlägertypen von Frankfurt für alles verantwortlich sind. Der Twist, dass vermeintlich unbescholtene Bürger wahllos gefoltert und umgebracht werden, sorgt für noch mehr Spannung. Ich gehe an dieser Stelle aber nicht mehr ins Detail, um nicht zu spoilern. Nur so viel: Die Gegensätze sind krass - und das ist gut.
Sprachlich habe ich auch nichts zu meckern. Das Buch ist in verschiedene Teile eingeteilt und diese wiederum in Kapitel, die so eine angenehme Länge haben, dass man sich immer denkt "eins geht noch". Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Es geht zwar brutal zu, aber die Szenen werden nicht unnötig ausgeschlachtet, sodass sie gut zu ertragen sind und sich in das Gesamtbild einfügen. Deshalb habe ich den Thriller auch mehr oder weniger durchgesuchtet.
Leider war Teil 5 der Krähe einfach zu schnell weggelesen... jetzt heißt es wieder warten... Von mir gibt es 5 Sterne!