Als allererstes habe ich das Cover des Buches gesehen, bevor ich den Klappentext gelesen habe, und allein das hat schon gereicht, um meine Neugierde zu wecken. Auch wenn nur die Farben Schwarz, Weiß und Grau vorherrschen, ist das Cover doch irgendwo verspielt, elegant, sehr mystisch und es zeigt direkt die Gegensätze der Protagonistinnen auf: dunkle Farben für Lorelai, die eher ruhig, in sich gekehrt und nach außen hin abweisend ist und helle Farben für Sylvia, die als wunderschön und freundlich beschrieben wird.
Der Schreibstil hat sofort dafür gesorgt, dass ich in der Geschichte versinke. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, er ist flüssig, temporeich und man kann gar nicht anders, als gespannt zu sein, was als nächstes passiert, da der bildliche Schreibstil Lust darauf macht, immer weiterlesen zu wollen.
Alle Charaktere, die man bis jetzt schon genauer kennengelernt hat, vereint eines: sie haben alle definitiv eine Persönlichkeit. Insgesamt ist es super interessant, dass sie alle Aspekte haben, die man mögen oder auch nicht mögen kann. Normalerweise weiß ich nach ein paar Seiten in Büchern schon, welche Charaktere mir sympathisch sind und welche nicht. Doch hier fiebert man zwar irgendwie sofort mit den Personen mit, doch man kann noch nicht direkt entscheiden, wer einem nun direkt sympathisch ist und wer nicht. Alle sind sie dafür zu undurchschaubar.
Lorelai ist berechnend, scharfsinnig und gibt nichts auf Äußerlichkeiten oder die meisten Meinungen ihrer Mitmenschen. Sie wirkt stark, doch zuweilen auch gemein, zum Beispiel als sie Sylvia vor Ziegler angekreidet hat, dass sie wegen ihr zu spät wären.
Sylvia hat die äußerliche Erscheinung einer Elfe, ist freundlich zu ihren Mitmenschen, klug, wirkt aber auch verträumt und manchmal ein wenig naiv oder zu hoffnungsvoll, zum Beispiel in der Szene mit der Nixe. Es hätte funktionieren können, es hätte aber auch wirklich schiefgehen können.
Johann, Heike und der Rest der Ruhigburger Fünf (abgesehen von Sylvia) kennen wir noch nicht so gut, doch sie wirken alle sehr ambitioniert, arrogant, ein wenig eingebildet, doch auch schlau, sie scheinen Ahnung in dem Gebiet zu haben, das sie ausführen, sonst wären sie nicht dort, wo sie sind.
Ich bin sehr gespannt darauf sie alle, genauso wie Ziegler und den König, im Verlauf des Buches näher kennenzulernen und frage mich, ob mir einer von ihnen vielleicht noch wirklich sympathisch wird.
Die Handlung war fesselnd bis jetzt. Es ist zwar noch nicht viel passiert, doch allein durch die Szene mit der Nixe haben wir gelernt, dass Lorelai Vorschriften liebt und dass Sylvia diese gerne mal etwas ignoriert, für die Forschung. Diese Haters/Enemies-Dynamik wird noch sehr faszinierend im weiteren Verlauf der Handlung, vor allem wenn es darauf hinausläuft, dass sie beide zusammen den Mord an Ziegler aufklären müssen.
Der Ball beim König hat dafür gesorgt, dass wir weitere Charaktere kennenlernen, auch hier die Dynamiken untereinander erfahren und dass wir gespannt sein können, wie sich die Expedition entwickelt, da es anscheinend viele Kleinkriege unter ihnen gibt und sie sich alle nicht wirklich vertrauen. Vor allem freue ich mich darauf zu lesen, wie es weitergeht, nachdem nun Lorelai als Zieglers Co-Leiterin der Expedition ernannt wurde, womit anscheinend niemand gerechnet hatte.
Insgesamt war es ein großartiger Einstieg, um schonmal alle wichtigen Charaktere kennenzulernen und um die Spannung auf den Fortgang der Geschichte zu erhöhen.