Leider kann die Lovestory nicht überzeugen
Für mich war es das erste Buch der Autorin und da ich schon viel Gutes über sie gehört habe, war ich sehr neugierig auf dieses Buch. Ich muss leider schon vorweg nehmen, dass es meine Erwartungen nicht ...
Für mich war es das erste Buch der Autorin und da ich schon viel Gutes über sie gehört habe, war ich sehr neugierig auf dieses Buch. Ich muss leider schon vorweg nehmen, dass es meine Erwartungen nicht erfüllen konnte.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, allerdings konnte bei mir während des Lesens keine Spannung aufgebaut werden und ich hatte auch nicht unbedingt das Bedürfnis, dass ich dringend weiter lesen muss. Die Geschichte plätschert oftmals eher dahin und ich hatte das Gefühl, dass ein paar weniger Seiten dem Buch gut getan hätten.
Spannend fand ich das Thema des Eiskunstlaufens, welches im Buch eine große Rolle einnimmt. Auch als Laie ist es sehr gut verständlich und das Feeling der Eishalle wird gut transportiert. Das Thema rückt allerdings auch recht schnell in den Hintergrund und ist teilweise sehr toxisch dargestellt. Denn Lucy hat zu Anfang der Geschichte eigentlich nichts: keine Freunde, keine Freizeit, keinen Spaß. Ihre engste Bezugs"person" ist ein Kaninchen. Das fand ich schon recht krass. Schön wiederum fand ich ihre Entwicklung über die Geschichte hinweg. Das war wirklich positiv und auch authentisch dargestellt. Trotzdem hat sie einige Probleme und depressive Seiten, die ich in dem Maße nicht erwartet hatte und es hat mir auch nicht so gut gefallen, dass sie sich so auf andere stützt und von ihnen abhängig macht. Am Ende hat man stark den Eindruck, dass sie ohne Jules niemals etwas verändert hätte. Diese Message finde ich nicht ganz so gut. Braucht man immer jemand anderen, um sich weiterzuentwickeln? Ich denke nicht ...
Lucy fand ich als Hauptcharakter in Ordnung. Sie ist schon sympathisch, richtig ins Herz schließen konnte ich sie aber leider nicht. Das gleiche gilt für Jules. Jules ist ungefähr das genaue Gegenteil eines Badboys. Er ist 25 und wird rot, wenn er ein Mädchen auf die Wange küsst. Das war mir persönlich einfach viel zu übertrieben. Klar, es ist erfrischend, mal etwas über einen guten Kerl zu lesen, aber das Ausmaß war mir dann doch etwas zu krass. Er hätte mit dem Verhalten auch als 15 durchgehen können. Was ich an ihm sehr mochte ist, wie er sich um seinen kleinen Bruder Mika kümmert (der wirklich, wirklich süß ist). Das fand ich bewundernswert und damit hat er einen dicken Pluspunkt bei mir gesammelt.
Am Anfang merkt man ein Knistern zwischen den beiden, aber irgendwie verflüchtigen sich die Gefühle über die Geschichte hinweg immer mehr und was bleibt, kam mir eher wie eine Freundschaft, als eine Beziehung vor. Beide sind füreinander da und helfen sich gegenseitig mit ihren Problemen – finde ich ja generell super, aber das können Freunde auch. Apropos Freundschaft: die Freundschaft zu zwei Mädels, die sich über die Geschichte hinweg entwickelt hat mir sehr gefallen! Von den beiden hätte ich gern mehr gelesen.
Das Ende ist recht offen, aber ich mochte es, dass es nicht so kitschig und perfekt zu ging, wie man es aus diversen anderen Büchern kennt. Es war wirklich authentisch und realistisch geschrieben und das hat mir gut gefallen!
Alles in allem kann ich dem Buch leider nicht mehr als gut gemeinte 2,5 Sterne geben. Es war eine süße Geschichte, die sich gut lesen ließ, aber begeistern konnte sie mich nicht. Vielleicht wird der zweite Teil ja besser?!