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inkl. MwSt
- Verlag: tredition
- Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
- Genre: Sachbücher / Geschichte
- Seitenzahl: 52
- Ersterscheinung: 04.12.2011
- ISBN: 9783842487635
Das Mysterium Marias
Angelika Dickmann (Übersetzer)
Die Gestalt der Maria ist in
der christlichen Theologie
nahezu abwesend, obgleich
sie neben Jesus die Mit-
Erlöserin der Welt ist.
Diese Abwesenheit Marias in
den Texten kontrastiert mit ihrer
Allgegenwärtigkeit in der Kunst
und widerspricht dem Eifer, mit
dem das christliche Volk nicht
aufhört, sich an sie zu wenden.
Luce Irigaray nähert sich dem
Mysterium, das Maria darstellt,
und der Rolle, die sie in
der Inkarnation des Göttlichen
für die Menschheit spielt. Wie kann man nicht
von der Tatsache berührt
werden, dass die Virginität
Marias nicht nur eine natürliche
sein kann, sondern vor allem
eine Virginität des Atems, der
Seele sein muss, die sie dazu
befähigt, ein anderes Ereignis
des Göttlichen zur Welt zu
bringen?
In diesem Licht hat Luce Irigaray die
so reiche Ikonographie der
Verkündigung interpretiert,
insbesondere das Erwecken und
das Teilen des Atems, zu dem
der Engel Maria einlädt. Das
Schweigen, das Unsichtbare
und das Berühren, so wesentlich
für die Gestalt Marias, werden
nicht als Zeichen einer bloßen
Passivität oder Unterwerfung
unter einen beliebigen Herrn
interpretiert, sondern als
Elemente einer weiblichen
Präsenz, die imstande ist, in
sich das aufzunehmen und
zur Welt zu bringen, was noch
nicht geschehen ist, sei es auf
der menschlichen oder auf der
göttlichen Ebene.
Dank der Betonung des Atems
und der natürlichen wie spirituellen
Qualitäten der Frau
erscheint Maria als eine Gestalt
der Weisheit, gleich denen, die
wir in anderen Kulturen finden,
eine mögliche Vermittlerin
zwischen verschiedenen
Traditionen. Maria offenbart
sich also als eine gewissermaßen
verhüllte Manifestierung
der göttlichen Kraft, dessen
Trägerin und Verantwortliche
eine Frau ist.
der christlichen Theologie
nahezu abwesend, obgleich
sie neben Jesus die Mit-
Erlöserin der Welt ist.
Diese Abwesenheit Marias in
den Texten kontrastiert mit ihrer
Allgegenwärtigkeit in der Kunst
und widerspricht dem Eifer, mit
dem das christliche Volk nicht
aufhört, sich an sie zu wenden.
Luce Irigaray nähert sich dem
Mysterium, das Maria darstellt,
und der Rolle, die sie in
der Inkarnation des Göttlichen
für die Menschheit spielt. Wie kann man nicht
von der Tatsache berührt
werden, dass die Virginität
Marias nicht nur eine natürliche
sein kann, sondern vor allem
eine Virginität des Atems, der
Seele sein muss, die sie dazu
befähigt, ein anderes Ereignis
des Göttlichen zur Welt zu
bringen?
In diesem Licht hat Luce Irigaray die
so reiche Ikonographie der
Verkündigung interpretiert,
insbesondere das Erwecken und
das Teilen des Atems, zu dem
der Engel Maria einlädt. Das
Schweigen, das Unsichtbare
und das Berühren, so wesentlich
für die Gestalt Marias, werden
nicht als Zeichen einer bloßen
Passivität oder Unterwerfung
unter einen beliebigen Herrn
interpretiert, sondern als
Elemente einer weiblichen
Präsenz, die imstande ist, in
sich das aufzunehmen und
zur Welt zu bringen, was noch
nicht geschehen ist, sei es auf
der menschlichen oder auf der
göttlichen Ebene.
Dank der Betonung des Atems
und der natürlichen wie spirituellen
Qualitäten der Frau
erscheint Maria als eine Gestalt
der Weisheit, gleich denen, die
wir in anderen Kulturen finden,
eine mögliche Vermittlerin
zwischen verschiedenen
Traditionen. Maria offenbart
sich also als eine gewissermaßen
verhüllte Manifestierung
der göttlichen Kraft, dessen
Trägerin und Verantwortliche
eine Frau ist.
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