Eine schwierige Reise in den Orient
Ein Traum wird wahr - angefangen mit einem Buch, welches Senta Ziedlitz von ihrem Vater zu ihrem Geburtstag bekam und welches sie nicht mehr loslässt, hat sie endlich die Möglichkeit, mit ihrem Vorgesetzten ...
Ein Traum wird wahr - angefangen mit einem Buch, welches Senta Ziedlitz von ihrem Vater zu ihrem Geburtstag bekam und welches sie nicht mehr loslässt, hat sie endlich die Möglichkeit, mit ihrem Vorgesetzten in den Orient zu reisen, um sich einer Expedition anzuschließen. Doch zur Zeit des ersten Weltkrieges ist es alles andere als leicht, sich als Frau durch eine von Männern bestimmten und auch so fremden Welt durchzuschlagen. So weltoffen sie auch ist, aber sie merkt schnell die Grenzen, die ihr überall gesetzt sind und auch die Liebe spielt ein hartes Spiel mit ihr - viel zu sehr wird sie hin und hergerissen, zwischen Versprechen, Gefühlen und Druck.
Das Land, welches politisch so umkämpft ist, wird in einer umfangreichen Geschichte dem Leser einprägsam erzählt. Viele Seiten, die einerseits die Erlebnisse von Senta erzählen, und dazu im Wechsel die Recherchen von Percy Russell zwei Jahrzehnte später, zur Zeit des 2.Weltkrieges, dessen Leben durch Senta ziemlich beeinflusst wurde, denn sein bester Freund ist auch betroffen und ihn zwingen, trotz gesundheitlicher Schwierigkeiten die mühsame Reise auf der Suche nach Erklärungen auf sich zu nehmen.
Mich hat der Mut dieser jungen aufgeschlossenen Frau sehr berührt, völlig alleine, ohne irgendeinen Verwandten, nur Erinnerungen an Zuhause bleiben, reist sie in eine Welt, die man nur aus Märchen kennt, und trotz vieler Rückschläge gibt sie nicht auf und kämpft bis zum Schluss.
Betroffen von politischen Unruhen, ständiger Angst, wie es weiter geht und einer Kultur, die so zerspalten ist, durch das Machtgerangel zwischen Britannien, Frankreich und Deutschland. Und weil man als Frau leider nicht viel zu sagen hat und sich immer wieder bewusst wird, wie sehr man auf andere angewiesen ist.
Auch die Selbstzweifel die immer wieder aufkommen, dass man alleine ist, ob man auch so ein Schicksal erleidet, wie die eigene Familie, oder ihre Vergleiche mit den Göttinnen Ischtar und Semiramis, die gerade was Gefühle angeht, sehr verworren waren - all das macht die Geschichte durchaus interessant, dennoch waren es mir teilweise zu viele umfangreiche Informationen über jede Stadt, die sie bereist hat und wie es politisch steht. Das hat die eigentliche Geschichte häufig etwas in den Hintergrund gerückt, obwohl es schon interessant ist. Doch oft sehr kompliziert und verworren.
Der Schreibstil ist anders und der Epoche angepasst, ich fand es des öfteren schwierig, den Lesefluss beizubehalten, den ich sonst immer habe, oft muss man einige Zeilen wiederholen, damit man weiß, wer ist jetzt gemeint, wie steht derjenige wie in seinem Land. Dennoch gut recherchiert und wer sich für politische Umwälzungen interessiert, der sollte dieses Buch unbedingt lesen.