Der Schein ist wichtiger, als das Sein
Eine Woche begleiten wir die Bewohner es Galgenhecks, einer Neubausiedlung für den Mittelstand, am Rande der Stadt. Vieles war dort geschieht, kann sich jederzeit, überall genauso zutragen. Die Frauen, ...
Eine Woche begleiten wir die Bewohner es Galgenhecks, einer Neubausiedlung für den Mittelstand, am Rande der Stadt. Vieles war dort geschieht, kann sich jederzeit, überall genauso zutragen. Die Frauen, die sich gemeinsam an einen Tischen setzen, über die neue, junge und unabhängige Nachbarin lästern, Urteile über die Nachbarn fällen (selbstverständlich, ohne genau zu wissen, was Fakt ist) und nebenbei ein Straßenfest organisieren und feiern. Dabei vergessen sie ihre Probleme, bis diese sie einholen. Giese stellt den "ganz normalen" Wahnsinn der Bewohner humorig dar, dabei gibt es genug Ungeheuerlichkeiten, auf dem ach so beschaulichen Fleckchen Erde...
Der Einstieg ins Buch fiel mir äußerst schwer, irgendwie wurde man sowohl mit dem Schreibstil, auch den Personen nicht direkt warm. Erst nach rund 50 Seiten kennt man alle Personen, verwechselt sie seltener und kann sie in ihre Schubladen stecken. Da gibt es die gute Hausfrau, die der bösen Hausfrau immer alles recht machen will, den Alten, der mit Latein um sich wirft, das verwirrte junge Mädel und die erfolgreiche junge Frau, die ihrem Mann um jeden Preis gefallen möchte, die alte Jungfer und viele mehr. Die meisten habe ihre Geheimnisse, über alle wird gelästert. Familienprobleme, sexuelle Gewalt und Tod gehören ebenfalls wie ein Kater, der nachts durch die Gegend streift. Während ich mich in der Mitte gut unterhalten fühlte und gerne weitergelesen habe, war ich am Ende leider enttäuscht, denn nicht wenige Frage blieben offen. Natürlich soll dies zum Nachdenken anregen, aber da doch so einiges ausgelassen wurde und am Ende der Eindruck entstand, dass das Buch schnell enden müsse, bleibt ein fader Beigeschmack.