Ein bunter Reigen feinsinniger Geschichten über das Leben von Frauen
"Irische Sehnsucht: Erzählungen von der Grünen Insel" ist eine Kurzgeschichtensammlung aus dem Nachlass der irischen Autorin Maeve Binchy. Die Übersetzerin ist Gabriela Schönberger und das Buch erscheint ...
"Irische Sehnsucht: Erzählungen von der Grünen Insel" ist eine Kurzgeschichtensammlung aus dem Nachlass der irischen Autorin Maeve Binchy. Die Übersetzerin ist Gabriela Schönberger und das Buch erscheint als gebundene Ausgabe im Juni 2018 im Knaur Verlag.
21 warmherzige Erzählungen aus dem Nachlass der beliebten irischen Bestseller-Autorin. Mit ihren
Kurzgeschichten stellt Maeve Binchy Leben und Alltag verschiedener Frauen in Irland vor. Sie zeigt deren unterschiedliche Charaktere, ihre Wünsche, Ängste und Sehnsüchte. Es geht um Beziehungen, Liebe und Freundschaft. Die Frauen kämpfen für ihre Träume und müssen sich ihren Ängsten stellen, um glücklich zu werden.
Nicht alle Geschichten sind in gleichem Maße interessant, aber es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Bei diesem Buch muss man Geschichte um Geschichte für sich genießen. Manche berühren, andere sind gefühlvoll oder auch lebensnah geschrieben. Es ist ein bunter Reigen aus dem Leben von Frauen.
Besonders gut fand ich: "Guter Rat ist teuer". Dort geht es um Sara, die sich einen Mann angeln will. Ihre Tante Miriam hat kreative Ratschläge an der Hand und doch geht die Sache völlig anders aus als gedacht.
In "Erstens kommt es anders" bekommt eine Familie zu Weihnachten Besuch von einer unbeliebten Tante. Die Ereignisse sind sehr amüsant und auch nachdenklich machend, denn die Tante ist eine ewige Nörglerin.
"Talk am Nachmittag" erzählt eine Liebesgeschichte, bei der ein Zuhörer sich in die bekannte Radiosprecherin verliebt. Wie sie sich kennenlernen, zeigt eine mutige Annäherung.
"Eine positive Bilanz" zieht am Ende der Geschichte auch eine alleinerziehende Mutter, die den scheinbar schlechten Umgang ihrer Tochter abstellen möchte. Die Freundin entpuppt sich jedoch als liebe Seele unter einer aufmüpfigen Schale.
"Die Hälfte von neunzig" hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.
In kurzen Einblicken gelingt es Maeve Binchy auf berührende Weise, unterschiedliche Situationen und Lebensprobleme deutlich und auf den Punkt genau darzustellen. Dabei schaut sie den Figuren direkt in die Seele und lässt den Leser daran gebührend Anteil nehmen.
Eigentlich habe ich durch den Titel mehr regionale Einbindung von der irischen Landschaft versprochen. Doch hier geht es mehr um die Momentaufnahme von Frauen, die besondere Dinge erleben, deren Leben in kurzen Einblicken eindrücklich sichtbar wird. Sie unterscheiden sich nicht von anderen Nationalitäten, sie sind Frauen wie andere europäische Frauen auch.
Die Geschichten sind gefühlvoll dargestellt und sorgen für eine kleine Unterhaltungspause.
Es sind besonders die genauen Beobachtungen, die den Romanen von Maeve Binchy die notwendige Würze geben.
Wer Romane von Maeve Binchy liebt, wird auch diese Erzählungen mögen. Es sind feinsinnige Geschichten über das Leben zum Genießen.