1. Der SUB, der nicht kleiner werden will
Wir kennen ihn alle: den guten alten Stapel ungelesener Bücher. Was bei dem einen tatsächlich ein SUB ist, nimmt bei anderen ganz andere Ausmaße an. Da kann schon mal die Rede von einem Regal ungelesener Bücher sein oder – und hier scheint jede Hilfe zu spät zu kommen – von einem ganzen Zimmer davon. Aber ganz gleich wie viele Bücher noch darauf warten gelesen zu werden, es kommen immer neue hinzu. Während man den einen Roman liest, haben sich schon wieder fünf neue dazu geschlichen. Und bei dem Anblick des SUBs (oder RUBs bzw. ZUBs) wird der eine oder andere bei dem Gedanken daran unruhig, nicht genügend Zeit finden zu können, all diese Bücher zu lesen.
Aber fragen wir doch mal ganz objektiv: Ist es etwa unsere Schuld, dass die Verlage stetig neuen interessanten Lesestoff auf den Markt bringen? Mitnichten. Über 80.000 Neuerscheinungen gab es allein im letzten Jahr. Und wir sind diesem Angebot schutzlos ausgeliefert. Wenn man das bedenkt, können wir uns eigentlich nur selbst auf die Schulter klopfen dafür, dass unsere SUBs noch so klein sind. Denn im Verhältnis zur Auswahl an Literatur, sind wir doch ganz schön bescheiden!
2. Die Buchhandlung
Der Ort, an dem alles beginnt: Umgeben von Regalen, in denen sich Bücher aneinanderreihen und endlose Geschichten beherbergen, verliebt man sich in schön gestaltete Cover, wird beim Lesen eines Klapptextes neugierig oder taucht noch an Ort und Stelle in fremde Welten ein – hier entdecken wir neue Bücher. Kein Wunder, dass wir uns so gerne in Buchhandlungen aufhalten, dass wir es nicht schaffen, an ihnen vorbeizulaufen, ohne sie zu betreten. Dass jeder Städtetrip von einem Besuch im örtlichen Buchladen begleitet wird. Und auch wenn klar ist, dass wir keinen neuen Lesestoff brauchen, wir werden diesen Ort nicht ohne mindestens ein Buch in der Hand verlassen können.
Das kommt euch bekannt vor? Herzlich willkommen im Club der Büchersüchtigen!
3. Schlafmangel
Schlaf ist wichtig, keine Frage. Wir brauchen ihn, um uns am Tag fit und gesund zu fühlen. Doch manchmal liegt man schon im Bett und will noch schnell das Kapitel zu Ende lesen und bemerkt dabei gar nicht, dass man bereits das nächste und übernächste angebrochen hat, dass es lange nach 12 ist und die Stunden, bis man wieder aufstehen muss, immer knapper werden. Und am nächsten Tag fühlt man sich ausgelaugt, erscheint mit Augenringen auf der Arbeit und ist hundemüde.
Doch es gibt einfach diese Bücher, die zu spannend sind, um sie mittendrin zur Seite zu legen. Das kann man drehen und wenden wie man will: Es ist einfach unmöglich, nicht weiterzulesen. Und schlafen könnte man doch ohnehin nicht, weil man so aufgeregt ist. Und ob man nun liest oder aber sich im Bett wälzt und sich mögliche Fortsetzungen der Geschichte überlegt, das ist dann auch egal. Und was wir alles verpassen würden, wenn wir das Buch vorzeitig zuklappen: herzzerreißende Liebeserklärungen, überführte Serienkiller und wiedervereinte Familien. Wie könnte Schlaf da wichtiger sein?
4. Handy, Schlüssel, Portemonnaie – Buch
Bevor man die Wohnung verlässt, wird noch mal schnell geprüft: Hab ich auch alles? Handy Schlüssel, Portemonnaie? Und natürlich: ein Buch! Denn auch wenn wir vielleicht nur kurz zum Bäcker um die Ecke möchten oder schnell zur Bank, sollten wir immer für alle Eventualitäten gewappnet sein. Man kann nie wissen, wann sich die Gelegenheit zum Lesen ergibt. Und auf keinen Fall sollte man riskieren, irgendwo festzusitzen (z.B. in einem hängengebliebenen Fahrstuhl) und kein Buch dabei zu haben. Und um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man gleich zwei einpacken. Denn erstens weiß man nie, ob eins ausreicht (so eine Wartezeit kann sich ziehen), und zweitens sollte der Lesestoff zur Stimmung passen. Da will man schon eine gewisse Auswahl haben.
Ihr fühlt euch ertappt? Wir Büchersüchtigen ticken doch alle gleich. ;-)
5. Umrechnen in Bücher
Wisst ihr noch, wie es war, als der Euro als Zahlungsmittel eingeführt wurde? Als man jeden Betrag noch umgerechnet hat, weil man sonst nicht einschätzen konnte, ob ein Artikel günstig oder teuer war? Man stand vor den Supermarktregalen und dachte so etwas wie „Die Schokolade kostet einen Euro? Das sind ja zwei Mark!“
Mittlerweile haben wir uns an den Euro gewöhnt. Doch vielleicht kommt dem einen oder anderen diese Art des Umrechnens ja trotzdem bekannt vor? Denn so manch ein Leser neigt dazu, Beträge gleich in Bücher umzulegen. Zum Beispiel „Das T-Shirt kostet 20 Euro? Dafür würde man ein Hardcover oder zwei Taschenbücher bekommen.“, oder „Am Ende des Monats sind noch zehn Euro auf dem Konto? Ist doch prima: Reicht noch genau für einen Krimi.“
Für Außenstehende mag das möglicherweise sonderbar klingen, aber für einen Büchersüchtigen könnte nichts mehr Sinn machen als beim Geldausgaben alles ins Verhältnis zu seinem Lieblingsprodukt zu setzen.
Euch kommen diese Punkte bekannt vor? Dann gehört ihr wohl zu uns Büchersüchtigen! Welche Symptome fallen euch noch ein?