Als die Psychologin Josie den Anruf bekommt, dass ihr Vater mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus gekommen ist, durchläuft sie ein Wechselbad der Gefühle. Sie war seit 10 Jahren nicht in ihrem Heimatort und bei ihren Eltern, die dort einen Weihnachtsfreizeitpark betreiben. Josie hat keine schönen Erinnerungen an ihre Kindheit, die Mutter war Alkoholikerin und der Vater hat durch den Park ebenfalls nie Zeit für sie – sie war überall eine Außenseiterin, die nur in Ethan einen Freund hatte, der sie aufrichtig liebte. In einer Nacht und Nebelaktion floh Josie als 18-jährige, um alles hinter sich zu lassen. Doch nun hat sie einen Grund zurückzukehren, aber will sie das? Josie überwindet ihre Angst und besucht ihre Eltern, es ist wie ein Trip in die Vergangenheit und doch ist alles anders. Sie trifft auch auf Ethan, ihre alte Jugendliebe und die Schmetterlinge setzen wieder ein. Aber kann man die Vergangenheit so einfach vergessen? Was wird Josie in ihrer alten Heimat erleben, wird sie wieder davon laufen?
Maggie McGinnis hat mit ihrem Buch „Zweimal heißt für immer“ einen sehr unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vorgelegt, der durch einen angenehmen, einfühlsamen Schreibstil den Leser zu bezaubern weiß. Schnell taucht man in die Geschichte ein und erlebt als Schatten der Protagonistin Josie deren Gefühls- und Gedankenwelt hautnah während das eigene Gefühlsbarometer ebenfalls Achterbahn fährt. Die Beschreibungen des Vergnügungsparks sind so detailliert, dass der Leser das Gefühl hat, vor Ort zu sein und das tägliche „HO-HO-HO“ selbst zu hören. Die Autorin bedient sich zudem mehrerer schwieriger Themen, denen sie allen gut gerecht wird. Zum einen geht es um Alkoholsucht, um mangelnde Aufmerksamkeit Eltern ihren Kindern gegenüber und nicht zuletzt um schwerstkranke Kinder, die in der ihnen noch verbleibenden Zeit so viel Freude wie möglich erleben sollen und noch Träume haben dürfen.
Die Charaktere sind sehr liebevoll angelegt und in Szene gesetzt worden. Sie alle besitzen ihren eigenen Kopf und persönliche Eigenschaften, wodurch sie sehr real und authentisch überzeugen können. Josie hatte keine leichte Kindheit und die Vergangenheit verfolgt sie auch nach 10 Jahren noch. Inzwischen ist sie eine tüchtige junge Frau, die sich ein neues Leben aufgebaut hat. Josie ist sehr sympathisch, gefühlsbetont und mutig, dabei selbstbewusst, obwohl dies oftmals ihre Unsicherheit überdecken soll. Ethan ist ein sehr netter Mann, der in seiner Jugend ebenfalls einige Schicksalsschläge verkraften und sein Leben neu ausrichten musste. Er ist fleißig, hilfsbereit, mitfühlend und hat das Herz am rechten Fleck. Außerdem besitzt er Humor und genießt im ganzen Ort Ansehen und Respekt. Mollie war mal Josies beste Freundin, entpuppt sich hier aber erst einmal als feuerspeiender Drache, der seine Lieben beschützt. Josies Mutter Diana versetzt ihre Tochter immer wieder in Staunen, vor allem aber misstraut Josie den veränderten Lebensbedingungen ihrer Eltern, nachdem sie in der Vergangenheit so oft enttäuscht wurde. Auch die anderen Protagonisten, allen voran Avery, wissen mit ihren kleinen Episoden und Geschichten die Handlung zu bereichern und die Spannung zu steigern.
„Zweimal heißt für immer“ ist nicht nur einfach ein Liebesroman, sondern eine tiefgründige Geschichte mit mehreren schwierigen Handlungsfeldern, die als Ganzes ein tolles Gesamtpaket ergeben. Ein Buch, das man nicht so schnell wieder vergisst und man hofft, den einen oder anderen Charakter nochmals wiedererleben zu dürfen. Absolute Leseempfehlung für einen wirklich hinreißenden Roman!