Temporeich, dialogfreudig - doch nervig durch völlig unsymphatische Darsteller - und Sprecher
Marc Levy ist wohl der bekannteste aktuelle französische Autor leichter Liebesromane. Dies ist sein 15tes Buch in 15 Jahren - ein beachtliches Tempo; genau so temporeich geht es in diesem Buch voran. Ein ...
Marc Levy ist wohl der bekannteste aktuelle französische Autor leichter Liebesromane. Dies ist sein 15tes Buch in 15 Jahren - ein beachtliches Tempo; genau so temporeich geht es in diesem Buch voran. Ein hilfreiches Mittel dafür sind die vielen Dialoge - an manchen Stellen geht es seitenweise so voran - wodurch jedoch kaum Tiefe für die Charaktere oder für die Geschichte aufgebaut werden kann.
Zum Inhalt:
"Sie ist Schauspielerin. Er ist Schriftsteller. Sie heißt Mia. Er heißt Paul. Sie ist eine Engländerin aus London. Er ist ein Amerikaner aus Los Angeles." (Wer denkt sich nur solch plakative Werbesprüche aus?).
Nun, die beiden treffen aufeinander, ganz klassisch bei einem Blind Date. Und was machen die beiden? Murmeln ihre negativen Gedanken laut aus - weil ja jeder so Selbstgespräche vor einem wildfremden macht, ok. Im Laufe der Geschichte wird die weltweit bekannte Schauspielerin erstaunlich oft nicht erkannt, und der bis dahin kaum bekannte Autor wird zum Star. Ach, herrlich. Und weil es ihm noch nicht peinlich genug war, führt er zum Ende hin wieder Selbstgespräche, bzw. murmelt laut vor sich hin. Weiterhin stellt er sich in mehreren Situationen richtig blöd dar, während um ihm herum alle die Situation realistisch wahrnehmen.
Monsieur Levy hat hier eine miese Leistung hinterlassen, mit seinem Hauptdarsteller. Er klingt wie eine Mischung der Zerstreuten (Pierre Richard) und Louis de Funes...
Die Sprecher-Leistung finde ich von beiden - Oliver Wnuk, Laura Maire - mangelhaft. Kaum Tiefe, manchmal piepsig, bisweilen nervig.
3/10