Cover-Bild TRUE DE FORCE
25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Edition Randgruppe
  • Themenbereich: Kunst
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 17.02.2020
  • ISBN: 9783982055404
Marco Hompes, Wolfgang Neumann, Ernst Hövelborn, Ricard Friedericke Geib

TRUE DE FORCE

Wie auch seine Songtexte, sind Wolfgang Neumanns Bilder komplex und selbstreflektiv. In seinen theatral und üppig komponierten Bildwelten sieht man modellhaft wiederkehrende Personentypen. Sie ergehen sich - in Ekstase oder Trance?
- in den sonderbarsten Tätigkeiten, als wollten sie sich eines Triebdrucks entledigen: Zeit und Bewegung entwickeln sich in seinen Bildern manchmal stockend, meist explosiv nach allen Seiten. Die gestisch aufgetragene Farbe scheint in sich selbst bewegt, sie suggeriert die Vorstellung von Energie, kreisender Konzentration und fliehendem Rhythmus. Szenarien mit parallel erzählten Handlungssträngen mischen sich mit Versatzstücken aus real-gegenständlichen und fiktiv-erzählerischen Wirklichkeiten. Es sind Bilder, die der Eigendynamik bildnerischen Bewusstseins Ausdruck verleihen und spannungsvoll die Balance zwischen Abstraktion und Figuration halten. Seine Bilder als Zeitkritik zu verstehen, ist einfach. Auseinanderbrechen der Gesellschaft, Existenzkampf, Selbstbezogenheit, Verrohung. Neumann handelt als Regisseur eines Settings, dessen Bilder zugleich wie die Fortsetzung eines Traums scheinen: dynamische Energieblitze, vielleicht sogar großangelegte Kritik
am Kunstbetrieb und der zeitgenössischen Kunst in ihrer ganzen Festgefahrenheit. Ungewöhnliche Perspektiven drängen ins Weite, das Richtungsgefüge stolpert über Verengungen, Kreuzungen und Platzmangel. Manche Kompositionen lassen
Bildschirmflimmern und kurze Schnittfolgen assoziieren. Die Werktitel sind sprechend. Seine Bilder, die durchaus auch auf Fernwirkung berechnet sind, verdichten malerisch eine Überfülle von Aktionen, Farbimpulsen und Momenten - es
passiert viel auf engem Raum! Zeit, Tempo, Konfrontationen werden komprimiert - als wolle der Künstler den Moment unmittelbar vor Ausbruch eines Exzesses oder einer Katastrophe festhalten. Zugleich scheint seine Malerei ein lustvolles Ausforschen und Ausreizen eines künstlerischen Dispositivs. Als ginge es Neumann darum, die Dehnbarkeit der malerischen
Grenzen in Erfahrung zu bringen und dem erlahmenden Zeitgeist auf die Sprünge zu helfen. Die Notwendigkeit zu malen, so Wolfgang Neumann, sei immer da. (Ricarda Geib)

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