Vielseitige Anthologie
Der Amtsbericht des Bundesamts für magische Wesen drehte sich 2017 um die Geschehnisse der Vorweihnachtszeit. Über alle Arten von Geschöpfen wurde in Kurzgeschichtenform berichtet, die verschiedensten ...
Der Amtsbericht des Bundesamts für magische Wesen drehte sich 2017 um die Geschehnisse der Vorweihnachtszeit. Über alle Arten von Geschöpfen wurde in Kurzgeschichtenform berichtet, die verschiedensten Genres wurden abgedeckt.
Meine Meinung:
Bei Kurzgeschichten-Bänden finde ich es wirklcih schwer, diese im Ganzen zu bewerten. Mehrere Geschichten haben mir sehr zugesagt, manche eher weniger. Das Buch fasst 9 Kurzgeschichten und eine Leseprobe zu einem Fantasybuch, die sich mit den verschiedensten Themen auseinandersetzen. Allen gemein ist der Bezug zum Fantastischen. Und wie der Titel "Weihnachten und andere Angelegenheiten" schon zeigt- alle spielen in der Vorweihnachtszeit. DIes bedeutet jedoch keinesfalls, dass alle Geschichten Bezug zum Feiertag haben, manche haben diesen mehr, manche weniger. Bei manchen muss ich leider sogar sagen, dass die Jahreszeit für die Handlung komplett ohne Bedeutung war, sie hätten ebenso im Hochsommer spielen können. Das finde ich etwas schade, da so der Gesamtbezug des Werkes irgendwie verloren gegangen ist und es so im Gesamten kein wirkliches Gesamtwerk bildet. Andererseits ist das ja bei Arbeitsberichten auch manchmal einfach so...
Doch nun kurz zu den einzelnen Kurzgeschichten:
Chris Schlicht: Die Heiligen der Nacht
Die Geschichte war für mich ein klassisches Weihnachtsmärchen mit historischen und fantastischen Bezügen. Toll fand ich den Erzählstil, die Idee der Geschichte und einfach das herrlich Weihnachtliche inmitten der historischen Geschehnisse (auch wenn diese etwas ernster waren).
Margarete Alb: Das Thomasturnier
An dieser Geschichte hat mir der unterhaltsame Schreibstil und die Idee hinter der Geschichte sehr gut gefallen, die Mythen in Zusammenhang gesetzt und alten Sagengestalten Leben eingehaucht hat. Ich habe gehört, es gibt da noch andere Perspektiven der Handlung dieser Geschichte, die muss ich mir unbedingt noch anschauen.
Anne Zandt: Wintermond
Tolle Idee. Nach der vorherigen Geschichte hat diese wieder einen größeren Realitätsbezug, was mir aber auch sehr zugesagt hat. Auch wenn man als Fantasyfan schnell hinter Thomas Geheimnis kommt (oder vom Klappentext gespoilert wurde), sind seine Erfahrungen doch interessant und man fiebert mit ihm mit.
Tina Becker: Blutmond um Mitternacht
Leider war das für mich die schwächste Geschichte des Bandes, da mir zu viele Fragen offengeblieben sind und der Fokus der Geschichte einfach nicht meins war.
Markus Watolla: Das Geheimnis des Peter Gennersheim
Etwas kürzere, eher an ein Schauermärchen erinnernde Geschichte, die man sicher auch noch mehr ausgestalten hätte können, aber auf keinen Fall musste.
Dorothe Reimann: Jahr und Tag
In einen Jahresbericht muss auch ein Bericht über die Arbeit des Amtes hinein. Dieser ist hier der Bericht über das Drachengeschwader. Eine sehr unterhaltsame und toll geschriebene Geschichte, auch wenn ich mir da fast schon ein Buch gewünscht hätte, bei dem offenen Ende.
Carmilla DeWinter: Ruhige Feiertage
Fantastisch, Herzerwärmend, ein toller SInn für Humor der Erzählperspektive. Es geht im Wesentlichen um Incubi/ Succubi und deren Alltagsprobleme.
Katrin Minert: Schneeflöckchen
Eine fantastische Kriminalgeschichte mit Wermäusen und alten Gottheiten in modernem Setting. Eine schöne Geschichte, die sicher auch für Kinder geeignet ist.
Carola Jürchott: Das Buch der Weihnacht
Mit dieser weihnachtlichen Kurzgeschichte ist auch was für die Kleinsten dabei.
Hagen Ulrich: Sebastians blutige Prüfung
Eine Leseprobe, die mich von ihren Ideen her neugierig gemacht hat, aber leider aus Teil 5 oder 6 einer Reihe stammt, wodurch ich gespoilert wurde. Außerdem gibt es schrecklich viele Namen und verschiedene Figuren. Für eine solche Anthologie daher eher weniger geeignet.
Fazit:
In diesem Buch ist wirklich für jeden Fantasyliebhaber eine Kurzgeschichte dabei. Schade fand ich, dass das Gesamtmotto Vorweihnachtszeit nicht in jeder Geschichte Relevanz hatte, sondern nur in Einzelnen. Dennoch hat mir die Mehrzahl der Kurzgeschichten gefallen.