Nur bedingt spannend
Während der Weihnachtszeit machen es sich die Leute normalerweise Zuhause bequem und genießen die Besinnlichkeit, gerade wenn es draußen stürmt und schneit. Kommissarin Karen Eiken Hornby kann ihre Feiertage ...
Während der Weihnachtszeit machen es sich die Leute normalerweise Zuhause bequem und genießen die Besinnlichkeit, gerade wenn es draußen stürmt und schneit. Kommissarin Karen Eiken Hornby kann ihre Feiertage allerdings nicht in ihrem Heim genießen, denn weil die Grippe unter den Kollegen grassiert, wird sie von ihrem Chef zu einem vermeintlichen Unfall eines Rentners beordert. Schon wenig später steht fest, dass es sich um Mord handelt und Karen muss weiter ermitteln, obwohl sie selbst körperlich gerade nicht in Bestform ist. Wirklich Fortschritte machen die Ermittlungen nicht und es kommt zu einem zweiten Mord und persönlichen Verwicklungen.
Für mich war es der erste Besuch auf der fiktiven Inselgruppe Doggerland, meine erste Begegnung mit der Ermittlerin Karen Eiken Hornby. Die Geschichte des Buches ist in sich abgeschlossen und eigentlich könnte man sie gut ohne Vorkenntnisse lesen. Die körperliche Verfassung der Ermittlerin lässt darauf schließen, dass es im vorigen Buch recht heftig für sie gewesen sein muss, allerdings findet sich keinerlei Hinweis auf den Grund der Verletzung, das fand ich etwas schade, da mir dadurch einiges am Hintergrund der Figur gefehlt hat. Ich bin kein Freund davon, seitenweise die Vorgeschichte anderer Bände auszubreiten, aber eine kurze Erklärung wäre schon schön gewesen.
Ich bin etwas schwer ins Buch gestartet, Grund dafür sicher die vielen verschiedenen Figuren. Die Geschichte kommt recht langsam in Gang, die Ermittlungen laufen schleppend, generell herrscht eine recht bedrückende Stimmung. Über 200 Seiten hinweg tritt man quasi auf der Stelle. Es gibt immer wieder Szenen aus dem Privatleben der Kommissarin, diese Mischung mag ich immer recht gern, aber auch hier fehlt mir mehr Hintergrund. Fehlt wohl doch die Lektüre der anderen Bücher. Wirklich spannend fand ich letztendlich eher die Nebenhandlung um Karens Freundin Aylin. Wäre die komplette Geschichte eher in diese Richtung gelaufen, hätte ich es spannender gefunden.
Der Krimi war für mich eher etwas langatmig. Das Motiv für die Taten durchaus etwas Neues, aber für mich nicht spannend genug in Szene gesetzt. Der Showdown trifft da schon eher meinen Geschmack, kann es aber auch nicht mehr rausreißen.