Cover-Bild Was man von hier aus sehen kann
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 18.07.2017
  • ISBN: 9783832198398
Mariana Leky

Was man von hier aus sehen kann

Roman
Irgendwo im Westerwald - Mariana Lekys weiser und warmherziger Bestsellerroman über ein Dorf in der Provinz und seine skurrilen Bewohner

Selma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod voraussehen. Immer, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Davon, was die Bewohner in den folgenden Stunden fürchten, was sie blindlings wagen, gestehen oder verschwinden lassen, erzählt Mariana Leky in ihrem Roman.
›Was man von hier aus sehen kann‹ ist das Porträt eines Dorfes, in dem alles auf wundersame Weise zusammenhängt. Aber es ist vor allem ein Buch über die Liebe unter schwierigen Vorzeichen, Liebe, die scheinbar immer die ungünstigsten Bedingungen wählt. Für Luise zum Beispiel, Selmas Enkelin, gilt es viele tausend Kilometer zu überbrücken. Denn der Mann, den sie liebt, ist zum Buddhismus konvertiert und lebt in einem Kloster in Japan …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2017

Das wirkliche Leben

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Wie das merkwürdige Tier Okapi, das aussieht, als wäre es aus lauter unterschiedlichen Tieren zusammengesetzt und als würde nichts davon zusammenpassen, so sieht auch manchmal das wirklichen Leben aus. ...

Wie das merkwürdige Tier Okapi, das aussieht, als wäre es aus lauter unterschiedlichen Tieren zusammengesetzt und als würde nichts davon zusammenpassen, so sieht auch manchmal das wirklichen Leben aus. Menschen, die eigentlich nicht zusammengehören, kommen zusammen, es passieren Dinge, die eigentlich nicht geschehen sollten, zumindest nicht in dieser Kombination.
Auf wunderbar leichte Art erzählt Mariana Leky in ihrem Roman ,,Was man von hier aus sehen kann“ vom Leben in einem kleinen Dorf im Westerwald. Hier wächst Luise auf, mit einem Vater, der immer ,,mehr Welt hereinlassen will“ und schließlich auf Reisen in ferne Länder geht, mit einer Mutter, die immer schnell wieder los muss, dem Schulfreund Martin, der einen gewalttätigen Vater hat, und ihrer Großmutter Selma, die verlässlicher Dreh- und Angelpunkt in Luises Welt, aber auch in der ganzen Geschichte ist.
Selma erscheint hin und wieder im Traum ein Okapi, und binnen 24 Stunden stirbt jemand. Das will Selma zwar eigentlich für sich behalten, aber jeder im Dorf bemerkt Selmas Ablenkungssversuche und das ,,Geheimnis“ spricht sich sehr schnell herum. Da niemand weiß, wen der Tod ereilen wird, lassen sich die Dorfbewohner zu Handlungen oder Geständnissen hinreißen, die sie bisher ein Leben lang tunlichst vermieden haben.

Dieser Roman erzählt in drei Teilen von Luise als zehnjährigem Mädchen, als Buchhändlerlehrling in den Zwanzigern und als Frau in den Dreißigern. Im zweiten Teil begegnet sie Frederik, der Liebe ihres Lebens. Doch dieser ist ein buddhistischer Mönch und lebt in einem Kloster in Japan.

Lekys Sprache ist klar und scheinbar einfach, Luises Sicht wirkt gelegentlich etwas kindlich-naiv, um dann in einer plötzlichen Spitze oder verblüffenden Wendung den Leser zu überraschen. Ein äußerst lesenswertes und hinreißendes Buch, das einen zum Weinen und zum Lachen bringen kann, so wie das wirkliche Leben.

Veröffentlicht am 26.08.2017

Du solltest mehr Welt hineinlassen

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Ich hatte ja bereits - dank zahlreicher begeisterter Rezensionen - meine Erwartungen an dieses Buch recht hoch angeschraubt, aber Mariana Leky hat mit ihrem Roman diese eindeutig mehr als übertroffen. ...

Ich hatte ja bereits - dank zahlreicher begeisterter Rezensionen - meine Erwartungen an dieses Buch recht hoch angeschraubt, aber Mariana Leky hat mit ihrem Roman diese eindeutig mehr als übertroffen. Bereits der Prolog zeigt, dass es sich hierbei um ein literarisches Highlight dieses Jahres handelt. Es ist ein nahezu perfektes Konglomerat aus Überraschungen, Unterhaltung, Weisheiten, Witz, Liebe und Trauer gepaart mit reichlichen Situationen, die man auch in seinem eigenen Leben wiederfindet - sei es der rasende Buschfunk innerhalb des Dorfes, die Eigenarten und schrulligen Macken einzelner Hauptfiguren, die Begeisterung für den Buddhismus oder andere Länder und Ängste über seine eigenen Schatten zu springen. Diese Geschichte zeigt uns, dass man sich die Abenteuer für die man gemacht ist nicht immer aussuchen kann und Veränderungen manchmal auch ganz plötzlich und ohne Worte geschehen, doch alles am Ende irgendwie auch gut läuft, sofern man es sich auch eingesteht. Ohne zu viel vorweg zu nehmen ist Was man von hier aus sehen kann einfach eine Bereicherung für jedes Bücherregal und ein Buch welches auch noch langfristig beschäftigen wird - zumindest ist mein Kopf auch noch nach Stunden voller Gedanken und irgendwie doch ganz leer.

Veröffentlicht am 26.08.2017

Wir müssen mehr Welt hineinlassen

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Das Cover und auch den Titel fand ich zunächst nicht unbedingt ansprechend. Vielleicht auch deshalb, weil ich mir wenig darunter vorstellen konnte. Jetzt kann ich sagen, dass dieses Buch auch schwer zu ...

Das Cover und auch den Titel fand ich zunächst nicht unbedingt ansprechend. Vielleicht auch deshalb, weil ich mir wenig darunter vorstellen konnte. Jetzt kann ich sagen, dass dieses Buch auch schwer zu beschreiben ist, lesen oder hören lohnt sich aber unbedingt!
Die Hauptfigur ist Luise und die Geschichte beginnt, als sie in der Grundschule ist. Ihr Vater hat gerade eine Psychoanalyse begonnen, ihr bester Freund Martin wird von seinem Vater geschlagen und ihre Oma Selma hält mit dem Optiker die Welt im Lot. Mehr noch, Selma und der Optiker haben für Luise und Martin „die Welt erfunden“, zumindest das Stück Westerwald, das ihre Heimat ist.
Als Selma eines nachts von einem Okapi träumt, verbreitet sich die Botschaft in Windeseile im Dorf. Denn wenn Selma von einem Okapi träumt, wird jemand sterben. Die Menschen bereiten sich vor, legen Geständnisse ab oder schreiben Briefe. Niemand weiß, wen es treffen wird und natürlich werde ich es an dieser Stelle nicht verraten.
In diesen Vorbereitungen lernen wir das Dorf kennen: Der Optiker ist heimlich in Selma verliebt, Selma liebt aber ihren Mann Heinrich, der schon lange tot ist. Elsbeth, die ziemlich abergläubisch ist und für jede Situation die passende Bauernregel hat. Marlies, die mürrisch und griesgrämig ist, aber trotzdem nicht vermeiden kann, dass Luise sie besucht. Es gibt natürlich noch viele weitere Charaktere, alle liebevoll beschrieben und ausgearbeitet!
Im zweiten Teil ist Luise eine junge Frau und hat eine Ausbildung zur Buchhändlerin begonnen. Sie verliebt sich und wir erleben mit, wie sich nicht nur Luise sondern auch die Menschen im Dorf verändert haben.
Bis zum dritten Teil vergehen wieder einige Jahre, Luise ist nun eine erwachsene Frau und sollte ihr Leben fest im Griff haben. Es ist rührend, ihr beim Erwachsen werden zuzusehen und Freude und Schmerz mit ihr zu teilen!

Das Buch ist voll mit wundervollen Zitaten. Die Autorin Mariana Leky geht einfach phantastisch mit Sprache um und erschafft eine Welt, die ich nicht verlassen wollte. Am Ende des Buches fühlte ich mich tatsächlich ein wenig so, als müsste ich von guten Freunden Abschied nehmen.

Veröffentlicht am 14.08.2017

Ein Roman wie eine Symphonie

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„Eine herrliche Symphonie aus Grün, Blau und Gold“ - so erscheint den Bewohnern dieses kleinen Dorfes im Westerwald ihre Heimat: Tannen, Getreideähren und der Himmel, der sich darüber spannt. Schlicht ...


„Eine herrliche Symphonie aus Grün, Blau und Gold“ - so erscheint den Bewohnern dieses kleinen Dorfes im Westerwald ihre Heimat: Tannen, Getreideähren und der Himmel, der sich darüber spannt. Schlicht und gleichzeitig einzigartig wie der Blick von der Uhlheck am Rande des Waldes scheint auch das Leben der Dorfbewohner zu verlaufen. Im Mittelpunkt steht Luise, welche die kleinen und großen Ereignisse im Dorf aus ihrer ganz persönlichen Sicht schildert und kommentiert. Ihre wichtigsten Beziehungspersonen sind ihre Großmutter Selma und der Optiker des Dorfes, die seit Luises frühester Kindheit für sie da waren, in ihren Augen gewissermaßen die Welt erfunden haben, und ihr Schulfreund Martin. Liebe, Verständnis und Freundschaft prägen Luises Kindheit und ihre Entwicklung zur jungen Frau, aber auch Aberglaube, Enttäuschung und Trauer begleiten sie. Luises Großmutter Selma wird die Gabe des Wahrträumens nachgesagt: wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt ein Bewohner der kleinen Dorfgemeinschaft. Als Luise zehn Jahre alt ist, erscheint Selma im Traum wieder ein Okapi…
Mit bezaubernder Leichtigkeit, gewürzt mit einer Prise Humor, erzählt Mariana Leky von diesem Mikrokosmos. Dorfgeschehnisse, Eigenarten der Einwohner und ihr Alltagsleben fügt sie kunstvoll zu einem harmonischen Gesamtbild zusammen. Man spürt die Wärme und Anteilnahme der Autorin, die Feinfühligkeit in ihren Schilderungen der einzelnen Dorfbewohner, ihrer Eigenschaften und Gewohnheiten. Trotz all ihrer unterschiedlichen Stärken, Schwächen und Probleme zeigen sie dennoch eine echte Verbundenheit und Solidarität. Leky gelingt es mit detaillierten Beschreibungen und genauer Beobachtung meisterhaft, diese kleine Dorfgemeinschaft vor unseren Augen lebendig werden zu lassen: ein Zusammenspiel diverser Charaktere, die sich zu einer Einheit, einer „Symphonie“ zusammenfinden.
Das Buch erzählt nicht von Menschen oder Ereignissen, die die Welt verändern. Doch es sind gerade die alltäglichen, scheinbar unbedeutenden Dinge, die das Leben von Menschen nachhaltig bestimmen. „Was man von hier aus sehen kann“ : ein Roman, der tief berührt und lange nachhallt.

Veröffentlicht am 10.08.2017

„Von der unbedingten Anwesenheitspflicht im eigenen Leben.“

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Es ist schon etwas her, als ich diesen Roman von Mariana Leky gelesen habe. Er bleibt mir aber sehr klar in Erinnerung als eine großartige Geschichte, die aus mehreren anderen bemerkenswerten Geschichten ...

Es ist schon etwas her, als ich diesen Roman von Mariana Leky gelesen habe. Er bleibt mir aber sehr klar in Erinnerung als eine großartige Geschichte, die aus mehreren anderen bemerkenswerten Geschichten besteht, als Lesegenuss, als Highlight dieses Lese-Sommers.

Der Untertitel „Von der unbedingten Anwesenheitspflicht im eigenen Leben“ passt zum Inhalt sehr gut.

Der Roman besticht durch wunderbare, poetische, bildhafte Sprache, durch spannende Figuren, ihre Eigenheiten, durch unverstellten Blick auf die Heimat, durch Witz und Humor, der fast auf jeder Seite durchblitzt, durch seine bemerkenswerte Einfachheit uvm. Geniale Dinge sind eben einfach.

Die Liebe spielt hier eine sehr große Rolle. Sie ist auf jeder Seite spürbar.

Dieser Roman ist ein must-read für alle Leserinnen und Leser, die tolle Familienromane lieben, die großartige Figuren gern kennenlernen und dabei brillante Sprache genießen möchten.

Ich wünsche diesem Meisterwerk die ihm gebührende Anerkennung und vergebe sehr gerne die fünf wohl verdienten Sterne.