Bedingt glanzvoll
"Alles was glänzt" oder auch 'Alles was glänzte'....
In kurzen Kapiteln lernen wir einige Bewohner des Bergdorfes kennen, die nach und nach begreifen, dass ihr Heimatort dem Tode geweiht ist.
Früher lebte ...
"Alles was glänzt" oder auch 'Alles was glänzte'....
In kurzen Kapiteln lernen wir einige Bewohner des Bergdorfes kennen, die nach und nach begreifen, dass ihr Heimatort dem Tode geweiht ist.
Früher lebte das Dorf von Bergbau und Tourismus, doch die guten Zeiten sind definitiv vorbei. Kaum Jemand mehr trägt Geld in den Ort und langsam wird klar, dass der Berg zu sehr ausgehöhlt wurde und instabil wird.
Die Dorfbewohner sind erfüllt von Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und Resignation.
Wer und was ist noch zu retten, fragt man sich beinahe achselzuckend.
Sowohl Buchcover als auch Klappentext versprachen mir einen außergewöhnlichen Roman mit einer Portion Exzentrik inmitten der atmosphärischen Berge.
Inhaltlich wurde ich leider enttäuscht.
Schnell gewöhnte ich mich an den untypischen Erzählstil, doch wirklich gefiel mir das, was ich las, nicht.
Die Charaktere sind mehr oder weniger sympathisch, mehr oder weniger skurril, mehr oder weniger interessant. Ins Herz schließen konnte ich niemanden und das fand ich sehr schade. Zu irgendwem oder irgendetwas muss man doch eine Verbindung aufbauen können.....!?
Insgesamt fällt mir das Schreiben dieser Rezension nicht leicht, weil in meinem Kopf so manches Fragezeichen zurückblieb.
Wahrscheinlich waren die jeweiligen Kapitel zu kurz, um Teresa und Co wirklich in ihrem Handeln zu verstehen, dass eben nicht selten den Gedanken widersprach.
Nicht falsch verstehen: Der Grundton, die Melancholie des Romans gefielen mir äußerst gut. Hin und wieder lese ich genau solche Bücher gerne. Jedoch wurde für mich einfach das Potential der eigentlichen Geschichte nicht ausgeschöpft.
Marie Gamillscheg hat eine besondere Art zu schreiben. Ihre Beobachtungsgabe und ihr Gespür für Menschen sind wirklich wunderbar. Allerdings fehlte mir in vielerlei Hinsicht die Ausarbeitung. Die 'angenehme' Zusammenführung.
Ein bisschen hinter die Kulissen des Bergbaus zu schauen, mir persönlich weitere Gedanken dazu zu machen war eindeutig das Beste am Roman.
Insgesamt war die Idee also super, nur........ hmm.
Wenn es ein weiteres Buch der Autorin geben wird, werfe ich sicherlich nochmal einen Blick hinein. Vielleicht harmonieren Ausführung und Stil dann besser für mich.