Die Chefin
Dieses Buch zu beschreiben ist wirklich keine leichte Aufgabe. Es ist definitiv anders als alles das ich bisher gelesen habe.
Zunächst einmal wird von der Person, die hier der Dreh- und Angelpunkt ist ...
Dieses Buch zu beschreiben ist wirklich keine leichte Aufgabe. Es ist definitiv anders als alles das ich bisher gelesen habe.
Zunächst einmal wird von der Person, die hier der Dreh- und Angelpunkt ist nur in der dritten Person geredet. Weder ihr Name noch der des Erzählers werden genannt, sie wird nur „die Chefin“ genannt.
Außerdem finden keine Dialoge statt, Gespräche werden, wenn überhaupt indirekt wiedergegeben und alles wird aus der Sicht des Erzählers geschildert, der sehr distanziert beschreibt als wäre er nur ein sehr ferner Beobachter.
Das Buch ist auch nicht so sehr eine Biographie oder Lebensgeschichte, sondern eher eine Art Manifest. Denn egal was „die Chefin“ in ihrem aufregenden Leben getan hat, egal ob gut oder schlecht, es wird auf ein Podest gestellt. Es ist von der ersten bis zur letzten Seite klar, dass der Erzähler „die Chefin“ geradezu anbetet.
Der Erzählstil ist sehr ausführlich und leider auch manchmal langatmig. Denn jedes Detail das das Leben „der Chefin“ betrifft ist es wert zu erzählen, wie es scheint. Und so wird auch sehr viel hin- und hergesprungen, wenn dem Erzähler ein Detail aus einer anderen Zeit einfällt, dass auch nur im Entferntesten zur aktuellen Erzählepisode passt. Hier verliert man leicht den Faden, und so auch leider manchmal das Interesse.
Ich finde es ist alles in allem auf jeden Fall kein schlechtes Buch, es ist jedoch speziell. Es ist sicher nicht für Jedermann etwas und man sollte definitiv die Leseprobe lese, bevor man sich ganz darauf einlässt.