Cover-Bild Frauen, die Bärbel heißen
19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Argon
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 08.03.2018
  • ISBN: 9783839816134
Marie Reiners

Frauen, die Bärbel heißen

Katja Riemann (Sprecher)

Bärbel Böttcher präpariert Tiere und will ihre Ruhe. Aber es kommt anders …
»Als ich an jenem Morgen mit meiner Mischlingshündin Frieda spazieren ging, lag es plötzlich da – das perfekte Stöckchen. Wenn ich sage, da lag das perfekte Stöckchen, ist das allerdings nicht ganz korrekt. Es steckte. Und zwar im Auge eines Mannes, der mausetot war. Mein erster Impuls war, das Stöckchen rauszuziehen und zu werfen. Doch bei näherer Überlegung argwöhnte ich, dass dieses Verhalten merkwürdig auf andere wirken könnte. Also griff ich trotz inneren Widerwillens statt zum Stöckchen zum Handy und rief die Polizei an. Nach zwei Stunden auf dem Kommissariat durfte ich endlich gehen. Ich hatte den Toten gemeldet, und niemand würde sich mehr für mich interessieren. Ich sollte mich irren.«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2020

Schräg, skurril, einfach gut!

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Krimi und Spaß? Geht das überhaupt zusammen? Oh ja, die Autorin Marie Reiners hat diese Quadratur des Kreises mühelos geschafft.

Ihre Hauptprotagonistin Bärbel Böttcher, 54 Jahre alt, alleinstehend, von ...

Krimi und Spaß? Geht das überhaupt zusammen? Oh ja, die Autorin Marie Reiners hat diese Quadratur des Kreises mühelos geschafft.

Ihre Hauptprotagonistin Bärbel Böttcher, 54 Jahre alt, alleinstehend, von Beruf Dermoplastikerin, ist schon eine Hausnummer. Sie spaziert mit ihrer Hündin Frieda durch den Wald und findet d a s perfekte Stöckchen, leider befindet sich dieses Stöckchen ärgerlicherweise im Auge eines toten MAMIL (Middle Aged Men in Lycra). Zu gerne würde sie es entfernen und es für Frieda werfen, aber dann entscheidet sie sich doch dafür, die Polizei einzuschalten. Und damit überschlagen sich für die eigenbrötlerische Bärbel die Ereignisse.

Bärbels Eigenheiten sind herrlich skurril. Ich habe selten bei einem Krimi so gelacht. Der Humor ist makaber und schräg. Ein bisschen erinnert mich dieser schwarze Humor an die Romane von Ingrid Noll „Der Hahn ist tot“ oder „Die Apothekerin“. Ich liebe diese Art von Humor und diese verschrobenen Hauptprotagonistinnen. Die Sprecherin Katja Riemann macht ihren Job wie immer großartig, ihr zu lauschen bereitet ein großes Vergnügen. Einfallsreich fand ich die Kosenamen, die Bärbel ihren Mitmenschen gab. „Bambi“ , „Overcamp“, „Liberty“ und natürlich „MAMIL „.

Den Namen Marie Reiners werde ich mir merken. Ich hoffe, noch viel von ihr zu hören bzw. zu lesen. „Frauen, die Bärbel heißen“, hat mich wunderbar unterhalten. Übrigens die Autorin hat auch die Drehbücher zu der Serie „Mord mit Aussicht“ geschrieben. Nicht ganz ernst zu nehmend, aber sehr witzig.

Veröffentlicht am 31.03.2018

Perfekter Krimi-Grusel-Hörgenuss für lange Gassirunden

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„Öffne nie eine Tür vor dir, bevor du die hinter dir nicht geschlossen hast.“ Diesen Rat ihrer Mutter hätte Bärbel mal lieber befolgt, bevor sie Bambi ins Haus gelassen hat. Bambi? Das Reh? Nein, natürlich ...

„Öffne nie eine Tür vor dir, bevor du die hinter dir nicht geschlossen hast.“ Diesen Rat ihrer Mutter hätte Bärbel mal lieber befolgt, bevor sie Bambi ins Haus gelassen hat. Bambi? Das Reh? Nein, natürlich nicht die Disney-Figur, sondern eine Frau, die genau so aussieht. Aber ich beginne lieber von vorn.

Bärbel Böttcher, 54, früh verwaist, Dermoplastikerin (also Tierpräparatorin) und Hundehalterin findet beim morgendlichen Gassigehen das perfekte Stöckchen für ihre Hündin Frieda. Das Problem ist nur, dass das Stöckchen im Auge eines toten MaMil (Middle Aged Men in Lycra) steckt. Das Stöckchen einfach rausziehen oder doch die Polizei rufen? Letztendlich entscheidet sich Bärbel für die Polizei und bereut es bald. Denn ihr ruhiges und zurückgezogenes Leben gehört damit der Vergangenheit an.

Ich kann mich nicht erinnern, schon mal so einen makabren Krimi gehört zu haben. Ich mag den trockenen Humor und Katja Riemanns fast emotionslose Interpretation, die so perfekt zu Bärbels kruder Persönlichkeit passt.
Bärbel ist eine Klasse für sich. Sie lebt extrem zurückgezogen im Wald am Rand einer Kleinstadt, in einem Haus voller von ihr ausgestopfter Tiere. Kontakt zur Außenwelt hat sie nur beim Einkaufen. Oft vergehen Tage, ohne dass sie einen anderen Menschen sieht oder gar spricht. Ihr einziges Vergnügen ist der Teleshoppingkanal. Kurz, Bärbel liebt, nein sie BRAUCHT ihre Ruhe, in die nun Bambi platzt. Die macht ihrem Namen alle Ehre. Zart gebaut und mit großen braunen Rehaugen ist sie es gewöhnt, dass man(n) ihr jeden Wunsch aus den selbigen abliest – aber da beißt sie bei Bärbel auf Granit. Doch bald müssen sich die Beiden leider arrangieren. Sie bilden eine sehr ungewöhnliche Zweckgemeinschaft und wachsen in Notsituationen über sich hinaus.

Der Fall an sich ist sehr spannend. Ich will nicht zu viel verraten, aber bei dem einen Toten bleibt es nicht und Verdächtige gibt es viele. Bärbel wird aus ihrer Komfortzone und ihrem Haus gerissen und in eine neues, besseres (?) Leben katapultiert.
Die Geschichte wird aus Bärbels Sicht erzählt. In Rückblicken erfährt man von ihrer erschreckend freud- und lieblosen Kindheit. Kein Wunder, dass sie nie gelernt hat, eine Beziehung zu anderen Menschen aufzubauen und von ihnen oft nicht mal wahrgenommen wird. Bambi ist das ganze Gegenteil. Auffällig, verwöhnt, egozentrisch. Da prallen Welten aufeinander und genau davon lebt das (Hör-)Buch, den Wortgefechten und Interaktionen dieser so unterschiedlichen Persönlichkeiten.

„Frauen, die Bärbel heißen“ hat mich wunderbar unterhalten, auch wenn es beim alleinigen Gassigehen im Wald manchmal etwas gruselig war, und ich hoffe, dass Marie Reiners noch viele skurrile Krimis schreibt.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Das perfekte Stöckchen

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Die 54jährige Bärbel Böttcher lebt zurückgezogen mit ihrem Hund Frieda. Sie präpariert tote Tiere, isst Tatar und geht mit ihrer Frieda spazieren. Bis sie bei einem dieser Spaziergänge das perfekte Stöckchen ...

Die 54jährige Bärbel Böttcher lebt zurückgezogen mit ihrem Hund Frieda. Sie präpariert tote Tiere, isst Tatar und geht mit ihrer Frieda spazieren. Bis sie bei einem dieser Spaziergänge das perfekte Stöckchen für Frieda findet. Leider steckt es noch im Auge eines Mamils (middle aged man in lycra). Was tun? Soll sie den Stock einfach herausziehen oder den Fund etwa der Polizei melden? Schweren Herzens entscheidet sich Bärbel für letzteres und verändert damit ihr Leben dermaßen komplett, dass es kaum auszuhalten ist. Nur angefangen damit, dass sie sich mehr oder weniger selbst in Mordverdacht bringt, obwohl sie den Toten überhaupt nicht kannte.

Wenn man sich die web.site der Autorin Marie Reiners anschaut und dort liest, dass sie neben vielen Drehbüchern auch die Serie „Mord mit Aussicht“ entwickelt hat, kann man sich ungefähr vorstellen, welch Geistes Kind die urige Bärbel Böttcher ist. Zunächst schaut man sich ein paar mal verdutzt um, ob der eigenartigen Verhaltensweisen, die Bärbel an den Tag legt. Doch irgendwie schafft es Bärbel sich in das Leser- oder Hörerherz hinein zu lavieren. Sie kriegt immer wieder die Kurve, auch wenn sie manchmal einfach jemanden einen Spaten über den Schädel ziehen muss. Schließlich sollte sich niemand einfach auf ihr Grundstück verlaufen.

Bärbels Denkweise kommt bei dem Hörbuch, das von Katja Riemann gelesen wird, hervorragend zum Ausdruck. Beim Lauschen der Worte kann man Bärbels Gehirnwindungen rattern hören, schließlich ist es nach Jahren der Zurückgezogenheit nicht einfach sich im wahren Leben zurecht zu finden und sogar mit lebenden Menschen zu kommunizieren. Wenn einen Bärbel bei eigenen Spaziergängen begleitet, zaubert sie einem so manches Schmunzeln oder gar Lacher ins Gesicht. Und, um wieder auf die vorher erwähnte web.site zurückzukommen, ein zweiter Roman ist in Arbeit. Es besteht also Anlass zur Hoffnung, dass es ein Wiederlesen/-hören mit Bärbel Böttcher gibt.

Veröffentlicht am 27.04.2018

Sehr lustig

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Bärbel Böttcher lebt alleine mit ihrer Mischlingshündin Frieda am Waldrand. Bei einem der ausgiebigen Spaziergänge findet sie das perfekte Stöckchen, nur leider steckt es im Auge eines toten Mannes. Sie ...

Bärbel Böttcher lebt alleine mit ihrer Mischlingshündin Frieda am Waldrand. Bei einem der ausgiebigen Spaziergänge findet sie das perfekte Stöckchen, nur leider steckt es im Auge eines toten Mannes. Sie ruft die Polizei und damit fangen die ganzen Probleme erst an, sehr zum Leidwesen von Bärbel, die am liebsten ihre Einsamkeit genießt.


Der Klappentext ist super gewählt, denn das Cover ist jetzt nicht sehr ansprechend. Aber dieses Hörbuch hat mir super gut gefallen. Zur Sprecherin: Katja Riemann macht ihre Sache ausgesprochen gut. Sie passt perfekt in die Rolle der Bärbel, spricht sie glaubwürdig. So hätte ich mir Bärbel auch vorgestellt. Das ganze Hörbuch quillt über vor schwarzem Humor. Dazu noch so Charaktere wie Bärbel, eigenbrötlerisch, seltsam und teilweise etwas altbacken. Die Autorin hat hier ein tolles Werk geschaffen. Es passiert doch vieles unvorhergesehen und nur kurz nach dem Mittelteil gibt es ein paar Längen bei denen nicht so viel passiert. Ansonsten hat mich die Geschichte gefesselt und begeistert. Teilweise gab es doch sehr eklige Stellen, aber auch viele lustige. Eine perfekte Mischung eben.

Ein super Hörbuch. Tolle Geschichte und super gelesen. Kann das Hörbuch nur empfehlen.