Schräg, skurril, einfach gut!
Krimi und Spaß? Geht das überhaupt zusammen? Oh ja, die Autorin Marie Reiners hat diese Quadratur des Kreises mühelos geschafft.
Ihre Hauptprotagonistin Bärbel Böttcher, 54 Jahre alt, alleinstehend, von ...
Krimi und Spaß? Geht das überhaupt zusammen? Oh ja, die Autorin Marie Reiners hat diese Quadratur des Kreises mühelos geschafft.
Ihre Hauptprotagonistin Bärbel Böttcher, 54 Jahre alt, alleinstehend, von Beruf Dermoplastikerin, ist schon eine Hausnummer. Sie spaziert mit ihrer Hündin Frieda durch den Wald und findet d a s perfekte Stöckchen, leider befindet sich dieses Stöckchen ärgerlicherweise im Auge eines toten MAMIL (Middle Aged Men in Lycra). Zu gerne würde sie es entfernen und es für Frieda werfen, aber dann entscheidet sie sich doch dafür, die Polizei einzuschalten. Und damit überschlagen sich für die eigenbrötlerische Bärbel die Ereignisse.
Bärbels Eigenheiten sind herrlich skurril. Ich habe selten bei einem Krimi so gelacht. Der Humor ist makaber und schräg. Ein bisschen erinnert mich dieser schwarze Humor an die Romane von Ingrid Noll „Der Hahn ist tot“ oder „Die Apothekerin“. Ich liebe diese Art von Humor und diese verschrobenen Hauptprotagonistinnen. Die Sprecherin Katja Riemann macht ihren Job wie immer großartig, ihr zu lauschen bereitet ein großes Vergnügen. Einfallsreich fand ich die Kosenamen, die Bärbel ihren Mitmenschen gab. „Bambi“ , „Overcamp“, „Liberty“ und natürlich „MAMIL „.
Den Namen Marie Reiners werde ich mir merken. Ich hoffe, noch viel von ihr zu hören bzw. zu lesen. „Frauen, die Bärbel heißen“, hat mich wunderbar unterhalten. Übrigens die Autorin hat auch die Drehbücher zu der Serie „Mord mit Aussicht“ geschrieben. Nicht ganz ernst zu nehmend, aber sehr witzig.