Band 1 der „Die Sequoia Lake“ – Reihe.
Avery hat ihre Mutter verloren, doch ihre guten Freundinnen nicht. Nach ihrer eignen Nierentransplantation kündigt sie ihren Job und macht etwas vollkommen neues. Sie will Tourgiude in der Natur werden und findet schnell einen Arbeitgeber, der ihr das ermöglichen will. Doch sie hat nicht mit dem Sohn gerechnet, der sie als völlige Fehlbesetzung sieht. Mit guter Arbeit und hilfreichen Ideen kann sie ihn schließlich überzeugen und jagt ihrem Traum nach…und verliebt sich.
Avery ist eine sympathische junge Frau, die man einfach gern haben muss. Sie bringt einen zum Schmunzeln und gleichzeitig auch zum Kopf schütteln. Das sie sich mit ihrem Hintergrund immer wieder zu „gefährlichen“ Aktionen wagt, kann ich allerdings nur bedingt verstehen. Natürlich sagt sie sich „jetzt oder nie“, um jede Sekunde zu genießen, die ihr bleibt. Aber deswegen so kurz nach einer OP eine Komplikation riskieren? Das ist eine schmale Gratwanderung.
Tyson ist nach langer Zeit mal wieder Zuhause, was er ansonsten eher meidet. Schließlich gibt er sich selbst und sein Vater ihm die Schuld für den Tod des Bruders / Sohnes verantwortlich zu sein. Das Zuhause ist gespickt mit Erinnerungen und für Tyson ist es einfacher fort zu bleiben. Doch nun brauchen seine Eltern ihn, denn es steht das Familienunternehmen auf dem Spiel. Nun muss er sich gegen seinen Vater beweisen, alles wieder in richtige Bahnen lenken und sich mit Avery auseinandersetzen, die ihn gehörig durcheinander bringt.
Tyson hat mir während des ganzen Buches zu leid – seine Mutter enthält ihm die Wahrheit vor, die sogar Avery kennt und versucht ihn zu manipulieren. Als er es schließlich erfährt handelt er richtig, lässt sich aber von Avery reinreden und macht einen Fehler. Ich hatte das Gefühl, das niemand auf sein Urteilsvermögen vertraut, sondern das alle ihnen nur so lenken wollen wie sie es gerne hätten.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird aus der Sicht von Tyson und Avery, was einen guten Einblick in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt gibt.
An sich ist es eine schöne Liebesgeschichte vor einer wunderbaren Naturkulisse, aber trotzdem konnte sie mich nicht wirklich fesseln. Die Thematik rund um Averys Liste hat mir gut gefallen, aber dafür fand ich die Liebesgeschichte etwas zu oberflächlich und vorhersehbar. Man spürte zwar die Gefühle der beiden zueinander, aber wirkliche Leidenschaft nicht. Beide trauen sich es sich nicht zu eine Beziehung zu führen, vielleicht liegt es daran. Ein weiterer Punkt, der mir überhaupt nicht gefallen hat, war die Geschichte rund um den Vater von Tyson. So etwas ist im wahren Leben mehr als fahrlässig. Natürlich ist es hier reine Fiktion, aber leider für mich völlig unrealitisch – ich war die ganze Zeit wütend und hätte am liebsten in die Geschichte eingegriffen und den Übeltäter selbst entfernt. Keine gute Grundlage um eine Geschichte zu genießen.
??? Sterne