Cover-Bild Lubetkins Erbe oder Von einem, der nicht auszog
16,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 10.11.2017
  • ISBN: 9783423261609
Marina Lewycka

Lubetkins Erbe oder Von einem, der nicht auszog

Roman
Sophie Zeitz (Übersetzer)

Nachbarn kommen und gehen. Mr. Sidebottom bleibt.

Berthold Sidebottom, Anfang fünfzig, arbeitsloser Schauspieler, lebt mit seiner Mutter Lily in einer Sozialwohnung in London. Als Lily unerwartet stirbt, droht ihm die Kündigung. Was tun? Berthold bittet Lilys Bettnachbarin im Krankenhaus, vorübergehend bei ihm einzuziehen und die Rolle seiner Mutter zu spielen. Die alte Dame willigt erfreut ein – doch Inna ist Ukrainerin, spricht nur rudimentäres Englisch und verliert die komplexen Details des Wohnungskomplotts allzu leicht aus dem Blick.
 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2018

Lubetkins Erbe

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Berthold Sidebottom ist zwar kein Muttersöhnchen, trotzdem zieht er notgedrungen nach seiner gescheiterten Ehe wieder zu seiner Mutter. Die Wohngemeinschaft funktioniert mehr oder weniger gut, bis Liliy ...

Berthold Sidebottom ist zwar kein Muttersöhnchen, trotzdem zieht er notgedrungen nach seiner gescheiterten Ehe wieder zu seiner Mutter. Die Wohngemeinschaft funktioniert mehr oder weniger gut, bis Liliy vollkommen unerwartet das zeitliche segnet – natürlich nicht ohne vorher noch ein ausgeklügeltes Arrangement eingefädelt zu haben. Berthold reagiert genau so wie seine Mutter es vorhergesehen hat und ihr Plan scheint zunächst tatsächlich aufzugehen. Doch dann entwickelt sich alles ganz anders und die befürchtete Katastrophe scheint unabwendbar auf ihn zuzukommen.

Fazit
Eine schräg unterhaltsame Story mit skurrilen Charakteren, die sowohl für reichlich Situationskomik als auch für neue Denkanstösse sorgen.

Veröffentlicht am 06.07.2017

Gut geschrieben und durchaus kritisch zu aktuellen Problemen – aber der Funke sprang nicht über

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Ich habe das englische Original gelesen - "The Lubetkin Legacy"

Was soll ich zu diesem Buch sagen? Ich weiß nicht einmal genau, was für eine Geschichte ich hier gelesen habe. Liebesgeschichte, Sozialkritik, ...

Ich habe das englische Original gelesen - "The Lubetkin Legacy"

Was soll ich zu diesem Buch sagen? Ich weiß nicht einmal genau, was für eine Geschichte ich hier gelesen habe. Liebesgeschichte, Sozialkritik, Tragikomödie? Von allem etwas. Die Hauptperson ist sicher Berthold “Bertie” Sidebottom – in “seinen” Kapiteln spricht er als Ich-Erzähler zum Leser – im Gegensatz zu den Kapiteln über seine Nachbarin Violet, von der man in der dritten Person liest und mit einem geringeren Seitenumfang. Beide wohnen in einer Wohnanlage, die ursprünglich als sozialer Wohnkomplex gebaut wurde – Bertie lebt nach einem persönlichen Schicksalsschlag mit darauf folgendem Nervenzusammenbruch als meist arbeitsloser Schauspieler mit in der Wohnung seiner Mutter, Violet lebt allein nebenan nur zum Übergang, für den neuen Job, nach dem College und nach einer Trennung, als Tochter eines Arztes und einer Krankenschwester.

Beider Leben kreuzen sich, weitere Mitbewohner und ihre Schicksale spielen eine Rolle, ebenso verschiedene Mitarbeiter diverser Behörden wie Arbeitsvermittlung, Stadtplaner oder die Kontrollinstanzen, die dafür sorgen sollen, dass Sozialwohnungen mit einer entsprechenden Anzahl an Schlafräumen nur von einer entsprechenden Anzahl von Mietern bewohnt werden – sonst droht eine Art “Strafgebühr”. Genau hier beginnt das Problem von Bertie: als seine Mutter plötzlich stirbt, hat er für sich allein dummerweise genau ZWEI Schlafzimmer.

Das Buch von Autorin Marina Lewycka eignet sich hervorragend für eine Vokabularerweiterung und leichte Recherche über entsprechende britische Pendants zu den deutschen Themen um “Hartz IV” und Co – als Geschichte war mir das zu unentschieden trotz leicht-lockerem Schreibstil. Ich mochte, wie niemand im Buch, auch nicht die Nebenfiguren, von der Autorin als “Loser” dargestellt wurde, obwohl wirklich keiner von ihnen eine feste Buchung auf der Sonnenseite des Lebens hat (außer vielleicht Lily auf der “sunny side” – oder den gefiederten Freunden?). Mir gefielen zwar die leise Melancholie und der trockene, teils derbere Humor (da fällt schon einmal die falsche Leiche aus dem garantiert ökologischen Pappsarg), aber ich habe tatsächlich mehrere Anläufe zur Beendigung des Buches gebraucht, weil der Funke immer nur kurzzeitig überspringen wollte (immer, wenn ich gerade begann, einen roten Faden zu sehen, wechselte mit dem nächsten Kapitel die Sicht von Bertie zu Violet oder umgekehrt, und ich war dadurch irgendwie “raus”).

Und zu den reinen Äußerlichkeiten: Ich bin generell KEIN Cover – Fan – aber das von diesem Buch im Original zeigt eindeutig, dass sich da jemand mit dem Buch auseinander gesetzt hat: Kirschblüten, eine einbeinige Taube, ein Papagei – und der ganze Wohnkomplex mit einer netten Schleife versehen. Mich stört auch ein wenig die doch sehr große Schrift, das nur am Rande.