Cover-Bild Lola Montez
Band der Reihe "Biografien"
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Pustet, F
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 184
  • Ersterscheinung: 01.03.2014
  • ISBN: 9783791725628
Marita A. Panzer

Lola Montez

Ein Leben als Bühne
Die Wahrheit war Lola Montez nicht wichtig. Sie lebte im Hier und Jetzt, passte ihr Leben den augenblicklichen Umständen an, erfand sich immer wieder neu auf der Bühne ihres Lebens. Dazu erschuf sie sich jeweils die passende Vita: So wurde aus dem wilden Kind in Indien die spanische Tänzerin, aus dem spanisch-adeligen Spross die veritable Gräfin Landsfeld. Einmal war sie die Favoritin König Ludwigs I., dann wiederum die berühmte Künstlerin. Dreimal rettete sich Lola Montez in den vermeintlich sicheren Ehehafen, um nur wenig später eine Selbstständigkeit an den Tag zu legen, die damals nur den „Blaustrümpfen“ der Frauenemanzipation zu eigen war. Die gebürtige Irin besaß ein zügelloses Temperament: Einigen galt sie daher als aggressive Egozentrikerin, anderen als charmante Exzentrikerin. Weitgereist und weltberühmt starb sie schließlich 1861 in New York.

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Veröffentlicht am 08.01.2021

Die spanische Tänzerin

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Lola Montez… Wer war diese Frau, die einem König zum Verhängnis wurde?

Lola Montez, eine Frau die Skandale auslöste. Sie kam am 17 Febr. 1821 als Elisa Rosanna Gilbert als Tochter eines schottischen Offiziers, ...

Lola Montez… Wer war diese Frau, die einem König zum Verhängnis wurde?

Lola Montez, eine Frau die Skandale auslöste. Sie kam am 17 Febr. 1821 als Elisa Rosanna Gilbert als Tochter eines schottischen Offiziers, Edward Gilbert, und einer irischen Landadeligen, Eliza Oliver, zur Welt. Die ersten Jahre ihres Lebens verbrachte sie in Indien, wo ihr Vater kurz nach der Ankunft an Cholera starb. Später besuchte sie im englischen Bath ein Internat für höhere Töchter. Um einer arrangierten Ehe mit einem wesentlich älteren Mann zu entgehen, floh sie mit einem Offizier nach Irland, den sie auch später heiratete. Die Ehe ging bereits kurze Zeit später in die Brüche. Elisa wurden schuldig geschieden, ihr wurden Eheverfehlungen vorgeworfen und somit erhielt sie auch keinerlei Unterhalt. Was sollte sie tun? Sie war definitiv in einer Zwangslage. Aber Elisa ließ sich nicht unterkriegen. Sie hatte das Potenzial einer Kämpfernatur. Ohne zu zögern startete sie ihre Laufbahn als spanische Tänzerin und schuf die Kunstfigur „Maria de los Dolores Porrys y Montez“ alias „Lola Montez“.

Mit ihrem Programm reiste sie durch ganz Europa und egal wo sie auftrat, überall löste sie durch ihr Verhalten Skandale aus. Sie rauchte, sie hielt sich an keine Regeln, verstieß gegen die höfische Etikette, verschob immer wieder Grenzen, sie galt als unmoralisch und skandalös, und ihr feuriges Temperament ging oft mit ihr durch. Dennoch wurde sie bewundert und verehrt, denn Lola war eine Frau von großer Schönheit und besaß durchaus Charme. Selbst ihre erbittertsten Gegner mussten dies eingestehen. Sie war klug, sie beherrschte mehrere Sprachen. Und sie verstand es ganz offensichtlich sich der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Auch negative Schlagzeilen sind Werbung.„Bad publicity is better than no publicity.“ Sie war kein stilles Mäuschen. Und das wollte sie auch nie sein. Ihr Erfolgsrezept, war die Provokation, sie ging nach vorne, packte den Stier bei den Hörnern. Lola Montez war eine internationale Berühmtheit geworden.

Für den Bayerischen König Ludwig den I. war Lola Montez wie eine Droge. Er kam von ihr nicht mehr los. Er legte ihr die Welt zu Füßen, baute ihr einen Palast, überhäufte sie mit Geschenken, behandelte sie wie eine Prinzessin, erhob sie in den Adelsstand, machte sie zur Gräfin Landsfeld. Es kümmerte ihn nicht, dass Gerüchte über Liebhaber kursierten. Lola brachte die Münchner mit ihrem Lebensstil gegen sich auf. Sie hat alle Klassen der Gesellschaft vor den Kopf gestoßen und beleidigt. Ihr begann auch langsam ihr Erfolg zu Kopf zu steigen. Sie schwelgte in Größenphantasien, spielte zu gerne die Rolle der „First Lady“, aber diese Rolle war schon vergeben. Auch auch in der Politik wollte Lola ein Wörtchen mitreden. Hierzu schieb Ludwig: „Eine Pompadur abzugeben wäre Lolitas Sache aber ich bin kein König Ludwig XV.“

Nach der Bayerischen Episode wurde es nicht gänzlich still um Lola Montez. Sie lebte in der Schweiz, bereiste die USA und machte eine Welttournee nach Australien. Sie schrieb ihre Biographie und hielt Vorträge.

Was für eine Frau! Die Historikerin Frau Prof. Marita Krauss zeichnet in ihrer Biographie das Bild einer außergewöhnlichen Frau. Ich kam beim Lesen nicht umhin, Lola Montez zu bewundern. Sie war ihrer Zeit voraus. Lola Montez kreierte sich selbst als feurige Spanierin. Sie war selbständig und hat so gelebt, wie sie es wollte, hat sich niemandem unterworfen. Mich hat die Geschichte um Lola Montez gefesselt. Frau Prof. Marita Krauss hat einen wirklich tollen Job gemacht. Die Biographie las sich an keiner Stelle langweilig. Die Bilder und Fotos von Lola Montez, dem König Ludwig und Königin Theresia, sowie der königlichen Familie waren gut ausgewählt rundeten das Bild noch ab.

Fazit: Eine absolut lesenswerte Biographie, die fesselt bis zum Schluss.

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