Cover-Bild Pietà
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17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Fontis
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 04.03.2020
  • ISBN: 9783038486008
Markus Günther

Pietà

Roman
Was heißt schon Erwachsenwerden? Wo beginnt es, und wo hört es auf? Und was muss dabei geschehen? Markus Günther hat eine klassische «Coming of Age»-Geschichte geschrieben, und doch fällt sein Held Lutz Brokbals aus jedem literarischen Rahmen. Ja, er hadert mit sich selbst und seinen Gefühlen, er wartet sehnsüchtig auf die große Liebe und ein abenteuerliches Leben. Doch da ist noch etwas, was ihn quält und lähmt: die Frage nach den letzten Dingen, auch nach dem Tod. Alice Millers «Drama des begabten Kindes» hallt in dieser Geschichte ebenso nach wie Hermann Hesses Jugendroman «Peter Camenzind». Auch Lutz Brokbals kann seine widerstreitenden Gefühle kaum bändigen und lernt schließlich doch die wichtigsten Lektionen des Lebens, die Liebe und den Abschied. Der Riese, den Lutz besiegen muss, ist in keiner Fabelwelt zuhause, sondern in der Seele eines jeden Menschen. Erst wenn er zu Fall gebracht ist, weitet sich der Blick für die unendlichen Möglichkeiten der Liebe, der Freiheit, des Lebens. Dann wird aus Zweifel Zutrauen und aus Todesfurcht Lebenslust.


STIMMEN ZUM BUCH:
Markus Günthers Erzählung vom Erwachsenwerden des überempfindlichen Lutz Brokbals reiht die Momente einer allmählichen Verwandlung wie Perlen aneinander. Seine Poesie trägt die Prägungen bestimmter Orte und Jahre und beschwört doch jene Ängste und Sehnsüchte, die zu allen Zeiten Menschen bewegt haben. Ein packendes Buch, das den schwierigen und existenziellen Fragen des Lebens nicht ausweicht. Und das sich vielleicht gerade deshalb liest wie eine kraftvolle Ermutigung, sich zuversichtlich auf das Abenteuer Leben einzulassen.

Markus Günthers Erzählung vom Erwachsenwerden des überempfindlichen Lutz Brokbals reiht die Momente einer allmählichen Verwandlung wie Perlen aneinander. Seine Poesie trägt die Prägungen bestimmter Orte und Jahre und beschwört doch jene Ängste und Sehnsüchte, die zu allen Zeiten Menschen bewegt haben. Ein Buch für alle Liebenden, für alle Trauernden und für alle, die noch wachsen wollen.

“Ein ungemein fesselndes Buch“ Klaus Nachbaur, PUR-Magazin

“Unbedingt empfehlenswert!“ Johannes Schröer, Domradio

"Günther gelingen immer wieder eindrückliche sprachliche Bilder, denen man die Erfahrungstiefe, aus der sie kommen, anmerkt." Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Ein hellsichtiges Buch. Unbedingt empfehlenswert!" Johannes Schröer, Domradio

„Ein ebenso intensiver wie mutiger Roman.“ Alexander Kissler, Cicero

"Eine mutige Coming of Age-Erzählung auf hohem stilistischem Niveau." Stefan Meetschen, Tagespost

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2020

Die Begegnung von Menschen erfolgt nicht zufällig

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Das Buch "Pietà" von Markus Günther ist kein alltäglicher Roman. Wahrscheinlich wird sich nicht die große Masse darauf stürzen, ist der Inhalt doch sehr speziell und passt nicht in den Modus - "wir wollen ...

Das Buch "Pietà" von Markus Günther ist kein alltäglicher Roman. Wahrscheinlich wird sich nicht die große Masse darauf stürzen, ist der Inhalt doch sehr speziell und passt nicht in den Modus - "wir wollen Spaß". Es geht um das Leben - oder besser gesagt um den Tod, dem wir uns mit jedem Tag unseres Lebens nähern.

Zuerst einmal etwas über das Äußere. Das Buch fasst sich wunderbar an, liegt herrlich in der Hand und ich musste immer wieder über den Einband streichen. Eine liebevolle Geste, die vielleicht auch dem Cover gilt. Genau so wie der junge Mann dort steht, stelle ich mir Lutz vor, den Kopf unschlüssig nach vorn gebeugt, den Blick auf den Boden gerichtet.

Lutz, der Protagonist, verbrachte seine Schulzeit in einem kath. Internat. Wessen Gedanken nun sofort auf sex. Missbrauch gerichtet sind, denkt falsch. In der überwiegenden Zahl von kath. Schulen, wurden schon immer junge Menschen ganz normal ausgebildet und auf das Leben vorbereitet. Erstmals im Leben wird Lutz mit dem Tod konfrontiert, als einer der Padres stirbt. Doch es berührt die Schüler nur in der Beziehung, dass sie neugierig sind, wie ein Toter aussieht. Auch als Freunde von ihm (Lutz) ums Leben kommen, weiß er nicht damit umzugehen. Linkisch steht er vor deren Eltern und weiß nicht was zu sagen ist. In seinem Leben hat der Tod noch keinen Platz. Das Leben liegt vor ihm und verspricht großartig zu werden. Das Studium bringt ganz neue Freiheiten und auch Erkenntnisse. Was ist Geschichte? fragt sein Professor. Und je mehr Lutz nach einer Antwort sucht, umso mehr stellen sich ihm Fragen nach dem Leben, auch seinem eigenen. Seite 115: "Natürlich habe auch ich, wie viele andere, oft davon geträumt, alle Fesseln abzustreifen. ..." Doch unaufhörlich drängt sich das wirkliche Leben und der Umgang mit dem Tod in seinen Alltag, als bei seiner Mutter Krebs festgestellt wird. Unheilbar. Das Unfassbare nicht wahrhaben wollen. Nicht annehmen können, bis es sich nicht mehr leugnen lässt. Seite 130: "Ich ahnte nicht, dass ich die letzte Chance vertan hatte, mich von Mensch zu Mensch mit ihr auszutauschen, bevor die Wesensveränderungen einsetzen, die jeden todkranken Menschen zu einem Fremden machen und unüberbrückbare Gräben aufreißt". Noch immer die albernen Reden: "Weiterkämpfen und nicht aufgeben". Bis seine Mutter sagt: "Ich kann nicht mehr". Jedoch, wann ist man als junger Mensch bereit, seine Mutter herzugeben? Wahrscheinlich glauben selbst erwachsene Kinder noch immer wider besseres Wissen, die eigenen Eltern würden sie durch ihr ganzes Leben begleiten, bis sie selbst alt werden. Welch ein Trugschluss!

Zuerst stirbt seine Mutter und kaum ist sie unter der Erde, erkrankt auch sein Vater allerschwerst. Bezeichnend Seite 143: " ... Ich hatte verstanden, dass man ärztliche Warnungen dieser Art doch ernst nehmen musste und dass Menschen auch gegen meinen ausdrücklichen Willen sterben können".

Auf Seite 144: " Der Tod ist nicht einfach ein Ereignis, er ist ein Wesen, das kommt, manchmal mit Radau hineinplatzt mitten ins Leben, sich manchmal aber auch katzengleich auf leisen Pfoten unbemerkt hineinschleicht und behende sein grauenhaftes Geschäft verrichtet".

"Trauer macht einsam", lesen wir auf Seite 152. Wie wahr. Niemand kann uns die Trauer abnehmen, niemand kann sie uns erleichtern. Trauer ist immer individuell und nicht auf mehrere Schultern zu verteilen.

Doch das Buch wäre zu traurig, gäbe es nicht auch ein Blick auf die Zukunft. Seite 188: "Die Wege der Menschen kreuzen sich nicht zufällig". Lutz lernt seine neue Freundin Michaela kennen.

Besonders gut gefiel mit ein kurzer Abschnitt auf S. 227: " Von allen Metaphern und Redensarten, mit denen Menschen versuchen, über Sterbende zu sprechen ist diese vielleicht die treffendste: Wer stirbt, macht sich auf den Weg. Das heißt, dass er sich langsam entfernt, dass er eine Zeitlang noch in Ruf- und Sichtweite ist, dass er dann aber in unerreichbarer Ferne verschwindet. Und es heißt auch, dass er nur ein Stück weit begleitet werden kann; die letzten Schritte aber tut er ganz allein".

"Pietà" ist ein wundervolles Buch über das Leben, welches für uns alle eines Tages mit unserem Tod zu Ende geht. Der Autor ist ein Meister der leisen Töne und vermag auch noch die schlimmsten Ängste und Gefühle in versöhnliche Worte zu kleiden, was selbst das Unfassbare für uns Menschen durchlebbar erscheinen lässt. Wir halten das alles aus.

Der fontis Verlag hat mit diesem Buch wieder ein außergewöhnliches Werk verlegt.


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