Cover-Bild Kunstschau Wien 1908
28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Bibliothek der Provinz
  • Themenbereich: Kunst
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 248
  • Ersterscheinung: 15.09.2016
  • ISBN: 9783990285985
Markus Kristan

Kunstschau Wien 1908

Die «Kunstschau Wien 1908» war eine von 1. Juni bis 15. November 1908 gezeigte Ausstellung der sogenannten Klimt-Gruppe – einer losen Vereinigung von Künstlern, die 1905 unter der Führung von Gustav Klimt wegen künstlerischer und finanzieller Zwistigkeiten mit ihren Künstlerkollegen aus der Wiener Secession ausgetreten waren. In der Kunstschau präsentierten sie und ihre Studenten (zumeist von der Wiener Kunstgewerbeschule) in einer alle Bereiche des Lebens umfassenden «Kunstüberschau» – wie Klimt sie selbst in einem Interview 1907 nannte – ihre in den vorangegangenen drei Jahren entstandenen Werke der Öffentlichkeit. Die Kunstschau wurde auf dem damals noch unverbauten Areal des heutigen Konzerthauses zwischen Wiener Eislaufverein und Schwarzenbergplatz in einer nach Plänen Josef Hoffmanns und anderer Architekten errichteten «Ausstellungsstadt» veranstaltet. In der Kunstschau verschmolzen Gustav Klimt, Josef Hoffmann und ihre Mitstreiter sowie die Wiener Werkstätte alle bis dahin bei Ausstellungen, Bauunternehmungen und Festen gesammelten Erfahrungen zu einem temporär bestehenden Gesamtkunstwerk. Die Kunstschau, elf Jahre nach Gründung der Wiener Secession veranstaltet, ist ein Höhepunkt des Wiener Secessionismus und zugleich auch sein Endpunkt. Die Durchführung der Kunstschau, einer im Grunde privat organisierten Ausstellung, wurde durch die Bündelung aller Kräfte der Klimt-Gruppe möglich. Durch die Hereinnahme junger und sehr junger Künstler, die überwiegend an der Wiener Kunstgewerbeschule von secessionistisch orientierten Professoren wie Josef Hoffmann, Koloman Moser, ­Alfred Roller und Bertold Löffler unterrichtet worden waren – allen voran Oskar Kokoschka –, kündigte sich mit der Kunstschau bereits die neue Stilrichtung, der Expressionismus, an. Dieser sollte in den Jahren des damals unmittelbar bevorstehenden Ersten Weltkrieges die bestimmende künstlerische Richtung für die Zukunft vorgeben. Die Kunstschau ist mit Abstand die am besten in Wort und Bild sowie auch in den erhalten gebliebenen Exponaten dokumentierte Ausstellung der Secessionisten – oder besser gesagt der «Postsecessionisten».

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