Cover-Bild Hier wohnte ...
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  • Verlag: Heimatverein Dülmen e.V.
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 80
  • Ersterscheinung: 18.10.2023
  • ISBN: 9783000760785
Markus Trautmann, Andrea Dr. Peine, Stefan Dr. Sudmann, Christiane Daldrup

Hier wohnte ...

Auf den Spuren von Dülmener NS-Opfern
„Ich erzähle meine Familiengeschichte, um zu verdeutlichen, dass nicht, wie oft gesagt wird, sechs Millionen Juden von den Nazis ermordet wurden – sondern weil sechs Millionen Mal jeweils ein einzelner Mensch, ein einzelner Jude ermordet wurde.“ So formulierte Hans Davidson, Nachkomme einer Dülmener jüdischen Familie, bei einem Besuch in Dülmen im Frühjahr 2023. Er spricht damit einen Perspektivwechsel an: Die Ziffer ermordeter Menschen mag noch so monströs und noch so gut dokumentiert sein: Sie bleibt abstrakt und letztlich unverständlich, wenn nicht auch die persönlichen Biographien und konkreten Familienschicksale der Betroffenen in den Blick genommen werden.

„Erinnerung braucht Orte“ – so lautet ein Leitprinzip der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Und man könnte ergänzen: „Erinnerung braucht Gesichter“. In diesem Sinne wurden in den vergangenen Jahrzehnten an vielen Orten Deutschlands und Europas rd. 100.000 Stolpersteine auf Gehwegen und Plätzen verlegt. Diese Kleinstdenkmäler wollen in aller Kürze daran erinnern, dass hier einst jüdische Menschen und andere Personen lebten, die Opfer des NS-Regimes wurden. Auch in Dülmen wurden von Gunter Demnig, dem Schöpfer und Gestalter dieses weltweit größten dezentralen Mahnmals, seit 2005 Stolpersteine verlegt. Deren Inschriften beginnen meistens mit der Formulierung „Hier wohnte“.
Die Publikation „Hier wohnte … – Auf den Spuren von Dülmener NS-Opfern“ nimmt interessierte heutige Menschen zu einem Rundgang durch Dülmen und das Umland mit – eben an jene Stätten, wo Menschen lebten, deren Leben in den Jahren 1933 bis 1945 bedroht oder gar vernichtet wurden. An mehr als 20 Punkten werden über 80 Menschen vorgestellt und ihre Lebensschicksale im „Dritten Reich“ gewürdigt. In zahlreichen „Themenkästen“ werden interessante Details erklärt oder Hintergründe vertieft; knapp 200 Fotos präsentieren teilweise neu entdecktes Dokumenten- und Bildmaterial. Hinweise auf heutige Dülmener Gedenk- und Gedächtnisorte sowie anschauliches Kartenmaterial vervollständigen diesen außergewöhnlichen Beitrag zur heutigen Erinnerungskultur.

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