Klappentext: Eine erfahrene Kriegerin. Ein unbedarfter Schreinerbursche. Ein Mädchen, das Stimmen hört.
Die Schicksalsknüpferin zieht die Fäden enger zusammen und verknotet sie zu einem neuen Gebilde, denn die blinde Sehende darf niemals an das blaue Amulett gelangen. Ein Krieg steht bevor, sie kann es deutlich spüren. Alleine schafft die Schicksalsknüpferin es nicht, die blinde Sehende aufzuhalten. Sie braucht Hilfe von einfachen Geschöpfen, um dem entgegenzuwirken, was ihnen allen bevorsteht. Niemand sieht, welche Gefahr der Welt droht. Nur sie alleine vermag es. Denn sie ist die letzte Schicksalsknüpferin. Alle Last liegt auf ihr und den drei Fäden, die sie zu einem dichten Spinnennetz formt.
Meine Meinung:
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und trotz der beachtlichen Länge des Buches durchweg spannend. Langeweile kommt hier nicht auf und auch Längen konnte ich keine finden.
Jedoch habe ich bei dem Buch etwas ganz anderes erwartet, eher etwas sanfteres. Stattdessen gibt es in dieser Geschichte derbe Ausdrücke und rohe Gewalt, wie ich es bisher noch nicht gelesen habe. Ich musste mich erst daran gewöhnen, doch je weiter ich las, desto besser gefiel mir die Handlung. Und am Ende war ich definitiv begeistert.
Die Geschichte spielt in einer sehr abwechslungsreichen Welt, mit verschiedenen Glaubensrichtungen und Kulturen. Es gibt viele verschiedene Wesen zu entdecken, denen ich selbst in anderen Büchern noch nicht begegnet bin.
Die Charaktere sind sehr vielfältig und wurden gut herausgearbeitet. Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Sichtweisen, was mir richtig gut gefallen hat, konnte man dadurch auch alles viel besser nachvollziehen.
Tavion kommt aus einem abgelegenen Dorf, in dem er behütet aufgewachsen ist. Er liebt die Tochter des Dorfsprechers, deren Bruder an der Fluchkrankheit leidet. Als ein Geschichtenerzähler ins Dorf kommt und die Geschichte von einem blauen Amulett mit heilenden Kräften erzählt, beschließt Tavion, sich auf die Suche danach zu machen. Er möchte den Bruder seiner Verlobten damit heilen und sich ihre ewige Liebe sichern.
Finnar ist eine Kriegerin aus dem Norden und in Mittellanden auf der Suche nach einem gestohlenen Schatz. Sie begegnet Tavion auf dessen Reise und rettet ihn. Von da an begleitet sie ihn als seine Beschützerin.
Brunja ist eine Jaganderin und hört schon seit ihrer Kindheit Stimmen, die sie leiten. Sie stößt im Verlauf der Geschichte zu Tavion und Finnar und begleitet sie ebenfalls. Da Finnar und Brunja sich schon allein wegen ihrer Herkunft nicht leiden können, geraten sie ständig aneinander.
Doch als der Krieg beginnt und sie sich gegenseitig schützen und verteidigen müssen, wachsen die Drei immer mehr zuzusammen. Und schließlich wird aus bloßer Bekanntschaft so etwas wie Freundschaft.
All die verschiedenen Gegenden und Geschöpfe wurden detailliert beschrieben, so dass ich mir ein gutes Bild davon machen konnte.
Zudem gibt es in dieser Geschichte immer wieder überraschende Wendungen, die sich bis zum Ende hinziehen. Nur nach und nach wird alles aufgelöst, so dass ich immer wieder erstaunt war, wie sich die Fäden später entwirren und was alles offenbart wird.
Doch genau das hat die Handlung so lebendig und stets spannend gehalten. Es gab so viele Stellen, an denen ich die Spannung kaum aushalten konnte.
Das Ende lässt vielleicht noch auf einen zweiten Band schließen, was ich sehr schön finden würde, denn es gibt noch vieles, deren Fortgang ich gerne in einer Fortsetzung erleben möchte.
Fazit:
Eine aussergewöhnliche, aber spannende und abwechslungsreiche Geschichte, die mich immer weiter in seinen Bann gezogen hat.