Italien- und Bayern-Krimi - Buchtipp für den Urlaub
Stille liegt über dem See. Maurizio Bosco lauscht. Er späht in die Nacht, kann nichts Verdächtiges entdecken. Gut. Er dreht sich um und blickt in die Mündung einer Pistole.
Maurizios Transporter ist beladen mit besten Espressobohnen, edler Naturkosmetik und feinstem, weißem Pulver zur Stimmungsaufhellung. Doch die Lieferung für eine Wohlfühloase am Chiemsee wird nie ankommen.
Greta van Holsten, Tochter einer Hamburger Kaffeehändler-Dynastie, fürchtet Schlimmstes. Ist Maurizio, ihr Verlobter, Opfer des eigenen Familienclans geworden?
Den Kommissaren in Verona und Traunstein werden bei ihren Ermittlungen Steine in den Weg gelegt. Währenddessen überschlagen sich die Ereignisse.
Marta Donatos vierter Fall der Kommissare Fontanaro und Breitwieser.
Im dritten Fall hatte das Duo es mit einer "Flucht über den Brenner" zu tun. Der zweite Fall, "Tod am Gardasee", inzwischen in der fünften Auflage, entwickelt sich zum Longseller. Der erste Fall erschien 2014 unter dem Titel "Veroneser Finale" bei Rowohlt.
"Schnee vom Gardasee" was für ein treffender Titel!
Mehrere Morde, grenzübergreifende Ermittlungen, Drogenschmuggel und viele Protagonisten, die nicht immer Symphatien hervorrufen, aber die Geschichte ...
"Schnee vom Gardasee" was für ein treffender Titel!
Mehrere Morde, grenzübergreifende Ermittlungen, Drogenschmuggel und viele Protagonisten, die nicht immer Symphatien hervorrufen, aber die Geschichte bereichern, bilden die Grundlage.
Der Wechsel zwischen den Schauplätzen, zwischen Italien und Deutschland, den verschiedenen Familien, ist gut gelungen und macht Tempo. Ich musste immer noch ein Kapitel lesen, weil ich so neugierig war, wei es weitergeht.
Der Schreibstil ist flüssig und man kann gut ins Geschehen eintauchen.
Ich kannte vorher noch kein Buch aus dieser Reihe, was sich aber nach diesem Fall geändert hat. Eine tolle Krimireihe!
„Schnee vom Gardasee“ ist die vierte Kooperation der Kommissare Fontanaro aus Verona und Breitwieser aus Traunstein. „Wie schaffen Sie es nur immer wieder, Fälle an Land zu ziehen, die einen italienisch-bayrischen ...
„Schnee vom Gardasee“ ist die vierte Kooperation der Kommissare Fontanaro aus Verona und Breitwieser aus Traunstein. „Wie schaffen Sie es nur immer wieder, Fälle an Land zu ziehen, die einen italienisch-bayrischen Austausch nötig machen?“, wundert sich darüber selbst der Staatsanwalt, der mit zum festen Ensemble der Reihe gehört.
Nachdem auf beiden Seiten der Grenze Tote auftauchen, steht diesmal eine Familie, die im Drogengeschäft agiert, im Zentrum der Ermittlungen. Düstere Atmosphäre kommt durch das Eintauchen in dieses Milieu jedoch nicht auf; vielmehr wird immer wieder verharmlosend von „Schnee“ statt „Kokain“ gesprochen.
Auch wenn der Fall schlüssig gelöst wird, konnte mich dieser Teil nicht vollends begeistern. Ich hätte erwartet, dass die Ermittler mehr zusammenarbeiten („Sie hatten seit Stunden nicht mehr miteinander gesprochen, ermittelten parallel an einem Fall, ohne sich auszutauschen. Das war nicht gut.“) und sich auch persönlich weiterentwickeln.
„Schnee vom Gardasee“ ist ein Kriminalroman von Marta Donato, der 2020 bei edition tingeltangel erschienen ist. Dies ist bereits der vierte Fall für die ...
Buchmeinung zu Marta Donato – Schnee vom Gardasee
„Schnee vom Gardasee“ ist ein Kriminalroman von Marta Donato, der 2020 bei edition tingeltangel erschienen ist. Dies ist bereits der vierte Fall für die Ermittler Antonio Fontanaro und Georg Breitwieser.
Zum Autor:
Marta Donato, Germanistin und Kunsthistorikerin, geboren in München, arbeitet seit Jahren für ein Medienunternehmen und als Autorin. Ihre zweite Heimat ist der Chiemgau und ihren Urlaub verbringt sie mit ihrer Familie fast ausschließlich in Italien. Schauplätze für ihre Romane findet sie dort reichlich.
Klappentext:
Stille liegt über dem See. Maurizio Bosco lauscht. Er späht in die Nacht, kann nichts Verdächtiges entdecken. Gut. Er dreht sich um und blickt in die Mündung einer Pistole.
Maurizio Bosco hat beste Espressobohnen geladen, edle Naturkosmetik und feinstes weißes Pulver zur Stimmungsaufhellung. Doch die Lieferung an eine Wohlfühloase am Chiemsee wird nicht ankommen.
Greta van Holsten, Spross einer Hamburger Kaffeeimporteur-Dynastie, ahnt Schlimmstes: Ist Maurizio, ihr Verlobter, Opfer des eigenen Familienclans geworden? Und wer wird der nächste sein?
Während den Kommissaren in Verona und Traunstein bei ihren Ermittlungen Steine in den Weg gelegt werden, überschlagen sich die Ereignisse.
Meine Meinung:
Das Buch beginnt sehr spannend und wirft von Anfang an viele Fragen auf. Der Schreibstil ist direkt und klar. Die Figurenzeichnung fand ich nicht so gelungen, denn zu beiden Kommissaren wollte sich bei mir keine Bindung einstellen. Sicherlich sind sie in ihr Umfeld eingebunden, aber dennoch fehlt da etwas, denn beide blieben lange Zeit unterkühlt. Bei Greta van Holsten war es umgekehrt, sie wirkte auf mich psychisch überdreht. Die Kriminellen und ihre Familien waren mir zu negativ gezeichnet. Bei ihnen zeigte sich kaum ein positives Häppchen. Erst im weiteren Verlauf der Geschichte brachten sich die Mitarbeiter der Kommissare ein. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Autorin erst spät warm geschrieben hatte. Positiv fand ich den kapitelweisen Wechsel zwischen Italien und Deutschland. Auf italienischer Seite sorgte das Auftreten des Chefs der Drogenabteilung und des römischen Staatsanwalts für einige Auflockerungen. Auf deutscher Seite füllten diese Rolle die charmante Staatsanwältin und die Mutter des Kommissars aus. Die Spannung nahm zum Ende hin deutlich zu und die Auflösung war stimmig.
Fazit:
Nach einem guten Start fehlte es eine Zeitlang an Überraschungen, aber das Ende fand ich okay. Meine Bewertung lautet drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten), aber ich sehe Potential für mehr.