Cover-Bild Sinn als Ausdruck des Lebendigen
49,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Königshausen u. Neumann
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 378
  • Ersterscheinung: 22.12.2005
  • ISBN: 9783826032363
Martin Asiáin

Sinn als Ausdruck des Lebendigen

Medialität des Subjekts - Richard Hönigswald, Maurice Merleau-Ponty und Helmuth Plessner
Die Studie behandelt drei Autoren, die sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus unterschiedlichen Perspektiven heraus dem oftmals vernachlässigten Problem der konkreten Subjektivität gewidmet haben. Vor allem in der transzendentalphilosophischen Tradition galt als ‚objektiv’ nur eine Sphäre unempirischer „Reinheit“, die es dem singulären menschlichen Subjekt in seiner individuellen Konkretheit gegenüber abzugrenzen galt.
Die drei hier behandelten Autoren betonten demgegenüber die Konsequenzen, die sich für den Erkenntnisprozeß aus der Tatsache ergeben, daß hier ein leiblich-konkretes Wesen, ein lebendiger Organismus nicht nur auf eine gegenständliche Außenwelt trifft, sondern sich selbst als vielmehr immer schon in diese eingebettet erfährt. Eine Orientierung inmitten dieser Umwelt geschieht somit weniger durch eine vom Subjekt vollzogene objektive Entgegensetzung der Erfahrungswirklichkeit, also einen konzeptionellen Prozeß, der beide Seiten klar vonein-ander trennt, sondern innerhalb eines situativen Kontextes, der die Welt als Ort sinnhafter Strukturen versteht und in immer neuen und unterschiedlich akzentuierten Sinnsituationen erlebt. In diesem Sinne werden Kommunikations-, Erkenntnis- oder auch Wertungsprozesse als Situationen einer universalen Erfahrung von Sinn begreifbar, die den Menschen weder zum konzeptionellen Schöpfer, noch zum rein rezeptiven Zeugen macht, sondern den genuinen Ort seines Verankertseins in der Welt darstellt.
Während Hönigswald diesen Ort speziell in der Kommunikationsgemeinschaft der konkreten Subjekte sieht, betont Merleau-Ponty den Leib als Schauplatz einer kontinuierlichen Genese eines Weltverstehens. Plessner legt das Hauptgewicht auf das Lebendige bzw. die Lebendigkeit selbst in ihrer positionalen Struktur, angesichts derer der Mensch nur eine, wenn auch herausragende, „Stufe“ ausmacht.

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