Analytische Druckforschung

Ein grundlegendes Handbuch für den Bibliographen, den Herausgeber textkritischer Ausgaben und den Büchersammler. Titelauflage, Doppeldruck, Zwitterdruck, Erstdruck, Zweitdruck, Neudruck, Folgedruck, Umschußausgabe, Umbruchausgabe - das sind einige der bibliogenetischen Begriffe, die in diesem Buch erstmals eindeutig definiert und an 175 Faksimile-Wiedergaben aus deutschen Drucken des 16. bis 19. Jahrhunderts demonstriert werden.In Analogie zur angelsächsischen critical bzw. analytical bibliography, deren Geschichte einleitend skizziert wird, und in Aufnahme vergleichbarer Ansätze, die sich bei deutschen Buchkennern und Editoren finden, begründet der Verfasser in Deutschland eine eigenständige analytische Druckforschung sowohl begrifflich als auch sachlich und macht sie für Probleme der Textkritik fruchtbar. Da der Buchdruck, durch den unsere literarische Tradition seit mehr als fünfhundert Jahren getragen wird, in der handwerklich technischen Umsetzung eines Textes in seine typographische Vervielfältigung besteht, zielt die analytische Druckforschung darauf ab, diesen Umsetzungsprozeß durch Vergleich möglichst vieler scheinbar oder tatsächlich satzidentischer Druckexemplare eines Textes zu rekonstruieren, um so die Bedeutung des Buchdrucks als Überlieferungsträger erkennbar zu machen. Die Ergebnisse solcher Forschung werden ebenso für jene, die vorwiegend den typographisch tradierten Text, wie auch für jene, die mehr das gedruckte Buch als solches im Blick haben, von Belang sein, sie werden den Philologen und den Editor ebenso interessieren wie den Antiquar, den Sammler und den Bibliothekar.