Ein Grenzgänger feiert Weihnachten
Weihnachten ist nicht nur die Zeit von Glitzer, leuchtenden Kinderaugen, Stress und Konsum, es ist auch die Zeit, um Innezuhalten, sich zu besinnen und vielleicht auch ein wenig verzaubern zu lassen.
Das ...
Weihnachten ist nicht nur die Zeit von Glitzer, leuchtenden Kinderaugen, Stress und Konsum, es ist auch die Zeit, um Innezuhalten, sich zu besinnen und vielleicht auch ein wenig verzaubern zu lassen.
Das Buch von Martin Graff hat genau dieses Innehalten, Nachdenken und sich besinnen bei mir hervorgerufen. Es handelt sich um eine weihnachtliche Sammlung von 13 Kurzgeschichten und einem Gedicht. Die Geschichten wurden teilweise in Deutsch, teilweise auf Französisch geschrieben und dann von Eugen Helmé übersetzt.
Jede Geschichte wird vom Autor eingeleitet. Hier erklärt er kurz, wie er zu der Geschichte kam, welche Hintergründe ihn zum Schreiben bewegt haben und ob sie vielleicht sogar einen autobiografischen Kern beinhaltet. Die Geschichten sind sehr nachdenklich, melancholisch, teilweise aber auch heiter und sarkastisch-ironisch.
Martin Graff will mit seinen Geschichten nicht bloß unterhalten, sondern vor allem auch wachrütteln. Grenzen einreißen. Türe öffnen. Aufzeigen, dass die Welt aus so viel mehr besteht als aus Grenzen und Hindernissen.
Es ist keine einfache Lektüre, aber auf jeden Fall eine, die sich lohnt. Ich selbst habe das doch recht dünne Büchlein häppchenweise gelesen. So widmete ich mich jeden Tag einer Geschichte, die mich dann auch den Tag über gedanklich begleitet hat. Das Abschlussgedicht fand ich recht erfrischend, lockerte es doch die Stimmung etwas auf und entließ den Leser mit einem sehr optimistischen Blick, der auch dem Autor zu Eigen ist.
Fazit:
Gerade in der stressigen Vorweihnachtszeit heben sich solche kleinen Schätze positiv heraus. Regen zum Innehalten und vor allem Nachdenken an.