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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 16.08.2022
  • ISBN: 9783499273346
Martin Mosebach

Krass

Ralph Krass – so heißt ein verschwenderisch großzügiger Geschäftsmann, der Menschen mit kannibalischem Appetit verbraucht. Ist er unendlich reich oder nur ein Hochstapler, kalt berechnend, oder träumt er hemmungslos? Ein Mann, der niemals Zeit hat und in anderen Menschen nur Marionetten sieht. Als in Neapel Lidewine in seinen Kreis tritt – eben noch die Assistentin eines Zauberers, eine junge Abenteurerin – und sie sich ihm widersetzt, verfällt er darauf, ihr einen ungewöhnlichen Pakt anzubieten. «Krass» ist ein atmosphärischer, bildstarker Roman über das, was das Verstreichen von Zeit mit Menschen tut, über Liebe, Verlust und magisches Wiederfinden.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.12.2022

Einfach nur Krass!

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Buchtitel und Name des Protagonisten ist Programm! Ein grober Klotz, unhöflich, nach der Devise lebend „Hoppla, jetzt komm‘ ich!“ – und dazu dabei Erfolg habend. Ein Roman, der einen immer wieder in Erstaunen ...

Buchtitel und Name des Protagonisten ist Programm! Ein grober Klotz, unhöflich, nach der Devise lebend „Hoppla, jetzt komm‘ ich!“ – und dazu dabei Erfolg habend. Ein Roman, der einen immer wieder in Erstaunen versetzt, die Entwicklung ist einfach nicht zu erwarten und was im ersten Kapitel passiert lässt keinen Rückschluss auf die weiteren zwei Kapitel zu. In schon bekannter Manier lässt Mosebach seiner opulenten Fabulierkunst freien Lauf und konstruiert fein verschlungene Sätze, die einen kaum zu Atem kommen lassen. Durchhaltevermögen ist gefragt. Ob die Handlung noch in Neapel spielt oder sich inzwischen nach Frankreich oder Kairo verlagert hat, spielt nicht die entscheidende Rolle. Auch ist die Handlung selbst im Grunde genommen nicht wichtig. Interessant ist einfach das Verhalten von Krass und seine Wirkung auf seine mehr oder weniger blassen Entourage. Peinlichkeiten werden nicht ausgelassen, langweilig wird es nie. Neben Krass strahlt nur Lidewine Lebendigkeit aus und bewahrt sich eine gewisse Unabhängigkeit, auch von dem großzügigen und narzisstischen Krass. Hier ist auch der Bezug zum Titelbild: die Bachstelze, deren Bildnis sich im Teich widerspiegelt. Zum Narren halten oder genarrt werden - das eigene Spiegelbild täuscht zuweilen. Täuscht auch der Roman? Nein, auch wenn man sich zuweilen in die Irre geführt fühlt bleibt ein interessanter, selbstsicherer Roman, dem man sich mit einer gewissen Gelassenheit nähern und einfach Mosebachs Schreibkunst genießen sollte.

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