Cover-Bild Transformationsprozess der Berliner Wirtschaft
37,50
inkl. MwSt
  • Verlag: Universitätsverlag der TU Chemnitz
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 403
  • Ersterscheinung: 01.04.2013
  • ISBN: 9783941003798
Martin Pätzold

Transformationsprozess der Berliner Wirtschaft

Entwicklungen in West- und Ost-Berlin nach der Wiedervereinigung
Um die wirtschaftliche Entwicklung Berlins nach der Wiedervereinigung zu verstehen, ist ein Blick auf die Geschichte notwendig. Die Teilung der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg führte zur Isolation der regionalen Wirtschaft. Zahlreiche Unternehmen verließen Berlin und siedelten sich in West-Deutschland an. Die Bundesrepublik und die DDR subventionierten West- und Ost-Berlin. Berlin gehörte noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den größten Wirtschaftsmetropolen Europas und der Welt, zu Beginn der Jahrtausendwende war die deutsche Hauptstadt nur eine normale Großstadt im Herzen Europas.
Der regionale Strukturwandel der Wirtschaftsleistung in Berlin vollzog sich dabei in drei Phasen: Einem schnellen Aufschwung nach der Wiedervereinigung von 1991 bis 1995, einer Phase der Stagnation von 1996 bis 2004 sowie einem robusten Wachstum von 2005 bis 2010. Die sektorspezifische und gesamtwirtschaftliche Betrachtung der Shift-Share-Analyse stellen für den Zeitraum von 1991 bis 2010 dar, dass sich die deutsche Hauptstadt bei der Bruttowertschöpfung in jeweiligen Preisen und der Erwerbstätigkeit schlechter entwickelt hat als der Bundesdurchschnitt. Das lag bei beiden Kennzahlen an standortspezifischen Faktoren. Aus diesen Ergebnissen lassen sich drei Thesen ableiten: Die Geschichte prägte die wirtschaftliche Entwicklung in der deutschen Hauptstadt, Berlin ist zu einer Dienstleistungsmetropole vor allem wegen des starken Rückgangs des produzierenden Gewerbes geworden und das wirtschaftliche Wachstum der Stadt ist seit dem Jahr 2005 nachhaltig.
Mittlerweile sind zahlreiche Unternehmen, die in einzelnen Branchen und Nischen Weltmarktführer sind, in Berlin tätig. Diese Unternehmen sind vor allem in Zukunftsbranchen ansässig und bilden das Gerüst für die weitere Entwicklung Berlins. Durch die starke Diversifizierung der regionalen Wirtschaftsstruktur mit relativ vielen kleinen und mittleren Unternehmen ist die deutsche Hauptstadt weniger anfällig für konjunkturelle und strukturelle Krisen. Das hat die Wirtschafts- und Finanzkrise gezeigt. Mit der aktiven Förderung von Zukunftsfeldern durch eine abgestimmte Cluster-Strategie mit dem Land Brandenburg hat Berlin die Weichen für einen wirtschaftlichen Aufschwung der gesamten Region gestellt.

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