Explosive Interessen
Nach einem offenen Ende von Band 1 („Skorpion”) ist David Keller wieder zurück in der Schweiz und schon wieder in Aktion. Matt Basanisi und Gerd Schneider schicken ihren Helden auf gefährliche geheimdienstliche ...
Nach einem offenen Ende von Band 1 („Skorpion”) ist David Keller wieder zurück in der Schweiz und schon wieder in Aktion. Matt Basanisi und Gerd Schneider schicken ihren Helden auf gefährliche geheimdienstliche Pfade rund um die Welt.
Was mit einem schwer aufklärbaren Mord in Genf beginnt, entwickelt sich zu einer hochexplosiven politischen wie wortwörtlichen Mischung verschiedener (verbrecherischer) Interessen. Keller, Ermittler der Schweizer Bundeskriminalpolizei, stößt durch Hinweise und alte Unterlagen auf eine Schweizer Firma, die offenbar gegen diverse Auflagen und Gesetze verstößt und wissentlich autoritär geführte Staaten bei der Urananreicherung unterstützt. Nicht immer zu friedlichen Zwecken, versteht sich von selbst.
Keller durchleuchtet mithilfe seines Chefs und der Staatsanwaltschaft das internationale Netzwerk näher und soll im Auftrag des Justizministeriums die Schweizer Drahtzieher nach Hause holen. Dass er dabei auf allerhand Hindernisse und skrupellose Gegenspieler trifft, ist natürlich nicht allzu überraschend, aber als extrem fesselnder Thriller gekonnt umgesetzt.
Weniger fiktiv, sondern sehr real ist der Hintergrund dieses 445 Seiten starken Buches. Dass für viel Geld - gegen jeglichen „Hausverstand“ - auch von demokratischen, friedlichen Staaten sehr gefährliche Unterstützung an ebenso gefährliche Regierungen geliefert wird, ist leider Tatsache. Mehr dazu findet sich in einem Nachwort.
Der Ausspruch „Jeder hat seinen Preis“ sollte immer als Untertitel auf den Thrillern von Basanisi und Schneider stehen. Das ist ihre größte Stärke, aus (erschütternden) Tatsachen mit so viel Veränderung wie nötig verständliche, spannende Belletristik zu entwickeln. Für Fans packender Agenten-Stories absolut zu empfehlen. Wer David Keller besser verstehen möchte, kann zuerst noch „Skorpion” lesen. Aber auch einzeln sind die Geschichten problemlos zu verstehen und zu genießen.