Cover-Bild Carl Ostendarp: Greatest Hits
34,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Snoeck
  • Themenbereich: Kunst
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 02.07.2020
  • ISBN: 9783864422171
Matthia Löbke, Lane Releya

Carl Ostendarp: Greatest Hits

Kat. Kunstverein Heilbronn
Matthia Löbke (Herausgeber)

»Goofy signature letters«

Ken Johnson schreibt 2014 in der New York Times über die Arbeiten von Carl Ostendarp, sie wirkten, als rülpse jemand in einer Kirche während des Gottesdienstes. Diese bewundernde Feststellung gilt dem oxymoronologischen Geschick des Künstlers, der Unvereinbares miteinander verbindet: Lautsprecherei aus dem Comic (das heißt bei der NYT dann: goofy signature letters) mit cooler Color-Field oder Hard-Edge-Malerei (laut NYT: high minded seriousness of the modernist monochrome). Hintergrund für die recht unterhaltsame Malerei Carl Ostendarps ist sein Interesse an Grafik, das er mit vielen Künstlern seiner Generation teilt. 1961 in der liberalen Hochschulstadt Amherst, Massachusetts, geboren, lebt und arbeitet er als Kunstprofessor an der Cornell Universität in Ithaka, New York – dort war einst Vladimir Nabokov als Literaturprofessor tätig und hatte als Studenten den späteren amerikanischen Kultautor Thomas Pynchon. Im Kunstverein Heilbronn ist Carl Ostendarp 2017 eine erste umfassende Einzelausstellung eingerichtet worden – nach Kabinettsausstellungen 2011 im Museum Ludwig, Köln, und 2007 im MMK in Frankfurt/M. Das hier vorliegende Buch zeichnet die Ausstellung im Kunstverein Heilbronn nochmals nach und versammelt einen Überblick zu seinem Werk. Für die großen Soloshows realisiert er stets raumfüllende, an Landschaften erinnernde Wandbilder, auf denen er Papier- und Leinwandarbeiten platziert. Die Sprachbilder, die dabei vor dem Auge des Betrachters entstehen und in ihrer lautmalerischen Unverwechselbarkeit die Besucher zum lauten Nachsprechen animieren, flimmern zwischen Lesen und Schauen – unweigerlich drängt sich einem der Gedanke an Musik und Rhythmus auf: Dem Schauen und Lesen gesellt sich so das Hören hinzu. Dass hier manchmal auch Worte für Schmerz (ARGH) oder Widerwillen (ECH) dabei sind, fügt der heiteren Darstellung eine kritische Note hinzu, will Carl Ostendarp doch in seinen Installationen, wie er selbst sagt, den sozialen, politischen und psychologischen Befindlichkeiten der gegenwärtigen Gesellschaft Ausdruck sucht. 2017 war seine bevorzugte Farbe Grau, das gilt allerdings nicht für seine aktuelle Wandarbeit in Baden-Baden, die Grundlage der Präsentation der Sammlung der Gebrüder Burda ist.

Ausstellung:
Museum Frieder Burda, Baden-Baden: »Die Bilder der Brüder. Eine Sammlungsgeschichte der Familie Burda« – mit Wandarbeiten von Carl Ostendarp – bis 4/10/2020

 

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