16,80
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inkl. MwSt
- Verlag: Shaker
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 122
- Ersterscheinung: 12.2009
- ISBN: 9783832279608
Unser aller Alphabet
Kleine Kulturgeschichte des Alphabets. Mit einem Exkurs über den Raffael-Code. In honorem Christian Stetter
Wenn Platon in seiner bekannten und vielleicht schon zu oft zitierten „Schriftkritik“ (Phaidros 275 d 1f) ausführt, Geschriebenes tauge nicht als eigenständiges Medium genuiner systematischer Erkenntnis, sondern sei lediglich ein Mittel der „Erinnerung für denjenigen, der bereits Wissen erlangt hat“ – und zwar auf andere Weise als durch die Schriftlichkeit, dürfen wir hinzufügen –, so mag man ihm Recht geben oder auch nicht. Ich entscheide mich hier, in Erinnerung an den alten Erfahrungssatz „vestigia terrent“, für keine der beiden Optionen, denn wenn ich (a) behaupten würde, Schriftlichkeit sei ein „Medium“ der Erkenntnis (des Wissens) sui generis, müsste ich zunächst dartun, was ich denn näherhin unter einem systematischen Wissen (unter systematischer Erkenntnis) verstanden wissen möchte, und wenn ich (b) diese Behauptung bestreiten wollte, stünde ich natürlich alsbald vor demselben Legitimationsproblem, denn ich kann ja schlechterdings nicht ein „X“ bestreiten, von dem ich nicht zu sagen weiß, was es ist. Ich überlasse dieses Feld also den ausgewiesenen Medientheoretikern und enthalte mich meinerseits lieber des Urteils (ganz im Sinne der Stoischen Epoché) in dieser brisanten Theorieproblematik; um es unmissverständlich zu sagen: Ich verzichte dezidiert auf den Anspruch, hier theoretisch gesichertes „Wissen“ auszubreiten.
Ich werde in – nicht immer konsequent eingehaltener! – historischer Abfolge lediglich einige Anwendungsmöglichkeiten der Alphabetschrift vorstellen, ohne damit irgendeine theoretische Intention zu verbinden. Was ich mir erhoffe, ist nur dies: den Leserinnen und Lesern Unterhaltsames, Interessantes und Überraschendes in einem Zusammenhang anbieten zu können, der gemeinhin wohl nicht als sonderlich „spannend“ oder „aufregend“ gilt: Mit dem Thema „Alphabet“ Leute hinter dem Ofen hervorlocken zu wollen, muss ja in der Tat reichlich weltfremd anmuten.
Der dezidierte Verzicht auf Theorie gestattet es mir, hin und wieder auch sehr „persönliche“ Dinge zur Sprache zu bringen; und gerade daran liegt mir in diesem Kontext der persönlichen dedicatio.
Ich werde in – nicht immer konsequent eingehaltener! – historischer Abfolge lediglich einige Anwendungsmöglichkeiten der Alphabetschrift vorstellen, ohne damit irgendeine theoretische Intention zu verbinden. Was ich mir erhoffe, ist nur dies: den Leserinnen und Lesern Unterhaltsames, Interessantes und Überraschendes in einem Zusammenhang anbieten zu können, der gemeinhin wohl nicht als sonderlich „spannend“ oder „aufregend“ gilt: Mit dem Thema „Alphabet“ Leute hinter dem Ofen hervorlocken zu wollen, muss ja in der Tat reichlich weltfremd anmuten.
Der dezidierte Verzicht auf Theorie gestattet es mir, hin und wieder auch sehr „persönliche“ Dinge zur Sprache zu bringen; und gerade daran liegt mir in diesem Kontext der persönlichen dedicatio.
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