Cover-Bild Silbentyp und Wortschatz im diachronen Sprachkontakt
Band 479 der Reihe "Beihefte zur Zeitschrift für romanische Philologie"
99,95
inkl. MwSt
  • Verlag: De Gruyter
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Ersterscheinung: 04.10.2023
  • ISBN: 9783110648577
Matthias Heinz

Silbentyp und Wortschatz im diachronen Sprachkontakt

Zentrum und Peripherie in phonotaktischen Systemen und im Lexikon romanischer Sprachen

Silbentypen und Lexikon unterliegen diachronen Sprachkontakteinflüssen, wie die Phonotaktik und der Lehnwortschatz vieler romanischer Sprachen zeigen. Einerseits ist dabei eine Tendenz zur Vereinfachung von Silbenstrukturen bzw. zum Abbau silbentypologischer Komplexität wirksam: Der universal einfachste, hochfrequente Silbentyp CV ist vielfach für lexikalische Formen prägend. Andererseits ist die Persistenz komplexer Strukturen zu beobachten – insbesondere in Sprachen mit langer Verschriftungstradition wie Portugiesisch, Spanisch, Katalanisch, Französisch, Italienisch sowie Rumänisch. Hier zeigen Lehnwörter gelehrten Ursprungs die Erhaltung silbischer Komplexität, während in Sprachen wie Portugiesisch (Europäische Varietät) oder Standardfranzösisch auch aus der Tendenz zur Tilgung unbetonter Vokale komplexe Silbentypen resultieren können. Dabei ist eine Zentrum-Peripherie-Anordnung der zugrundeliegenden Teilsysteme festzustellen, die in der Untersuchung im Rahmen einer phonotaktischen Typologie der Romania theoretisch entwickelt und auf weitere Ebenen des Sprachsystems übertragen wird.

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