Auentod
Kommissar Voss ist ein paar Tage in Polen bei einer Hochzeit von Majas Verwandten. Eigentlich ist Maja „nur“ die Pflegerin seiner Mutter, doch inzwischen hat er mit ihr auch ein Verhältnis. Auch wenn er ...
Kommissar Voss ist ein paar Tage in Polen bei einer Hochzeit von Majas Verwandten. Eigentlich ist Maja „nur“ die Pflegerin seiner Mutter, doch inzwischen hat er mit ihr auch ein Verhältnis. Auch wenn er noch nicht richtig dazu steht. Kaum in Polen, erhält er einen Anruf seines Mitarbeiters, der zu Hause einen Unfall vermeldet. Ein Softwareentwickler ist von einem Baugerüst gefallen und Voss meint, dass er sich darum nicht kümmern muss. Doch dann wird Maja entführt und auf der Suche nach ihr in Polen entdeckt Voss mehr und mehr, dass er von Maja so gut wie nichts weiß. Sie hat ein Kind, eine Pistole und scheint überhaupt in einige kriminellen Machenschaften verwickelt zu sein. Und dann hat sie n och etwas von einer Verlobung und Hochzeit erzählt mit Voss, aber nichts von ihrem 1. Ehemann. Voss ist mehr als irritiert und weiß bald nicht mehr, was er von allem halten soll und auf welcher Seite er wirklich steht. Denn der „Unfall“ zu Hause hängt am Ende auch noch mit Majas Verschwinden zusammen …
Der 2. Fall von Kommissar Voss besticht wiederum durch sehr gute und detailgetreue Beschreibungen der Gegend um die deutsch-polnische Grenze, den Landschaften, den Menschen auf beiden Seiten, den Vorurteilen und der Wirklichkeit. Das ist ein deutliches Plus für dieses Buch. Auch die Grenzkriminalität, mit der die Menschen und die Polizei hier leben müssen, wird gut beschrieben – obwohl sie so oft von den Politikern geleugnet und ignoriert wird. Kommissar Voss ist kein einfacher Mensch, aber bisher sehr geradlinig und integer. Diese Linie verlässt er in diesem Buch und das war für mich nicht immer wirklich nachvollziehbar. Gänzlich unnötig war für mich der Abschluss in James-Bond-Manier. Das war des Guten für mich zu viel.
Trotz dieser Einwände war das Buch für mich aber ein guter Krimi, mit Luft nach oben, aber flüssig lesbar, unterhaltsam (und trotzdem mit viel Wissensvermittlung) und mit Lust auf einen Nachfolger, denn durch einige Vorgänge in diesem Buch hat sich Voss doch jetzt erpressbar gemacht …