Cover-Bild Taubes Geäst / Deaf Branches
28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Spector Books OHG
  • Themenbereich: Kunst
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 112
  • Ersterscheinung: 08.2021
  • ISBN: 9783959055383
Mechthild Achelwilm, Nils-Arne Kässens, Annette Tietenberg

Taubes Geäst / Deaf Branches

Johanna Diehl beschäftigen Orte, in denen sich kollektives und individuelles Bewusstsein ablagern. Sie interessiert, inwiefern sich eine Idee, eine Ideologie, eine Erinnerung in der Dingwelt manifestiert und sichtbar wird – in Spuren, Anordnungen und Formen. Für die Ausstellungsreihe Gegen­ wärtig im Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück reiste die Künstlerin ins südfranzösische St. Cyprien, wo Nussbaum 1940 als „feindlicher Ausländer” in einem Lager interniert war, und verband diesen Ort mit Banyuls-sur-Mer, von wo aus im selben Jahr Walter Benjamin versuchte, nach Spanien zu fliehen. Beides sind Orte der Gefangenschaft, der Flucht, der Hoffnung und des Widerstands. Für Taubes Geäst untersuchte Diehl die Gemälde Nussbaums hinsichtlich ihrer peripheren Bildelemente und drang tief in ihre Erzählungen ein. Ihre Fotografien machen das Abwesende anwesend, verleihen dem Unsichtbaren eine temporäre Sichtbarkeit.

Johanna Diehl, geb. 1977 in Hamburg, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Fotografie und Bildende Kunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Timm Rautert, Boris Mikhailov und als Meisterschülerin bei Prof. Tina Bara sowie an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris bei Christian Boltanski und Jean-Marc Bustamante. Seit März 2019 ist Diehl Professorin für Fotografie an der Fakultät Gestaltung der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Würzburg.
Raphael Sbrzesny, geb. 1985, studierte Freie Kunst, Bildhauerei, klassische Musik, experimentelles Musik- theater und Theorie in Stuttgart, München, Bern und Paris. Seit 2018 ist er Professor für Kreation und Interpretation mit den Schwerpunkten Sound, Performance und Konzept an der Hochschule für Künste Bremen. Seine Arbeiten wurden zuletzt im Haus der Kunst, München, der Kunsthalle Düsseldorf und im Haus am Waldsee, Berlin gezeigt.

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Johanna Diehl focuses on places bearing deposits of collective and individual consciousness. She is interested in the extent to which an idea, ideology, or memory takes shape and becomes visible in the world of things—in forms and configurations, and in the traces that are left behind. For the exhibition series Presence, on show in the Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück, the artist travelled to Saint-Cyprien in southern France—where, in 1940, Nussbaum was interned in a camp as an ”enemy alien“. Diehl forges a link between this site and Banyuls-sur-Mer, Walter Benjamin’s jumping-off point in his attempt to flee to Spain that same year. Both are places of imprisonment, escape, hope, and resistance. For Deaf Branches, Diehl studied the peripheral pictorial elements in Nussbaum’s paintings, penetrating deep into their narratives. Her photographs make the absent present and give temporary visibility to what cannot be seen.

Johanna Diehl, b. 1977 in Hamburg, lives and works in Berlin. She studied photography and fine arts with Professor Timm Rautert and Boris Mikhailov—and as a master student under Professor Tina Bara—at the Academy of Fine Arts Leipzig (HGB) and with Christian Boltanski and Jean-Marc Bustamante at the École nationale supérieure des beaux-arts de Paris. Since March 2019, she has been professor of photography in the Faculty of Visual Design at the University of Applied Sciences in Würzburg-Schweinfurt.
Raphael Sbrzesny, b. 1985, studied free art, sculpture, classical music, experimental music theatre and theory in Stuttgart, Munich, Bern, and Paris. Since 2018 he has been professor for rethinking interpretation in sound, performance, and conceptual artistic practice at the University of the Arts in Bremen. His most recent shows have been at the Haus der Kunst in Munich, Kunsthalle Düsseldorf, and Haus am Waldsee in Berlin.

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