Dem Erscheinen des zweiten Bandes von „Ich bin dann mal Prinzessin“ habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Ich bin seit meiner Jugendzeit ein großer Fan von den Büchern von Meg Cabot und kenne wirklich alle ihre Kinder- und Jugendbücher, die bisher auf Deutsch erschienen sind. Band 2 ihrer neuen Reihe war daher ein absolutes Muss für mich. Hinzu kam natürlich auch, dass mir der erste Band richtig gut gefallen hat. Ich war nun schon richtig gespannt zu erfahren, was Prinzessin Olivia wohl in Genovien alles erleben wird.
So richtig glauben kann Olivia es ja immer noch nicht, dass sie wirklich eine Prinzessin ist. Und auch, dass sie fortan im Palast von Genovien leben soll, konnte die 12-jährige noch nicht so wirklich realisieren. Endlich ist sie umgeben von einer netten Familien, kann den Luxus am königlichen Hofe genießen und besitzt sogar ein eigenes Pony! Klingt super? Nun, das ist es auch. Zumindest fast. Denn leider kommt auch eine Prinzessin nicht um die Schule herum. Der Start an der königlichen Akademie verläuft auch leider nicht ganz so gut wie erhofft. Grund ist Olivias superzickige Cousine Luisa Ferrari, die ihr das Leben an der neuen Schule ganz schön schwer macht. Als wäre ihr Leben nicht eh schon kompliziert genug. Zum einen sind da die Leguane im Schlossgarten, die es auf Olivias Grandmère abgesehen zu haben scheinen. Und auch in der Schule läuft, abgesehen von Luisas Mobbingattacken, nicht alles rund. Olivias Tanzpartner Prinz Gunther hat einen richtigen Narren an ihr gefressen, was bei ihr nicht so wirklich auf Wohlwollen stößt. Und dann wäre da noch Prinz Khalil, der ziemlich gut aussieht und auch richtig nett ist. Aber Olivia empfindet auf gar keinen Fall mehr für ihn als nur Freundschaft...zumindest geht sie davon aus. Sicher ist sie sich da mittlerweile irgendwie nicht mehr. Das Leben einer Prinzessin kann aber auch turbulent sein. Hinzu kommt dann auch noch, dass die Hochzeit von Prinzessin Mia immer näher rückt. So eine königliche Vermählung verlangt einiges an Vorbereitungen, schließlich sind über 500 Gäste eingeladen! Puh. Im Palast herrscht wirklich das reinste Chaos. Ganz klar: Jetzt ist Olivias Einsatz als Hochzeitsretterin gefragt – mit tatkräftiger Unterstützung von Grandmère versteht sich. Ob es den beiden wohl gelingen wird, die Hochzeit zu retten, damit diese nicht in einem königlichen Desaster endet?
Wie der Reihenauftakt, so konnte mich auch die Fortsetzung von „Ich bin dann mal Prinzessin“ hellauf begeistern. Ich rate hier, lieber zuerst Band 1 zu lesen, ehe man mich sich dem zweiten Teil widmet. Band 2 schließt ziemlich direkt an seinen Vorgänger an und obwohl das Wichtigste noch mal kurz erklärt wird, halte ich es hier für sinnvoller, die Reihe lieber chronologisch zu lesen.
Bei mir war es noch nicht allzu lange her, dass ich den ersten Band gelesen habe, daher hatte ich hier einen wunderbaren Einstieg. Schauplatz in Band 2 ist, anders als im ersten Teil, das kleine Fürstentum Genovien, wo Prinzessin Olivia, unsere Protagonistin, fortan am königlichen Hofe zu Hause sein wird.
Mir hat das Setting richtig gut gefallen. Den Palast habe ich mir herrlich luxuriös vorgestellt, ein bisschen beneide ich Olivia ja, dass sie an so einem tollen Ort leben darf. Wobei ich mir nicht so sicher bin, ob ich wirklich mit ihr tauschen wollen würde. Klar, so ein Leben als Prinzessin hat so einige Vorteile zu bieten wie schöne Kleider oder ein eigenes Pony. Allerdings kann ein Prinzessinnenleben auch schrecklich anstrengend und stressig sein. Diese Erfahrung muss auch Olivia machen. Als Leser bekommen wir es hier mit einer witzig turbulenten Szene nach der nächsten zu tun, sodass man jede Menge zum schmunzeln hat.
Der Schreibstil ist herrlich locker-leicht, erfrischend und humorvoll. Eben so, wie ich es von Meg Cabot gewohnt bin. Wie Band 1, so handelt es sich auch hier um das Tagebuch von Olivia. Ich mag Bücher im Tagebuch-Stil ja wahnsinnig gerne. Diese lesen sich immer ganz besonders unterhaltsam.
Dadurch, dass Olivia alles ihrem Tagebuch anvertraut, bekommen wir einen sehr guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Mir ist die 12-jährige bereits im ersten Band richtig ans Herz gewachsen. Sie ist ein total liebes Mädchen, sie ist sympathisch, frech und einfach so jemand, den man sofort gernhaben muss. Nur sorgt Olivias neuer Prinzessinnenstatus leider dafür, dass sie an ihrer neuen Schule gemobbt wird. In erster Linie von ihrer Cousine Luisa Ferrari, die es Olivia einfach nicht gönnt, dass sie, im Gegensatz zu ihr, eine Prinzessin ist. Bei Luisa ist nicht nur der Name doof, auch sie selbst ist es. Olivia aber lässt sich nicht unterkriegen, was vielleicht auch daran liegt, dass sie von ihrer alten Schule schon so einiges gewohnt ist.
Zum Glück gibt es aber auch deutlich nettere Mitschüler. Und auch ziemlich gutaussehende. Wie es sich für einen Teenieroman gehört, so kommt auch hier die erste Liebe ins Spiel. Nur versucht sich Olivia ständig einzureden, dass sie auf gar keinen Fall mehr für einen bestimmten Jungen empfindet als nur Freundschaft. Ich fand ihre Gedanken unheimlich süß, sie sind ganz normal in diesem Alter und lassen Olivia nur noch authentischer wirken.
Die vielen Charaktere sind Meg Cabot mal wieder super gelungen. Wir treffen wieder auf viele bekannte Gesichter wie Prinzessin Mia oder - diese darf natürlich auf gar keinen Fall fehlen - die einmalige Grandmère, die mich mit ihrer ruppigen Art stets bestens unterhalten kann.
Neben dem gelungenen Tagebuchstil haben mir auch die SMS und Chat Nachrichten sehr gut gefallen, die immer mal wieder zwischen Olivia und ihrer besten Freundin fallen. So etwas liebe ich in Büchern, sie lockern die Handlung wunderbar auf.
Ebenfalls klasse fand ich die vielen Illustrationen, die von Meg Cabot selbst stammen. Hier zeigt sie erneut, was für ein großes Zeichentalent in ihr schlummert.
Ich habe überhaupt nichts an dem Buch zu bemängeln. Mir hat es herrliche, wenn leider auch recht kurze, Lesestunden beschert. Die Bücher von Meg Cabot lesen sich einfach immer viel zu schnell, was aber natürlich für diese spricht. ;)
Ich hoffe sehr, dass es noch eine weitere Fortsetzung geben wird. Ich möchte schrecklich gerne erfahren, wie es Olivia in Genovien weiter ergehen wird und wie sie sich weiterhin als Prinzessin macht.
Fazit: Eine super Fortsetzung! Für alle „Plötzlich Prinzessin“- Fans ist auch Band 2 dieser schönen neuen Reihe von Meg Cabot ein absolutes Muss! Sehr empfehlen kann ich das Buch all denjenigen, die gerne Prinzessinnenbücher lesen und Bücher im Tagebuchstil mögen. Obwohl die Reihe für Kinder ab 9 Jahren angedacht ist, ist sie in meinen Augen auch für deutlich Ältere absolut lesenswert. Witzig, turbulent und herrlich humorvoll – ich bin hellauf begeistert von dieser wundervollen Fortsetzung und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!