Cover-Bild Mitfühlen
17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 184
  • Ersterscheinung: 24.09.2018
  • ISBN: 9783446260238
Melanie Mühl

Mitfühlen

Über eine wichtige Fähigkeit in unruhigen Zeiten
Melanie Mühl fragt, wo eine der entscheidenden Fähigkeiten der Gegenwart geblieben ist: das Mitgefühl, das mehr ist als Empathie. Denn wer wirklich mitfühlt, lässt auch Taten folgen. Ein inspirierendes und hochaktuelles Buch über die Grundlagen unseres Zusammenlebens, das die wichtige Frage stellt: Können wir Mitgefühl tatsächlich lernen? Der Populismus blüht. Das gesellschaftliche Klima ist rau. In einer Zeit, in der Rassismus wieder hoffähig scheint, reicht es nicht mehr, nur empathisch zu sein. Mühls Buch ist ein überzeugendes Plädoyer für das aktive Mitfühlen – eine Fähigkeit, mit der wir den Riss, der durch unsere Gesellschaft geht, vielleicht wieder kitten können.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2019

Mitfühlen und Handeln

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Das Buch „Mitfühlen“ von Melanie Mühl ist mit dem Untertitel „Über eine wichtige Fähigkeit in unruhigen Zeiten“ im Hanser Verlag erschienen.

Der Populismus blüht. Rund um den Globus erstarken Mächte, ...

Das Buch „Mitfühlen“ von Melanie Mühl ist mit dem Untertitel „Über eine wichtige Fähigkeit in unruhigen Zeiten“ im Hanser Verlag erschienen.

Der Populismus blüht. Rund um den Globus erstarken Mächte, die niemals stark werden dürften! Das gesellschaftliche Klima ist rau. Wir haben Angst vor Überfremdung und sozialem Abstieg und scheinen dabei Egoisten geworden zu sein, die nur an sich selbst denken. Jeder ist sich selbst am Nächsten! Melanie Mühl hält unserer Gesellschaft mit ihrem Buch einen Spiegel vor und ich habe mich teilweise erschreckt, hineinzublicken.

In einer Zeit, in der Rassismus kein Tabu mehr ist, muss das Mitgefühl, das im Gegensatz zur Empathie, zu Taten anregt, wiederaufleben! Die Autorin sieht aktives Mitfühlen als Kitt für den Riss in unserer Gesellschaft.

Melanie Mühl hat mit ihrem Sachbuch ein Plädoyer der Menschlichkeit geschaffen. „Mitfühlen“ hat mich auch selbst zum Nachdenken angeregt: Handle ich selbst richtig? Bin ich frei von Vorurteilen? Was muss geschehen, damit wir alle endlich wieder mit offenen Augen durch die Welt laufen und sehen, wann „unser Nächster“ Hilfe braucht.

Passend dazu fällt mir ein Songtext von Frank Turner ein, der mich seit dem Lesen des Buches als Ohrwurm begleitet: „In a world that has decided that it’s going to lose ist mind – be more kind, my friends, try to be more kind!“

Veröffentlicht am 23.11.2018

Wer sich verschließt, der wird auch sich selbst nie kennenlernen.

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Melanie Mühls Sachbuch „Mitfühlen. Über eine wichtige Fähigkeit in unruhigen Zeiten“ ist im September 2018 im Carl Hanser Verlag erschienen und umfasst 182 Seiten.
Viele beklagen den Werteverlust in der ...

Melanie Mühls Sachbuch „Mitfühlen. Über eine wichtige Fähigkeit in unruhigen Zeiten“ ist im September 2018 im Carl Hanser Verlag erschienen und umfasst 182 Seiten.
Viele beklagen den Werteverlust in der heutigen, westlichen Gesellschaft. Anhand des Mitgefühls spürt Melanie Mühl diesem nach, führt Beispiele an und stellt Perspektiven auf, indem sie fragt, was wir diesem Verlust entgegenzusetzen haben, wie wir ihm entgegenwirken können.
Zentral für Mühls Ausführungen ist die Unterscheidung zwischen den im Alltag oft synonym verwendeten Begriffen „Empathie“ und „Mitgefühl“. Das „Mitgefühl“ nämlich übersteigt die bloße „Empathie“, indem es ein Handeln, die eigene Aktivität, die der Empathie folgt, impliziert.
Mittels zahlreicher Beispiele erörtert die Autorin, woran sie den Werteverlust festmacht. Dabei finden sich die Leser/innen oft wieder, entstammen doch die Darstellungen zumeist unseren Erfahrungen, inklusive den Medien. Es werden aktuelle Themen wie bspw. Fremdenfeindlichkeit, „Gaffer“ oder verweigerte Hilfeleistung angesprochen. Dabei vergisst sie nicht, auch sich selbst kritisch zu hinterfragen, was wiederum zu einer Identifikation und einem Hineinhören in sich selbst animiert. Zahlreiche wissenschaftliche Studien und Versuche untermauern zudem ihre Aussagen und lassen die Leser/innen wenigstens ansatzweise nachvollziehen, wie es zu dieser Entwicklung kommen konnte und kann. Darüber hinaus veranlassen diese die Lesenden, sich selbst zu durchleuchten und – hoffentlich – zu reflektieren. Dieses Reflektieren wiederum ist immens wichtig, selbst aktiv und veränderungsbereit zu werden, denn: Wir sind unseren Gefühlen nicht hilflos ausgeliefert, können wir sie doch „überlernen“.
Durch die Realitätsnähe und Wissenschaftlichkeit ist Mühls Argumentation leicht und logisch nachvollziehbar. Die Sprache der Autorin ist allgemein verständlich, auf wissenschaftliche Begriffe und zu weite Ausschweifungen wird zugunsten der Lesbarkeit verzichtet.
Den Abschluss dieses Bandes bildet ein Literaturverzeichnis, anhand dessen sich Interessierte weiter informieren können.
Ein wenig zu knapp geraten sind meiner Meinung nach Lösungsansätze, von denen ich mir mehr und vor allem praktikablere gewünscht hätte.
Für diejenigen, die sich – so wie ich – schon immer gefragt haben, wie es um das Mitgefühl in unserer Gesellschaft insgesamt bestellt ist, welche Einflüsse auf dasselbe es eigentlich gibt und welche Auswirkungen sie haben, ist die Lektüre dieser Schrift sehr empfehlenswert. Ich persönlich habe aus dieser Lektüre viele neue Einsichten und Denkansätze erhalten, die auch bestimmt Auswirkungen auf mein weiteres Tun und den Umgang mit diesem Thema haben werden. Nur eines bietet dieses Buch nicht: schnelle Lösungsansätze. Aber dafür ist dieser Gegenstand wahrscheinlich auch viel zu komplex. Und schließlich sind wir als „intelligente“ Wesen dazu fähig, unser Verhalten immer wieder bewusst zu steuern und so von der Empathie zum Mitfühlen zu gelangen. Allein: Es braucht Einsicht, Willen und natürlich Anstrengungsbereitschaft.